„Total normal“: Hape Kerkelings Kultshow wird wiederholt

Wiedersehen mit „Hurz!“ und Königin Beatrix bei One

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 25.09.2020, 11:30 Uhr

Klassiker: Hape Kerkeling gibt „Hurz!“ zum Besten – Bild: Radio Bremen/Screenshot
Klassiker: Hape Kerkeling gibt „Hurz!“ zum Besten

„Total normal“ gehört zu den legendärsten Comedyshows in der Geschichte des deutschen Fernsehens – und das, obwohl es gerade mal sieben Folgen gab. Doch die von 1989 bis 1991 produzierte Sendung war der endgültige Durchbruch für Hape Kerkeling, in der ihm einige bis heute bekannte Streiche gelangen. Wer noch einmal in die Vergangenheit reisen möchte, kann dies demnächst tun: Der ARD-Spartenkanal One wiederholt die kompletten Folgen ab dem 1. November sonntagmittags um 11:40 Uhr.

In der Sendung präsentierten Hape Kerkeling und sein befreundeter Kollege Achim Hagemann vor Studiopublikum Sketche, Parodien, absurde Gameshows und alberne Lieder, darunter ein halbfertiges „Lied für die Welt“ in Esperanto. Das Herzstück der Show waren allerdings die Einspielfilme, in denen Kerkeling und Hagemann Deutschland unsicher machten. Ahnungslose Bürger wurden etwa mit Spontanbesuchen überrumpelt und hatten plötzlich ein Kamerateam in ihrem Wohnzimmer stehen.

Unvergessen ist die Nummer, in der Kerkeling als Ostblocksänger das pseudo-experimentelle Opern-Solo „Hurz!“ vortrug. Dies sorgte bei den intellektuellen Anzugträgern im Publikum für Verwunderung, aber auch Anerkennung – und sie begannen, einen tieferen Sinn in den Text hineinzuinterpretieren. Kerkelings wohl berühmteste Aktion war allerdings, als es ihm gelang, verkleidet als niederländische Königin Beatrix unerkannt mit einer Limousine samt Chauffeur ins Schloss Bellevue des Bundespräsidialamtes zu fahren. Fiktiver Sponsor der Show war Mitropa und Kerkeling verschenkte regelmäßig Mitropa-Kaffeemaschinen oder auch „eine Mörder-Duschhaube“ an alle Menschen, die zur Sendung beitrugen.

„Total normal“ wurde von Radio Bremen produziert und im ARD-Hauptprogramm ausgestrahlt. Die Show wurde mit Preisen geradezu überhäuft. So erhielt Hape Kerkeling die „Goldene Kamera“, den „Grimme-Preis“, den „Bayerischen Fernsehpreis“, die „Bronzene Rose von Montreux“ und den „Goldenen Gong“. Auf die ersten beiden 45-minütigen Ausgaben im Oktober und Dezember 1989 folgten ein Jahr später drei 25-minütige Sendungen. Diese waren so erfolgreich, dass es 1991 noch eine 90-minütige und eine 60-minütige Folge auf dem damals großen Show-Sendeplatz am Donnerstag um 21:03 Uhr im Ersten gab. Kerkeling entschied sich, auf dem Höhepunkt des Erfolgs die Show zu beenden, um danach den ebenfalls zum Kult gewordenen Kinofilm „Kein Pardon“ zu drehen.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Das ganze Leben ist ein Quiz
    und wir sind nur die Kandidaten!
    Hurz!
    • am via tvforen.de

      Hurz!!!

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