From Mao to Mozart

USA / RC 1979 (80 Min.)
  • Dokumentation

Im Zuge der Ping-Pong-Diplomatie und des allgemeinen Tauwetters zwischen den USA und der Volksrepublik China wurden im Laufe der 1970er Jahre auch Versuche eines kulturellen Austauschs zwischen den beiden Weltmächten unternommen. Infolgedessen erhielten der amerikanische Geiger Isaac Stern und seine Familie sowie sein Kollege, der Pianist David Golub, eine Einladung, im Juni 1979 China zu besuchen. Stern stimmte dieser Einladung zu, verlangte aber, dass er ein US-Kamerateam mitnehmen dürfe, das diese Goodwill-Reise dokumentieren dürfe. So entstanden die in diesem Film zu sehenden Aufnahmen. Aus den rund 100 Stunden belichteten Materials wurden für die Kinoauswertung knapp anderthalb Stunden herausgefiltert. Als Ergebnis konnten „ein Oscar und volle Häuser in New York, Zürich, Paris“ verbucht werden, wie der Spiegel in einer Reportage zum Film in seiner Ausgabe vom 22. November 1982 berichtete. Der Dokumentarfilm zeigt, dass es zu einer Fülle von Begegnungen zwischen dem amerikanischen Künstler und chinesischen Repräsentanten aus Politik und Kultur kam, wie beispielsweise mit dem chinesischen Dirigenten Li Delun und mehreren Musikstudenten des Landes, deren Erfahrung mit westlicher klassischer Musik eher gering war. Stern gab nur ein, zwei Konzerte in dem Riesenreich, knüpfte aber zahlreiche Kontakte mit dem Zentralen Konservatorium der Musik und dem Musikkonservatorium von Schanghai und nahm an mehreren Musikproben teil. Einige der klassischen Musiker Chinas, die Stern vor Ort kennen lernte, hatten zur Zeit der Kulturrevolution unter massiver Verfolgung seitens der Pekinger Regierung zu leiden gehabt. Andere Jungmusiker, wie etwa der junge Cellist Jian Wang oder die Geigerin Vera Tsu, sollten später Karriere machen. Das Gros der Musiker aber, so lässt Stern durchscheinen, würden zwar die technischen Seiten der Instrumentenbeherrschung verstehen, ihnen mangele es jedoch beim Spiel allzu oft an „Seele“ und an einem wirklichen Zugang zur Klassik. Sterns Interesse wiederum an chinesischer Musiktradition, so zeigt der Film, wird zwar ebenfalls dokumentiert, sei aber, so unterstellt der „Spiegel“-Artikel, kaum mehr als gespielte Höflichkeit. Wenn Stern an einer Varietévorführung chinesischer Artisten teilnimmt, so streift der Film auch das touristische Element dieser Stern-Reise. Nach Jahren der Isolation infolge der kulturpolitischen Verwerfungen Ende der 1960er Jahre, so deutet dieser Film ebenfalls an, steht das neue China für eine Öffnung gegenüber der Kultur des Westens.

Dieser Text basiert auf dem Artikel Von Mao zu Mozart – Isaac Stern in China aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Deutscher Kinostart12.11.1982Internationaler Kinostart1980

Originalsprache: Englisch

Alternativtitel: From Mao to Mozart: Isaac Stern in China

Sendetermine

So 02.12.2001
23:55–01:15
23:55–

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