WDR weist Vorwürfe gegen „Tatort“ zurück

Umstrittene Folge wird wie geplant ausgestrahlt

Michael Brandes – 02.10.2008

WDR weist Vorwürfe gegen "Tatort" zurück – Umstrittene Folge wird wie geplant ausgestrahlt

Der WDR hat in einer Stellungnahme die Vorwürfe des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma gegen die „Tatort“-Folge „Brandmal“ zurückgewiesen. Der Krimi werde wie geplant am 19. Oktober ausgestrahlt. Zuvor hatte der Zentralrat gestern in einem offenen Brief an die WDR-Intendantin Monika Piel appelliert, die Sendung aus dem Programm zu nehmen, „weil dort die Stigmata und negativen Klischees über die Roma- und Sinti-Minderheit bestätigt werden“ und die Gefahr bestünde, „dass Hass und Ablehnung gegenüber den Sinti und Roma geschürt würden“ (fernsehserien.de berichtete)

„Wir respektieren die Sorgen des Zentralrats der Deutschen Sinti und Roma, der sich – zu Recht – regelmäßig öffentlich gegen die mit negativen Klischees behaftete Darstellungen der Roma- und Sinti-Minderheit wendet“, so WDR-Fernsehdirektorin Verena Kulenkampff. „Der WDR sieht jedoch keine Veranlassung, den Film nicht wie vorgesehen am 19. Oktober 2008 zu senden. Im Gegensatz zu den Vorwürfen des Zentralrates sind wir davon überzeugt, dass mit einem sorgfältig recherchierten Buch und dem behutsam inszenierten Film mit der Problematik sehr differenziert umgegangen wird“. Der Film würde die üblichen Klischees, so Kulenkampff, keinesfalls bestätigen, sondern in der Tradition sozialkritischer Kölner „Tatorte“ Vorurteile abbauen.

„Dieser ‚Tatort‘ soll eine Anregung für eine nicht allzu schnelle Vorverurteilung geben“, so Professor Rudolf Sarközi, Obmann des Kulturvereins österreichischer Roma. Laut WDR hatte er die Idee zu dieser Folge und den Fernsehfilm während seiner Entstehungsphase beratend begleitet.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Danke WDR. Mal sehen wie die Reaktionen nach der Ausstrahlung sind.

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