RTL gibt „Fashion Week“ in Auftrag

Deutsch-kanadische Co-Produktion will „U.S.-Level“ erreichen

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 18.06.2008

RTL gibt "Fashion Week" in Auftrag – Deutsch-kanadische Co-Produktion will "U.S.-Level" erreichen

Der Traum von einer deutschen Serie, die es qualitativ mit der amerikanischen Konkurrenz aufnehmen kann, scheint fast so alt wie das Medium Fernsehen selbst. Auch RTL strebt nach amerikanischen Produktionswerten – und genau diese sollen Zuschauer in Zukunft bei „Fashion Week“ in den Bann ziehen. Die Produktionsfirmen Dreamtool Entertainment und EOS werden im Auftrag des Kölner Privatsenders und in Zusammenarbeit mit dem kanadischen Sender CBC zunächst eine Staffel dieser neuen Serie produzieren. Dabei soll das Produkt vor allem auch auf den internationalen Markt ausgerichtet sein.

Die Handlung von „Fashion Week“ wird, wie der Titel erahnen lässt, die Schicksale von Menschen im Modebusiness in den Mittelpunkt stellen. Ihre Karrieren und auch ihre Privatleben mit allen Höhen und Tiefen werden dabei thematisiert.

Produzent Stefan Raiser verspricht nicht nur Production Value, der es mit amerikanischer Konkurrenz wie „Dirty Sexy Money“ oder „The Tudors“ aufnehmen kann, sondern auch die Zusammenarbeit mit amerikanischen, englischen und kanadischen Autoren. Für deutsche Zuschauer verspricht Raiser „über die Charaktere dennoch eine starke deutsche Perspektive“.

Die erste Staffel wird 12 Episoden umfassen, das Budget liegt bei 30 Millionen Dollar. Der Drehbeginn ist allerdings erst für Mitte 2009 vorgesehen, was eine Ausstrahlung vor dem Jahr 2010 sehr unwahrscheinlich macht.

Die deutsch-kanadische Zusammenarbeit und das Soap-Konzept wecken starke Erinnerungen an die gescheiterte Daily Soap „Family Passions“ („Macht der Leidenschaft“), die 1995 im ZDF ausgestrahlt wurde. Auch hier standen sowohl deutsche als auch kanadische Charaktere im Mittelpunkt, das Schicksal zweier Automobil-Dynastien wurde geschildert. Obwohl eingefleischte Soap-Fans ihre Freude an den Intrigen der Hallers und Connors hatten blieben die Quoten im Keller; nach 130 Folgen war Schluss – für tägliche Seifenopern alles andere als eine positive Bilanz. Es wird aber, wie gesagt, noch eine ganze Weile dauern, bis auch „Fashion Week“ seine Attraktivität für ein deutsches Publikum beweisen muss.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Der erinnert doch an Total Recall oder Team Knight Rider. Ko-Produktionen werden oftmals nur dann angeboten, wenn der Hauptproduzent nicht genug Geld hat, oder das Risiko zu groß ist.
    Das ist in Kanada wohl nicht ungewöhnlich. Man muss nur in dan Abspann von ReGenesis schauen. Dort gibt es insgesamt sieben (!) Sender und Förderer.
    • am via tvforen.de

      Wenn sich RTL damit nicht zu viel aufhalst. Weil es nicht gerade ein Konzept ist, was nicht sehr vielversprechend klingt. Stattdessen eine Menge Aufwand und eine Menge Kosten. Muss das sein?

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