• Folge 246 (45 Min.)
    Die Europawahlen vom 6. bis 9. Juni 2024 werfen ihre Schatten voraus. Umfragen prognostizieren einen Rechtsruck mit Stimmengewinnen für rechte Parteien im Parlament. „Machtspiel Europa: Kompromisse um jeden Preis?“ beleuchtet diese Entwicklung und analysiert den Einfluss rechter Positionen auf die EU-Politik. Dazu begleitet das TV-Team Europaabgeordnete während der laufenden Amtszeit von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (2019–2024) und fokussiert sich auf drei zentrale Themen: Klimawandel, Migration und die Machtverteilung zwischen der EU und Nationalstaaten. Zwei Politikerinnen umarmen sich: Die freundschaftlichen Bilder zwischen Ursula von der Leyen und Giorgia Meloni, der rechtspopulistischen Ministerpräsidentin Italiens, stehen sinnbildlich für die Spannungen in der EU.
    Hier versuchen zwei miteinander auszukommen, die eigentlich in unterschiedlichen politischen Lagern stehen. Die Dokumentation zeigt, wie proeuropäische Kräfte, Kritiker und rechte Gegner miteinander ringen. Als von der Leyen ihre Amtszeit 2019 beginnt, widmet sie sich mit dem „Green Deal“, dem damals zentralen politischen Thema, der Bekämpfung des Klimawandels, und erntet viel Zustimmung.
    Heute steht der Klimapakt unter Beschuss, zum Teil sogar aus der eigenen Fraktion. Inzwischen haben Krisen und Kriege ein anderes Thema ganz oben auf die Agenda gesetzt: Migration. Auch hier ist die EU gespalten. Anhand der großen Wahlkampfthemen zeigt sich, wie sehr das Ringen um Kompromisse die politischen Positionen verschiebt. Beim Thema Migration entsprechen viele Maßnahmen der EU inzwischen den Forderungen rechter Parteien. Die gemeinsame Klimapolitik droht zu scheitern. Offen ist, ob die EU mehr Macht bekommt und das Vetorecht der Nationalstaaten zugunsten eines Mehrheitsprinzips reformiert wird, damit die EU auch in strittigen Themen handlungsfähig bleibt.
    Etwas, das die Nationalisten im EU-Parlament mit allen Mitteln verhindern wollen. Der Film zeichnet so die Entwicklung der politischen Positionen während der Legislaturperiode von der Leyens nach. Der Film beleuchtet die Mechanismen der EU-Politik und zeigt, wie Europaabgeordnete aus unterschiedlichen Lagern um Mehrheiten für ihre Positionen kämpfen. Manfred Weber (CSU), Aurore Lalucq (Place publique) und Nicola Procaccini (Fratelli d’Italia) geben Einblicke in ihre Arbeit und ihre Perspektiven auf die Zukunft Europas. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMi 29.05.2024BR Fernsehen
  • Folge 247 (45 Min.)
    Walking Street am Tag.
    Seit zwei Jahren recherchiert ein Journalistenteam im Rotlichtmilieu von Pattaya. In der thailändischen Stadt und Hochburg des internationalen Sextourismus wurden 2023 skandalöse Zustände aufgedeckt. In Go-Go-Bars, Massagesalons und Open-Air-Bierbuden fühlen sich nicht nur Sextouristen wohl, sondern vermehrt auch wieder Pädokriminelle. Dank offenbar laxer Kontrollen und weit verbreiteter Korruption werden Minderjährige hier zur Sexarbeit gezwungen. Die 45-Min-Doku „Die Rückkehr der Sextouristen“ hat in Thailand eine große Welle von Reaktionen und politischen Debatten ausgelöst.
    Denn die Recherchen deckten auch den Fall eines deutschen mutmaßlichen Pädokriminellen auf, der in Pattaya verhaftet und sich unter skandalösen Umständen außer Landes bringen konnte. Selbst Thailands Premierminister reagierte und fordert Justiz und Polizei zu Ermittlungen auf, um die Fehler der Behörden aufzuklären. In der neuen Doku „Im Schatten des Rotlichts – die Rückkehr der Sextouristen nach Thailand“ wird gefragt: Wie hat sich die Situation vor Ort verändert? Was wurde aus den vollmundigen Ankündigungen? In Thailand haben die vorliegenden Recherchen auch eine Debatte darüber angefacht, ob die Legalisierung der Prostitution ein Weg sein könnte, die kriminellen Strukturen im Rotlichtmilieu zu bekämpfen und damit auch den Weg zu ebnen für eine konsequente Bekämpfung der Kinderprostitution.
    Denn Experten sind sich einig: Der Sextourismus schafft in den Rotlichtvierteln die Strukturen, die Kinder akut gefährden. Auch deutsche Reiseveranstalter verdienen am Geschäft mit Sextouristen, auch wenn sie nicht gern darüber sprechen.
    Alle haben Pattaya im Programm. Selbst wenn einige Besserung versprachen: Auch in „BR Story“ wird aufgedeckt, dass selbst in renommierten Luxushotels von Pattaya das Geschäft mit dem Sextourismus weitergeht. In der Doku fragt Autor Wolfgang Luck, ob Thailand jetzt wirklich ernst macht im Kampf gegen Kinderprostitution und Korruption. Zu Wort kommen Kinderschützer, Politiker, Barbesitzer und hochrangige Polizisten. Es wird auch beobachtet, wie sich der Fall in Deutschland weiterentwickelt. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMi 19.06.2024BR Fernsehen
  • Folge 248 (45 Min.)
    Die Analog-Astronautin Carmen Köhler wird eingekleidet.
    Rohstoffe aus dem All, eine ständige Präsenz auf dem Mond oder die Besiedelung des Mars – was für den Normalbürger nach Science-Fiction klingt, hat mittlerweile auch für europäische Unternehmen eine ganz reale Anziehungskraft. Schließlich steckt im sogenannten „New Space“, der Kommerzialisierung der Raumfahrt, ein Milliardengeschäft und jeder will davon profitieren. Um auch in Österreich das Thema Raumfahrt voranzubringen, hat der Astrophysiker Gernot Grömer das Österreichische Weltraumforum (ÖWF) gegründet. Grömer sieht sich als „Schiffsbauer“, der daran arbeitet, dass die Reise zum Mars in zwanzig bis dreißig Jahren möglich wird.
    Dafür führt er Analog-Missionen durch, bei denen sogenannte Analog-Astronauten auf der Erde Erkenntnisse für die Reise zum roten Planeten sammeln. AMADEE-24 heißt die diesjährige Mission, die in Kooperation mit der Armenischen Weltraumagentur in der Region Ararat stattfindet, eine Umgebung mit einerseits marsähnlicher Geologie und andererseits strukturellen Problemen. Der Film begleitet die Mission durch Höhen und Tiefen.
    Das ÖWF und seine vielen Freiwilligen üben aber nicht nur für die Besiedlung des Mars. Unter der Leitung von Gernot Grömer wird auch an einem Nano-Satelliten gearbeitet, der nach Weltraumschrott sucht. Denn der Weltraum mag unendliche Weiten haben, die nahen Erdumlaufbahnen aber gleichen mittlerweile eher einer großen Müllhalde. „Europa muss einen eigenen Schlüssel zum Weltraum behalten“ und das Geschäft mit dem All nicht China und den USA überlassen. Das ist das große Ziel des Augsburger Raketeningenieurs Stefan Brieschenk.
    2018 gründete er die Rocket Factory Augsburg. Mit Hochdruck wird hier und im äußersten Norden Schwedens an einer Rakete gearbeitet, die bald von Europa aus Satelliten ins Weltall bringen soll – und zwar unschlagbar preiswert. Dazu nutzt die Rocket Factory unter anderem Fertigteile aus anderen Industrie-Branchen, wie z.B. Tanks aus dem Brauereiwesen. Der Erfolgsdruck ist enorm, denn alles ist quasi „auf Kante genäht“. Kein Wunder, wenn nicht bei jedem der Raketen-Tests auf Anhieb alles glatt läuft. Ein Film, der Chancen und Risiken des „New Space“ beleuchtet. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMi 26.06.2024BR Fernsehen
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 19.06.2024

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