Spanische Nacht – Die Berliner Philharmoniker in der Waldbühne

Die Berliner Philharmoniker haben viele gute Traditionen. Eine davon ist längst zum Ritual geworden: das Konzert in der Waldbühne zum Abschluss der Saison. Im grüngesäumten Rund dieses für alle Berliner schönsten Frei-lichttheaters der Welt beschert das Orchester den 20 000 hörenden Zuschauern Jahr für Jahr einen musikalischen Hochgenuss, und wenn, so wie diesmal, ein Superstar wie Pla-cido Domingo am Pult steht, dann sind Ein-trittskarten schon Wochen vorher nur noch auf dem Schwarzmarkt zu ergattern. Domingo, das spanische Tenorwunder mit dem rekord-verdächtigen Repertoire und der unüberschau-baren Fangemeinde, hat schon in den siebziger Jahren mit Seitensprüngen aufs Dirigentenpult begonnen; seither dirigiert er regelmäßig an den führenden Opernhäusern Europas und der USA.

Zweiter Star des Abends ist die Geigerin Sarah Chang. Für eine Sensation sorgte schon ihr erster Auftritt mit den New Yorker Philhar-monikern – damals war sie acht Jahre alt. We-nig später pries Yehudi Menuhin sie als die „wunderbarste, perfekteste und vollendetste Geigerin“, die er je gehört habe. Mittlerweile ist die Amerikanerin koreanischer Herkunft mit sämtlichen großen Orchestern, mit den promi-nentesten Dirigenten und in den prestigeträch-tigsten Konzertsälen der Welt aufgetreten, und immer herrscht im Publikum jubelnde Begeis-terung.

Last but not least wird der Auftritt der Sopranistin Ana Maria Martinez die Herzen der Zuhörer höher schlagen lassen – gefeiert in großen Partien an großen Opernhäusern, stand die Sängerin bereits mehrfach an der Seite von Placido Domingo auf der Bühne. Auch das musikalische Programm des Abends ist prädestiniert für heitere Stimmung: eine „spanische Nacht“ unter hoffentlich südlän-disch sternklarem Himmel wird es geben, mit Musik von Pablo de Sarasate, Manuel de Falla, Amadeo Vives, Ernesto Lecuona und vielen anderen (Text: HR)