2016, Folge 20–37

  • Folge 20
    Drei Selbstmordattentäter rissen im Istanbuler Flughafen über 40 Menschen mit in den Tod. Weit über 200 Menschen wurden verletzt. Die Spur der Istanbul-Attentäter führt offenbar zu russischen Dschihadisten, die der Terrormiliz Islamischer Staat nahestehen. In den letzten zehn Jahren waren grosse Flughäfen immer wieder Ziel von Attentätern: so 2011 in Moskau oder 2016 in Brüssel, jedes Mal mit zahlreichen Opfern.
    Geht es dabei um den Angriff auf westliche Werte? Wenn ja, weshalb trifft es die Türkei, deren Ministerpräsident Erdogan definitiv nicht als islamfeindlich gilt? Wie reagieren – gerade auch als Reisende? Wie sicher ist Reisen noch?
    Viele Urlauberinnen und Urlauber meiden ehemals klassische Destinationen wie die Türkei, Ägypten oder Tunesien. Für die betroffenen Regionen ist dies eine wirtschaftliche Katastrophe. Wer trotzdem reist, muss sich die Frage stellen, wie ethisch dies im Angesicht von Krieg und Elend ist.
    Im «Club» unter der Leitung von Thomy Scherrer diskutieren:
    - Ruth Bossart, Türkei-Korrespondentin SRF
    - Erich Gysling, Journalist und Nahostexperte
    - Michael Weinmann, Aviatikexperte SRF
    - André Lüthi, Reisefachmann, CEO Holding Globetrotter Group
    - Jürg Stettler, Tourismusexperte Hochschule Luzern (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 05.07.2016SRF 1
  • Folge 21
    Die beiden muslimischen Schüler an der Sekundarschule Therwil BL verweigern nach wie vor den Händedruck mit ihrer Lehrerin, trotz Androhungen von Sanktionen durch die Schulbehörden. Nach Gesprächen und Ermahnungen stehen für die Schüler drei Sanktionen zur Debatte: Bussen von bis zu 5000 Franken, ein längerer Schulverweis oder sogar ein definitiver Schulausschluss.
    Der Händedruck zwischen Mann und Frau ist nicht das Einzige, welches für Konfliktstoff führt: Weil sie die Schulpflicht verletzten und weder ins Schullager noch in den Schwimmunterricht gingen, wurden jüngst zwei Mädchen in Basel nicht eingebürgert.
    Etwa jeder 20. Einwohner der Schweiz gehört dem Islam an. Und immer wieder ecken Musliminnen und Muslime in der schweizerischen Gesellschaft an. Schnell ist von Integrationsverweigerung die Rede. Gekontert wird mit dem Vorwurf, andere Kulturen und Religionen nicht genügend zu respektieren.
    Wie weit darf und soll Religionsfreiheit gehen? Gibt es Mittelwege für das Zusammenleben oder nur noch unüberbrückbare Differenzen? Und wo hört die Toleranz auf?
    Im «Club» diskutieren unter der Leitung von Thomy Scherrer:
    - Bilkay Öney, ehemalige deutsche Landesministerin für Integration
    - Janina Rashidi, Muslimin, Konvertitin, Sprecherin Islamischer Zentralrat Schweiz
    - Farhad Afshar, Präsident Koordination der Islamischen Organisationen der Schweiz
    - Valentin Abgottspon, Atheist und Humanist, Lehrer, Vizepräsident der Freidenker-Vereinigung der Schweiz
    - Norbert Bischofberger, Religionswissenschaftler SRF (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereDi 13.09.20163satOriginal-TV-PremiereDi 12.07.2016SRF 1
  • Folge 22
    Nach dem misslungenen Militärputsch von Freitagnacht hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ein gnadenloses Vorgehen gegen seine Feinde angekündigt. Er liess bereits viele tausend Generäle, Offiziere, Soldaten und Richter festnehmen. Die Wiedereinführung der Todesstrafe wird ernsthaft erwogen. Erwartet wird, dass Präsident Erdogan jegliche Opposition eliminieren und noch autoritärer regieren wird.
    Doch die Gesellschaft ist zerrissen. Viele begrüssen, genau wie Erdogan, den Islam als Leitbild, andere befürchten gar einen Gottesstaat, ähnlich dem Iran. Und die Kurden haben Angst vor einer Eskalation.
    Die Türkei ist und bleibt eine Brücke zwischen Abend- und Morgenland. Umso wichtiger ist eine stabile Türkei als zentraler Partner des Westens. Es ist möglich, dass sich die Flüchtlingskrise wieder verstärkt, als Folge einer restriktiveren Politik Erdogans. Wohin geht also die Türkei?
    Unter der Leitung von Karin Frei diskutieren im «Club»:
    - Werner van Gent, SRF-Korrespondent
    - Edibe Gölgeli, Grossrätin BS, mit türkisch-kurdischen Wurzeln
    - Maurus Reinkowski, Islamwissenschaftler, Universität Basel
    - Margerite Zoeteweij-Turhan, Europarechtlerin Universität Freiburg (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 19.07.2016SRF 1
  • Folge 23
    Unsichere Zeiten, eine veränderte Bedrohungslage und andere Herausforderungen für das Militär. Immer weniger ist der Kampf auf dem Feld im Fokus. Immer mehr sind Spezialisten gefragt. Technik, IT-Kenntnisse und Prävention haben sich zu Kernthemen entwickelt.
    «Deshalb muss man das Potenzial der Frauen besser nutzen.» So lautet die Überzeugung einer Expertengruppe des Bundes. Sie stellt diverse neue Dienstpflichtmodelle vor. Eines davon sieht nach norwegischem Vorbild eine Wehrpflicht für Männer und Frauen vor.
    «Ausgeschlossen», finden verschiedene Frauenorganisationen. So lange Frauen immer noch den Löwenanteil der unbezahlten Arbeit wie Kinderbetreuung und Angehörigenpflege leisteten, könne man sie nicht auch noch zu einer Wehrpflicht verknurren. «Auf Augenhöhe mitreden und mitbestimmen kann nur, wer auch mitmacht», sagen wiederum Gleichstellungsbeauftragte.
    Was ist die Zukunft der Schweizer Armee? Gilt bald für alle Schweizerinnen «Tenue grün»? Oder könnten gerade Engpässe wie jene in der Pflege besser durch eine allgemeine Dienstpflicht, eine Art obligatorische Sozialzeit wettgemacht werden?
    Bei Karin Frei diskutieren folgende Gäste über Gleichberechtigung und Dienstgerechtigkeit:
    - Gisela Dachs, Journalistin, Korrespondentin in Israel
    - Laura Decet, Leutnant der Luftwaffe
    - Maya Graf, Nationalrätin Grüne/​BL, Kopräsidentin Alliance F
    - Stefan Holenstein, Präsident der Schweizerischen Offiziersgesellschaft
    - Magdalena Kündig, Mitglied GSoA
    - Elisa Streuli, Soziologin, Dozentin Konfliktmanagement ZHAW
    - Hildegard Zobrist, Unternehmerin, Oberstleutnant (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 26.07.2016SRF 1
  • Folge 24
    „Wenn ich mich in meinem Umfeld umhöre, so haben sich acht von zehn Frauen die Brüste machen lassen“, sagt die 23-jährige Schweizermeisterin im Bodybuilding Jessica Gismondi. Noch vor wenigen Jahren wären es zwei von zehn gewesen.
    Die Zahl der Menschen – Männer wie Frauen -, die sich einer Schönheitsoperation unterziehen, steigt tatsächlich. Der Markt verzeichnete in den letzten Jahren ein durchschnittliches Wachstum von drei bis fünf Prozent. Konkret sind das 54 000 Operationen – so die Auskunft von Acredis, einer Organisation, die für diverse Spezialzentren für Ästhetische Chirurgie Daten sammelt und sich um Qualitätsstandards bemüht.
    Gleichzeitig wächst die Zahl jener, die ein lukratives Geschäft wittern. So warnen nicht nur Patientenstellen, sondern auch renommierte Plastische Chirurgen vor einem „Wildwuchs und immer mehr unqualifizierten Anbietern“.
    Kein Wunder, wird mit harten Bandagen gekämpft. Rabattangebote für „Busenfreundinnen“, die sich doch gleich zusammen unter das Messer legen mögen, rufen Ethikerinnen auf den Plan. Andere argumentieren, dass es innovative Ideen brauche, um Kundinnen vom Gang ins Ausland abzuhalten.
    Wie selbstverständlich soll ein solcher Eingriff sein? Wird genügend auf die Konsequenzen hingewiesen? Und wie verändert der „gemachte Mensch“ die heutigen Ideale und Werte?
    Eine „Club“-Diskussion unter der Leitung von Karin Frei mit:
    - Jürg Häcki, Facharzt FMH für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie
    - Jessica Gismondi, Kaufmännische Angestellte, schönheitsoperiert
    - Kurt Oberländer, Rentner, schönheitsoperiert
    - Erika Ziltener, Dachverband Schweizerischer Patientenstellen
    - Lisa Schmalzried, Philosophin Universität Luzern (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 02.08.2016SRF 1
  • Folge 25
    Gerade die Ferienzeit ist für Beziehungen eine Belastungsprobe. Jede dritte Scheidung werde nach dem Urlaub eingereicht, wird auf Beziehungsplattformen behauptet.
    Forscher vergleichen Liebeskummer mit einer Drogensucht oder einer posttraumatischen Belastungsstörung. Der Körper reagiert mit innerer Unruhe, Depressionen, einem gestörten Immunsystem oder gar mit Herzbeschwerden auf den Verlust. Vom „Broken Heart“-Syndrom ist dann die Rede.
    Gestandene Frauen und Männer leiden manchmal so stark, dass sie unfähig sind, ihren Alltag weiter zu bewältigen oder dem Job nachzugehen. Gelitten wird häufig im Verborgenen, wer sich bei verständnisvollen Freunden ausweinen kann, hat Glück.
    Wie überlebt man diesen emotionalen Ausnahmezustand möglichst unbeschadet oder vielleicht sogar mit einer neu gewonnenen Reife?
    Unter der Leitung von Karin Frei diskutieren im „Club“:
    - Mona Gross-Pfeiffer, Liebeskummer-Coach und Schmerztherapeutin
    - Sandra Koch, Kaufmännische Angestellte
    - Francis Schnyder, Informatiker
    - Henri Guttmann, Psychologe und Paartherapeut
    - Marco Caimi, Arzt „Männerpraxis“ Basel (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 09.08.2016SRF 1
  • Folge 26
    Die Mehrheit der Eltern erzieht ihren Nachwuchs mit einer gesunden Portion Menschenverstand, sagen Schulexperten. Und doch: Nicht nur Eltern, die ihre Kinder sich selbst überlassen, sind problematisch; immer öfter sind es auch jene, die es mit ihrem Engagement übertreiben.
    Sie spielen dem Ungeborenen Mozart-Sonaten vor. Sie pauken Frühchinesisch mit Fünfjährigen, überwachen jeden Schritt der lieben Kleinen, kreisen buchstäblich über ihnen, die sogenannten Helikopter-Eltern. Nicht selten terrorisieren überehrgeizige Mütter und Väter Lehrerinnen und Schulpsychologen. Andere Eltern wiederum überlassen ihre Kinder sich selbst, haben keine Zeit, weil die wirtschaftliche Situation, der Beruf es erfordert.
    Eine Kindheit zwischen Wohlstandsverwahrlosung, Überbehütung und Förderwahn. Was sind die Folgen? Ziehen sie kleine Egoistinnen und Egoisten gross? Oder sind nur optimal geförderte Kinder fit für das Haifischbecken der Globalisierung? Wie viel Begleitung ist zuträglich?
    Eine Diskussion unter der Leitung von Karin Frei unter anderen mit:
    - Josef Kraus, Buchautor und Pädagoge
    - Monika von der Heiden, Kinder- und Jugendärztin, Entwicklungspädiaterin
    - Urs Moser, Bildungsforscher
    - Christoph Eymann, Regierungsrat BS/​LDP und Präsident der Erziehungsdirektorenkonferenz (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 23.08.2016SRF 1
  • Folge 27
    Es könnte jeden und jede treffen: Ein Unfall mit anschliessender Behinderung verändert ein Leben schlagartig. Viele lassen sich nach dem ersten Schockmoment nicht entmutigen. Einige von ihnen streben sogar Höheres an, werden zu Spitzensportlern und messen sich an den Paralympics.
    Der Ausschluss der russischen Athletinnen und Athleten an den Paralympics in Rio wirft jedoch ein schlechtes Licht auf einen sensiblen Sportbereich, der ohnehin schon um Aufmerksamkeit kämpft und ständig im Schatten der Nichtbehindertensports steht.
    Wenig Geld, wenig Geld, wenig Prestige und jetzt noch der russische Dopingskandal: Wo steht der Behindertensport? Welche Funktion und Ausstrahlung haben die Paralympics? Sind sie bloss eine voyeuristische „Freak-Show“? Oder helfen sie den Behinderten erst recht im Kampf um Anerkennung, Integration, Partizipation und Rehabilitation? Und was „bringen“ sie den Nichtbehinderten?
    Unter der Leitung von Thomy Scherrer diskutieren im „Club“:
    - Chantal Cavin, blinde Schwimmerin und Marathonläuferin, dreimalige Paralympics-Teilnehmerin
    - Christoph Kunz, querschnittgelähmter Monoskifahrer, zweifacher Paralympics-Goldmedaillengewinner
    - Christof Bär, Swiss Olympic, bis Sotschi 2014 Chef de Mission Paralympics
    - Matthias Strupler, Sportmediziner, Dopingexperte, ehemaliger Teamarzt Swiss Paralympic
    - Susy Schär, Paralympic- und Dopingexpertin SRF (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 06.09.2016SRF 1
  • Folge 28
    2015 erreichten 2800 unbegleitete minderjährige Asylsuchende die Schweiz, beinahe drei Mal so viele wie im Jahr zuvor. Die meisten Geflüchteten sind zwischen 16 und 17 Jahre alt und stammen aus Eritrea, Afghanistan, Somalia oder Syrien. 15 Prozent der Schutzsuchenden sind Mädchen. Viele der Geflohenen kämpfen mit schwersten psychischen und physischen Folgen ihrer kräftezehrenden Reise.
    Die Schweiz ist verpflichtet, gerade diesen Hilfesuchenden besonderen Schutz zukommen zu lassen. Die Realität sieht laut der Schweizerischen Flüchtlingshilfe jedoch oft anders aus. Nicht selten bleibt minderjährigen Betroffenen verwehrt, was ihnen eigentlich zustünde, und sie sind komplett auf sich allein gestellt.
    Welche Hilfestellung minderjährige Asylanten erhalten entscheidet jeder Kanton selbst. Manche Kantone kommen dieser Verpflichtung vorbildlich nach, andere behandeln die jungen Flüchtlinge stiefmütterlich. Kritiker der flüchtlingsfreundlichen Praxis befürchten, dass die schweizerische Flüchtlingskultur einen Sog bewirkt und sich noch mehr Flüchtlinge die Schweiz als Ziel aussuchen.
    Sind die Narben auf der Seele von geflüchteten Kindern heilbar? Und wie kann diesen speziellen Flüchtlingen richtig und sinnvoll geholfen werden?
    Unter der Leitung von Karin Frei diskutieren im „Club“:
    - Fana Asefaw, Kinder- und Jugendpsychiaterin, Eritreerin
    - Elsbeth Müller, Geschäftsleiterin Unicef Schweiz, Sonderpädagogin
    - Katrin Jaggi, private Flüchtlingshelferin, Flüchtlingsschule „welcome 2 school“, Verein „züri 4 refugees“
    - Aliki Panayides, Geschäftsführerin SVP Kanton Bern
    - Guido Graf, Gesundheits- und Sozialdirektor LU/​CVP
    - Phuc Tran, Bootsflüchtling aus Vietnam, Gastrounternehmer, Bijouterieverkäufer
    und andere (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 13.09.2016SRF 1
  • Folge 29
    Mehr als 1200 Menschen sind im vergangenen Jahr durch begleitete Sterbehilfe aus dem Leben geschieden. Viele dieser Patientinnen und Patienten sind unheilbar krank, andere psychisch krank. Wieder andere wählen diesen Weg, weil sie das Ende eines erfüllten Lebens selber bestimmen wollen.
    Für Angehörige und nahestehende Menschen ist diese Situation ein schier unmenschliches Dilemma: Zum einen möchte man den geliebten Menschen möglichst lange am Leben erhalten und um sich haben. Gleichzeitig will man dem Patienten oder der Patientin Leid und Schmerz ersparen. Nicht selten fallen begleitende Angehörige nach dem Ableben des geliebten Menschen in ein dunkles Loch, sind geplagt von Schuld und Scham.
    Ist Suizidbeihilfe ein Akt der Nächstenliebe? Oder wird damit die zwischenmenschliche Solidarität verletzt? Warum ist Sterbehilfe noch immer ein Tabu, gerade auch für die Angehörigen? Wer kümmert sich um das Leid und die Trauer der Zurückgebliebenen?
    Unter der Leitung von Karin Frei diskutieren Angehörige, Sterbebegleiterinnen, ein Arzt und ein Ethiker:
    - Sabine Brönnimann, Freitod- und Angehörigenbegleiterin, Mitbegründerin Fährfrauen
    - Heidi Vogt, Exit-Geschäftsleitungsmitglied, Freitodbegleiterin und Angehörigenbetreuerin
    - Urs Saladin, betroffener Angehöriger
    - Marion Schaffner, betroffene Angehörige
    - Jean-Daniel Strub, Ethiker
    - Albert Wettstein, ehemaliger Chefarzt Stadtärztlicher Dienst Zürich, Privatdozent für geriatrische Neurologie der UZH (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 20.09.2016SRF 1
  • Folge 30
    Erstmals in der Geschichte der Schweiz stehen viele rüstige Rentnerinnen und Rentner mit hoher Lebenserwartung einer massiv kleineren Gruppe aktiver Arbeitnehmer gegenüber.
    Mit der anstehenden Pensionierung der Babyboomer-Generation werden deren Zahl und politischer Einfluss noch steigen. Vermögend, fit und fordernd – bei vielen jüngeren, aktiven Arbeitnehmenden entsteht der Eindruck, die „Wirtschaftswunder-Zeitgenossen“ hätten für die Bedürfnisse folgender Generationen kein Gehör.
    Herrscht in der Schweiz tatsächlich Generationen-Ungerechtigkeit? Hat die Babyboomer-Generation ihren sozialen Kompass verloren? Ist die Schweiz fit genug, um das Problem der massiven Überalterung erfolgreich zu meistern?
    Eine Diskussion unter der Leitung von Thomy Scherrer mit:
    - Jérôme Cosandey, AHV-Experte Avenir Suisse
    - Anita Fetz, Ständerätin SP/​BS
    - Benjamin Fischer, Präsident Junge SVP Schweiz
    - Adolf Muschg, Schriftsteller
    - Georges Roos, Zukunftsforscher (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 27.09.2016SRF 1
  • Folge 31
    Knapp 80 Anhänger des IS aus der Schweiz sollen sich im Gebiet der Terrormiliz aufhalten. Für die betroffenen Familien eine Tragödie: Die Kinder entglitten und von einer extremen Ideologie verführt. Wie ist das möglich?
    Sie werben junge Menschen als Rekruten für den Dschihad an. Die Verführer gehen dabei ganz gezielt vor. Islam-Experten sagen, dass der Salafismus für die jungen Menschen auch eine Jugendprotestbewegung sei.
    Eine wachsende Menschenfänger-Szene, gefährlich und sehr aktiv, die junge Menschen tagtäglich mit radikal-islamischem Gedankengut infiltriert, meist gezielt einer Gehirnwäsche unterzieht und sie auch immer wieder als Selbstmordattentäter in den schnellen Tod schickt.
    Wie ist es möglich, dass junge Menschen Opfer dieser Verführer werden? Welche Warnzeichen gibt es für die Angehörigen dieser gefährdeten Jugendlichen? Wie können Eltern verhindern, dass ihre Kinder im Dschihad verschwinden? Ein Angehöriger und Experten erzählen.
    - Joachim Gerhard, Vater von zwei jungen Männern beim IS
    - Miryam Eser Davolio, Expertin jihadistische Radikalisierung, Erziehungswissenschaftlerin und Sozialpädagogin
    - Daniele Lenzo, Psychologe, Krisenmanager, Leiter Fachstelle für Gewaltprävention Stadt Zürich
    - Kurt Pelda, Kriegsreporter
    - Hugo Stamm, Sekten- und Extremismus-Experte (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 04.10.2016SRF 1
  • Folge 32
    Mehr als jede dritte Ehe in der Schweiz ist binational. Solche Verbndungen kommen in einer globalisierten Welt immer häufiger vor. Eine Partnerschaft zwischen zwei Kulturen kann bereichernd sein, Offenheit und Toleranz spielen eine wichtige Rolle. Die Kinder wachsen mehrsprachig auf, die Familie lebt verschiedene Traditionen. Doch viele binationale Paare stehen unter Druck, rasch zu heiraten, damit der ausländische Partner oder die ausländische Partnerin eine Aufenthaltsbewilligung erhält. Oft entsteht ein Machtgefälle, wenn die Ausbildung hier in der Schweiz nicht anerkannt wird und der ausländische Partnerteil auf das Geld des anderen angewiesen ist, es kommt zu Spannungen oder gar zur Scheidung.
    Im „Club“ berichten Menschen aus ihrem multikulturellen Alltag. Und auch Radio SRF 1 spürt ab dem 17. Oktober 2016 in einer Serie der Frage nach, wie die grenzenlose Liebe funktioniert.
    Die Gäste bei Thomy Scherrer im „Club“:
    - Noemi und Niklaus Kunz, Pflegeassistentin und selbstständiger Schreiner, binationales Ehepaar
    - Xhemal Ahmeti, Historiker und Publizist, binational verheiratet
    - Meia Stahel Zoalang, IG Binational, binational verheiratet
    - Esther Hubacher, Stellenleiterin Frabina, Beratungsstelle für binationale Paare
    - Isabelle Stüssi, Ethnologin und Journalistin (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 18.10.2016SRF 1
  • Folge 33
    Nach den Äusserungen des Präsidentschaftskandidaten Donald Trump startet die Kanadierin Kelly Oxford ihren Twitter Stream #notokay, in dem sie Frauen ermutigt, sexuelle Belästigung publik zu machen. Das Feedback ist enorm. Allein am ersten Abend erhielt Oxford pro Minute 50 Antworten. Mit #SchweizerAufschrei haben nun auch Betroffene hierzulande einen Echo-Raum.
    Im „Club“ unter der Leitung von Thomy Scherrer, diskutieren Frauen aus Forschung, Wissenschaft und Politik über Geschlechterrollen, anzügliche Äusserungen und über die Wirksamkeit solcher Protestwellen:
    - Sandra Casalini, Journalistin, Bloggerin
    - Jovita Pinto, Historikerin
    - Güzin Kar, Filmemacherin
    - Franziska Schutzbach, Genderforscherin, Initiantin #SchweizerAufschrei
    - Natascha Wey, Kopräsidentin SP-Frauen Schweiz, VPOD-Zentralsekretärin (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 25.10.2016SRF 1
  • Folge 34
    Die Zahl der Einelternfamilien nimmt laufend zu: Waren es 1970 noch 7 Prozent, sind es heute fast 20. Während der Zustand „alleinerziehend“ zur Normalität wird, bleibt der Alltag dieser Mütter, Väter und deren Kinder ungewöhnlich.
    Nicht nur sind sie dadurch, dass sie Haushalt, Kindererziehung und Beruf unter einen Hut bringen müssen, übermässig belastet oder gar überfordert. Hinzu kommt auch das ständige schlechte Gewissen den Kindern gegenüber, wenn die Beziehung zwischen den Eltern zerbrochen und die Vorstellung von Bilderbuchfamilie zerstört ist. Und ihre Kinder stehen häufig unter Generalverdacht, gewisse psychische Defizite zu haben, weil sie „aus schwierigeren Familienverhältnissen“ kommen sollen.
    Auch beruflich kommen die alleinerziehenden Mütter und Väter an ihre Grenzen: keine Karriereaussichten, keine Förderung durch den Arbeitgeber, keine Möglichkeit, sich persönlich weiterzubilden und zu entfalten. Die ständige Kontrolle durch Behörden macht mürbe, Gerichtsentscheide zwingen die Betroffenen oft zu einem Leben am Existenzminimum.
    Einelternfamilien sind am häufigsten von Armut betroffen. Mehr als die Hälfte der Kinder und Jugendlichen, die Sozialhilfe benötigen, lebt in einer Einelternfamilie. Der „Club“ und „DOK“ fokussieren diese Woche auf den Alltag der Alleinerziehenden. Wie können sie unterstützt werden?
    Unter der Leitung von Karin Frei diskutieren im „Club“:
    - Armin Stadelmann, alleinerziehender Vater von zwei Söhnen, Lehrer
    Fatima Ben Yacoub, alleinerziehende Mutter von drei Töchtern, Fachfrau Gesundheit
    - Danielle Estermann, Geschäftsführerin des Schweizerischen Verbandes der alleinerziehenden Mütter und Väter , alleinerziehende Mutter von zwei Töchtern
    - Urs Gloor, Anwalt, Bezirksrichter, Familienmediator
    - Allan Guggenbühl, Psychologe und Psychotherapeut, Leiter Institut für Konfliktmanagement , Zürich (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 01.11.2016SRF 1
  • Folge 35
    Für die einen ist es immer noch das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, für andere ist der amerikanische Traum geplatzt. Vier Amerikanerinnen, die in der Schweiz leben, erzählen von den grossen Veränderungen in den USA, den Sorgen und Nöten, aber auch vom unvergleichlichen «American Way of Life».
    Suzan LeVine, die amerikanische Botschafterin, glaubt immer noch an das Erfolgsrezept «USA»: Laufend werden neue Jobs erschaffen, die US-Wirtschaft wachse und die Kriminalität nehme ab.
    Die Gymnasiallehrerin Mariabeth Silkey hat 14 Geschwister, die in den USA leben. Viele ihrer Verwandten kommen trotz solider Ausbildung und Arbeit in finanzielle Nöte. Als Vizepräsidentin der Democrats Abroad Deutschschweiz ist sie eine überzeugte Wählerin von Hillary Clinton.
    Die Kommunikationsfachfrau Kathleen Elsig ist mit einem Schweizer verheiratet und lebt mit ihrer Familie seit 12 Jahren hier. Aufgewachsen in Los Angeles hat sie auch die Schattenseite der amerikanischen Gesellschaft kennengelernt. Ihr Vater arbeitete mit benachteiligten Kindern in den Ghettos, wohin sie ihn oft begleitete. Sie ist überzeugt, dass die Minderheiten und Unterprivilegierten nur mit Hillary Clinton als Präsidentin eine Chance bekommen.
    Bettina Kälin aus Maienfeld ist in Florida aufgewachsen. Die Ökonomin und fünffache Mutter ist überzeugte Trump-Wählerin. Nur er könne garantieren, dass die Mittelklasse in den USA wieder gestärkt wird; nur er spreche aus, was viele denken.
    Wie ist es dazu gekommen, dass derart unterschiedliche und polarisierende Persönlichkeiten wie Hillary Clinton und Donald Trump für das Präsidentschaftsamt kandidieren?
    Die ehemalige First Lady Hillary Clinton repräsentiert als langjährige gestandene Politikerin das politische Establishment Amerikas schon fast ikonenhaft. Ein Establishment, mit dem die krisengeschüttelten Amerikaner und Amerikanerinnen unzufrieden sind. Donald Trump steht ihr als Enfant terrible gegenüber: unflätig, sexistisch, fremdenfeindlich. Er erhält Zustimmung vor allem von weniger privilegierten, weissen Männern und von jenen die sagen, «egal was kommt, Hauptsache es kommt anders.»
    Der «Club» unter der Leitung von Karin Frei über das Lebensgefühl und die Lebenssituation der Amerikaner. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 08.11.2016SRF 1
  • Folge 36
    „Früher haben Ärzte oft weniger machen können, als wünschbar war. Heute aber machen Ärzte oft mehr, als sinnvoll ist“ – dies der Vorwurf der Akademie für Menschenmedizin. Steckt wirtschaftlicher Druck dahinter, weil der Spitaldirektor dem Arzt mit seinem Budget im Nacken sitzt? Oder geht es um das Profitdenken der Ärzteschaft? Warum wehren sich Patientinnen und Patienten nicht? Sind sie zu schlecht informiert?
    Heute gebe es keine Anreize, die Ärzte nach ihrem Verdienst zu fragen. Die Patienten tragen die Kosten ja nicht selber, sind rundum versichert, sprich abgesichert. Und je höhere Krankenkassenprämien die Patienten bezahlen, desto mehr wollen sie für ihr Geld, zumal das Angebot ja existiert und die Gesundheit das wertvollste Gut der Menschen ist. Der grosse Widerstand regt sich, wenn die Prämien steigen.
    Notfall Gesundheitssystem: Wer hat es in der Hand, die Kosten einzudämmen?
    Unter der Leitung von Karin Frei diskutieren im „Club“:
    - Annina Hess-Cabalzar, Psychotherapeutin, Mitbegründerin Akademie für Menschenmedizin, Expertin Palliative Care
    - Barbara Züst, Geschäftsführerin Schweizerische Stiftung SPO Patientenschutz
    - Felix Schneuwly, Gesundheits-Experte, Mediensprecher Internetvergleichsdienst comparis.ch
    - Thomas Kissling, Hausarzt
    - Josef Brandenberg, Facharzt FMH für Orthopädische Chirurgie, Präsident FMCH
    - Luca Stäger, Geschäftsführer Tertianum-Gruppe, Verwaltungsrat Clinica Luganese, Verwaltungsrat Sanitas (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 22.11.2016SRF 1
  • Folge 37
    Die Digitalisierung ist in vollem Gange und soll laut Experten in Zukunft jeden zweiten Job überflüssig machen. Die vierte industrielle Revolution pflügt gerade die Gesellschaft und Wirtschaft um und kreiert eine neue Arbeitsrealität.
    Technischer Fortschritt ging in der Vergangenheit stets mit neuem Wohlstand einher. Wie wird es dieses Mal sein? Lässt diese Revolution viele Verliererinnen und Verlierer zurück, die den Anforderungen der künftigen Arbeitswelt nicht mehr genügen? Oder sind einfach andere Qualtäten gefragt: solche, die Maschinen nur schwer übernehmen können, wie etwa Menschenkenntnis, Verhandlungsgeschick oder Überzeugungskraft?
    Trifft es die Kassiererin, die durch den Roboter ersetzt wird? Oder werden die Hierarchien flacher und machen den Chef nicht mehr nötig?
    Im „Club“ bei Karin Frei diskutieren die Gäste darüber, wie gut die Schweiz für die digitale Zukunft gerüstet ist, welche Berufe dereinst die Jungen ausüben werden und ob es grundlegende Reformen braucht.:
    - Joël Luc Cachelin, Ökonom, Gründer Wissensfabrik
    - Lino Guzzella, Präsident ETH Zürich, Thermotroniker
    - Barbara Josef, Unternehmerin, begleitet Veränderungsprozesse in Firmen
    - Corrado Pardini, Gewerkschafter Unia , Nationalrat SP/​BE
    - Amanda Sauter, Grafikdesignerin und Jungunternehmerin (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 06.12.2016SRF 1

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