Monos – Zwischen Himmel und Hölle

CO / AR / NL / D / S / CH / DK / F 2019 (Monos‎, 102 Min.)
  • Drama
  • Kriegsfilm
Monos – Zwischen Himmel und Hölle Paul Cubides als Perro SRF/​trigon-film.org – Bild: SRF1
Monos – Zwischen Himmel und Hölle Paul Cubides als Perro SRF/​trigon-film.org

Irgendwo in den Bergen Lateinamerikas, auf einem Plateau oberhalb eines undurchdringlichen Regenwaldes, leben acht Jugendliche und bereiten sich auf einen Krieg vor, der abstrakt und weit entfernt erscheint. Sie nennen sich Rambo, Schlumpf, Bigfoot, Lady, Wolf und Bum-Bum, ihr Anführer heisst Lobo. Sie warten auf die Befehle einer nicht näher benannten «Organisation». Ihr Auftrag ist einfach: Die Gruppe soll auf die Milchkuh Shakira aufpassen und schauen, dass die US-amerikanische Geisel, die sie Doctora nennen, nicht abhaut. Es gibt immer wieder Rangeleien, um die Position in der Gruppe, um Liebesbeziehungen und darum, wie mit der Doctora umgegangen werden soll.

Eines Tages wird ihr Stützpunkt vom Militär attackiert und es beginnt ein erbitterter Kampf. Da ihr Standort nun bekannt ist, bekommen sie den Befehl, vom Berg herabzusteigen und weiter unten im Regenwald ein neues Lager aufzubauen. Dort kommt es zu einem Fluchtversuch der Doctora, es gibt erneut Streitereien zwischen den Jugendlichen, es kommt zu Befehlsverweigerung und die Gruppe beginnt immer mehr auseinanderzubrechen.

In «Monos» führen Jugendliche einen Krieg, der ohne jeden Bezug zur Realität, ohne Motivation, ohne Sinn scheint, sie kämpfen innerhalb der Gruppe um Macht und Loyalitäten und werden von aussen manipuliert. Der dritte Spielfilm des ecuadorianisch-kolumbianischen Regisseurs Alejandro Landes erinnert thematisch und vom Setting an grosse filmische Vorbilder wie «Deliverance» oder «Apocalypse Now» und an «Lord of the Flies», aber er entwickelt auch eine ganz eigene atmosphärische Filmsprache, die visuell und akustisch zu beeindrucken weiss. Die Inszenierung der Natur spielt dabei eine Hauptrolle.

Die «NZZ» meint dazu: «Die unberührte Natur erscheint in den spektakulären Tableaus nicht als Idyll, das die zunehmende Verrohung kontrastiert, sondern lauert wie eine sich ständig wandelnde Bedrohung im Hintergrund: als gewaltiger Bergrücken, vor dem die Kinder zu winzigen Silhouetten werden; als dichter Dschungel, der sie einschliesst – und letztlich als reissender Strom, der sie gänzlich verschlingt.» Und kino-zeit.de: «Wenn der Film schliesslich seinen buchstäblich übergeordneten Standpunkt im Gebirge verlässt und in das feuchte Grün des Dschungels eintaucht, entwickelt er endgültig die Qualitäten einer fiebrigen und ebenso abstrakten wie sinnlichen Meditation nicht nur über das Wesen des Menschen, sondern auch über den Kampf zwischen Natur und Zivilisation, Affektbeherrschung und dem wilden und ungezügelten Primitivismus, der so mühsam gezähmt unter der dünnen Schicht sozialer Normen und Übereinkünfte schlummert und der sich in Extremsituationen wie dieser seinen Weg bahnt aus dem Dunkel ans Licht unserer fragilen Existenz.»

«Delikatessen» zeigt «Monos – Zwischen Himmel und Hölle» in Originalsprache mit deutschen Untertiteln. (Text: SRF)

Deutscher Kinostart04.06.2020

Originalsprache: Spanisch

DVD & Blu-ray

Streaming & Mediatheken

Sendetermine

Fr 17.02.2023
04:10–05:45
04:10–
Do 16.02.2023
23:50–01:30
23:50–

Cast & Crew

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