Ein Becken voller Männer

Bertrand hat die Krise. Der Mittvierziger sitzt schon so lange arbeitslos zuhause rum, dass seine Frau und Kinder sein betrübtes Gesicht kaum mehr aushalten. Nur aus Langeweile meldet sich der Griesgram auf eine Annonce im Hallenbad, obwohl er mit Synchronschwimmen nichts am Hut hat.

In der Gruppe von Trainerin Delphine trifft er freilich auf Schicksalsgenossen, auf andere gescheiterte Männer, jeder auf seine eigene Art unglücklich. So beispielsweise Simon (Jean-Hugues Anglade), der sich nicht eingestehen kann, dass aus seinem Rockstar-Traum nichts mehr werden dürfte. Oder Laurent , dessen Temperament seinem Glück im Wege steht. Oder der Poolverkäufer Marcus (Benoît Poelvoorde), der zum x-ten Mal in einen Konkurs schlittert.

Wie die acht Männer einander im und unter Wasser beistehen, finden sie ein Ziel und vertreiben die Gewitterwolken aus ihren Köpfen. Bald scheint selbst das Ziel einer Teilnahme an den Weltmeisterschaften in Norwegen nicht mehr aussichtslos.

Stinknormale Männer als Synchronschwimmer scheinen ein reizvolles Filmmotiv zu sein, sonst hätten nicht schon die Schweden («Allt flyter») und die Engländer («Swimming with Men») das Bad eingelassen. Diese französische Variante unter der Regie des Schauspielers Gilles Lellouche («Les petits mouchoirs») profitiert massgeblich von den gern gesehenen Darstellern, die vor ihrem Stapellauf geschlagene drei Monate geübt haben, und ist an ihren Verlierertypen genügend interessiert, um sie nie der Lächerlichkeit preiszugeben. (Text: SRF)