John Irving und wie er die Welt sieht

D / A / CH / CDN / IND / NL 2012 (93 Min.)
  • Dokumentation
John Irving zu Hause in Vermont. – Bild: ZDF und SWR/​Florianfilm GmbH/​André Schäfer
John Irving zu Hause in Vermont.

John Irving schreibt in der Liga der Weltliteraten; er ist ein wahres Unikat. Seine Prosa ist das, was man sinnlich nennt, und es geht immer zur Sache: Bären, Prostituierte und Sportler – vor allem Ringer und Artisten – gehören zu den wiederkehrenden Figuren in seinen Romanen. Sie arbeiten leibhaftig, packen zu und sind physisch präsent – von der Hure bis zum Handwerker, vom Tier bis zu seinem Dompteur. John Irving ist einer der meistgelesenen Autoren der Welt: Mehr als zehn Millionen Exemplare seiner bisher zwölf Romane sind in über 30 Sprachen verkauft worden.

Mit „Garp und wie er die Welt sah“ ist ihm 1978 der Durchbruch und sein erster, großer Bestseller gelungen; einige seiner Bücher sind seit Jahren an US-amerikanischen High Schools Schullektüre. Sonderbarerweise spielen viele Irving-Geschichten nicht selten in Europa und schließen in der Erzählweise an Charles Dickens oder an Günter Grass an. Kein Zufall, dass ausgerechnet Wien in vielen seiner Romane vorkommt, denn dort hat er als junger Amerikaner Europa entdeckt – und sich im Spiegelbild Europas wiederum als Amerikaner.

Irvings Erzählkosmos ist in höchstem Maße fotogen und optisch ergiebig, eigentlich perfekt, um ihn in Bilder umzusetzen. Er liebt es, vielschichtige Handlungen zu komponieren, Fäden zu spinnen und am Ende zu verweben. Der Dokumentarfilm übersetzt in konkrete und gleichzeitig assoziative Bilder, was seine Romane ausmachen: die Suche der Menschen nach ihren Wurzeln und ihren Bestimmungen; die Verwandlung der Welt durch das menschliche Handwerk; ihre Leidenschaften für Wettkampf und Kunst, fürs Kochen, Musizieren, Tätowieren und vor allem: füreinander.

Man begegnet denjenigen, die Pate standen für seine Romanhelden, sieht die urbanen Zentren oder die fast menschenleeren Landschaften, die Irvings Helden erleben: von der Spiegelgasse Wiens über das Rotlichtviertel Amsterdams bis nach Boston mit seinem italienischen, vormals jüdischen Viertel; von New Hampshire bis nach Kanada. Das Filmteam hat John Irving außerdem auf einer Lesereise durch Europa begleitet und erlebt, wie er die Menschen mit seinen Büchern ebenso in seinen Bann zieht wie mit seinen mündlichen Erzählungen.

Irving hat das Team zu sich nach Hause in Vermont und auf seine Ferieninsel in Kanada eingeladen und die Kamera dabei sogar ins Allerheiligste, seinen Schreibschuppen, vorgelassen. Nicht nur der Schriftsteller selbst kommt zu Wort, sondern auch seine Frau und vor allem seine Gewährsmänner, die ihn in Sachen Orgelbau und Tätowierung, Therapie und Polizeidienst im Rotlichtmilieu, beim Kochen und Holzfällen Anschauungsunterricht gegeben haben, die ihm das Material geliefert haben für die Welt, wie Irving sie sieht. (Text: arte)

Deutsche TV-Premiere04.09.2013arte

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