Kratzbürsten

Selbstbewusst und schlagfertig lästern die neuen Kratzbürsten über Männer, Karriere und Wehwehchen und räumen mit manchem Irrtum auf, dass es im hohen Alter keinen Sex mehr gibt. So sagt die achtzigjährige Rosemarie Fendel: „Wenn jemand in mein Bett möchte, der mir gefällt, lass ich den doch rein.“ Aber womöglich haben sie überhaupt keine Männer – sind ihnen weggelaufen, haben sie rausgeschmissen, überlebt, verletzt oder verlassen. Sie sind Kratzbürsten, mal wild, mal gut frisiert; sie lästern über Gott und die Welt, vor allem aber über sich und über Männer, sie sind jung geblieben und lassen so manche Junge oder vermeintlich Junggebliebene mit viel Charme und Schlagfertigkeit hinterrücks dumm aussehen.
Prominente Frauen stellen ohne Blatt vor dem Mund ein paar entscheidende Dinge klar. So sieht sich Margarethe Schreinemakers überhaupt nicht als Karrierefrau, Lisa Fitz gibt unumwunden zu,

in jungen Jahren alles flach gelegt zu haben, was ihr gefiel, und Heide Keller wollte eigentlich immer aussehen wie Audrey Hepburn. Körper, Freizeit, Familie, Mode, Männer und das Alter – das sind die Themen, die sich die zehn Kratzbürsten vorknöpfen. Hildegard Krekel etwa war richtig erschrocken, als sie das erste Mal einen nackten Mann vor sich hatte.
Dabei sind die Kratzbürsten zwischen 41 und 80 erfrischend ehrlich und frech: Lisa Fitz, Heide Keller, Margarethe Schreinemakers, Lisa Ortgies, Susanne Uhlen, Hildegard Krekel, Rosemarie Fendel, Grit Boettcher, Hera Lind und Karin Tietze-Ludwig. Sie reden über sich und über andere – unterhaltsam, provozierend, böse und gerecht. Die Kratzbürsten liefern Gründe, warum das mit dem Älterwerden auch bei Männern im Grunde gar nicht so schlimm ist. „Mir ist egal, wie er aussieht, Humor muss er haben und mich ertragen können“, findet Heide Keller. (Text: hr-fernsehen)