Dokumentation in 3 Teilen, Folge 1–3

  • Folge 1 (45 Min.)
    Neusiedlersee. – Bild: ORF/​RIHA-Film
    Neusiedlersee.
    Die Donau begründet Wiens Aufstieg zur Residenzstadt. Bis zu den Ufern des Flusses verlief einst das Römische Reich mit seinen Thermen, Tempeln und Palästen. 2021 hat das Welterbekomitee den an der Donau gelegenen Abschnitt des Limes zum UNESCO-Welterbe ernannt. Der Neusiedler See ist ein Naturparadies und Schmelzpunkt verschiedener Kulturen. Klöster und terrassierte Weinberge bestimmen hingegen die Wachau. Der Handelsplatz Wien profitierte vom Warentransport auf der Donau. Seit der Antike war Wien aber auch Heereslager und Vorposten des Römischen Reichs.
    Einer der bekanntesten Statthalter war Marc Aurel. Weltbekannte Sakralbauten wie der Stephansdom zeugen von der Bedeutung Wiens als mittelalterliche Residenzstadt. Nach dem Sieg über die Osmanen verwandelte sich die Metropole in eine barocke Hauptstadt. Innerhalb der Stadtmauern ließen die wichtigen Adelsdynastien ihre prächtigen Stadtpalais errichten. Vor den Stadtmauern entstanden eindrucksvolle Schloss- und Palastanlagen wie das Schloss Belvedere des Prinzen Eugen von Savoyen mit seinen Gartenanlagen. In der Gründerzeit entstand die Ringstraße.
    Als historistisches Gesamtkunstwerk sollte der Prachtboulevard der Bedeutung Wiens als eines der wichtigsten Zentren an der Schwelle zur Moderne gerecht werden. Die Grenzen des Römischen Kaiserreichs verliefen von Britannien über Mitteleuropa durch den Nahen Osten und ganz Nordafrika. Ein Teil davon, der „Donaulimes“, ist heute UNESCO-Weltkulturerbe. In Österreich erstreckt sich diese Kette aus Wachtürmen, Kastellen, Straßen und Heerlagern von den Überresten des Quadriburgus in Oberranna bis zu den beeindruckenden Bauten der Römerstadt Carnuntum.
    Die Donau bot Schutz vor den „barbarischen“ Germanen, diente aber auch als wichtiger Verkehrs- und Transportweg. Rund um größere militärische Einrichtungen entstanden zivile Siedlungen. Auch am äußersten Rand des Reichs konnte das Römische Leben mit den zivilisatorischen Errungenschaften des Imperiums aufwarten: Amphitheater und Thermen, Tempel und Paläste boten Unterhaltung und Komfort abseits der militärischen Disziplin in der Peripherie. Der Neusiedler See, ungarisch „Fertö“, zählt zu den grenzüberschreitenden UNESCO-Welterbestätten.
    Bis zum Ende der habsburgischen Doppelmonarchie gehörte das Burgenland zur ungarischen Reichshälfte. Auch sprachlich, kulturell und wirtschaftlich bildet die Region bis heute eine Einheit aus Vielfalt. Am westlichsten Steppensee Eurasiens sind 320 verschiedene Vogelarten heimisch. Zum Welterbe zählt der See aber auch als Kulturlandschaft. Dort verliefen vorgeschichtliche Handelswege wie die Bernsteinstraße, lebten Kelten und Illyrer von Viehzucht und Ackerbau. Die Region um den See bildet seit mehr als acht Jahrtausenden einen Kreuzungspunkt verschiedener Kulturen.
    Der ungarische Landadel, allen voran die Familie Esterházy, bestimmen über Jahrhunderte die Geschichte dieses Raums. Die Adelsfamilien sind es auch, die rund um den See ihre Schlösser errichten, oft im Kontrast zur Einfachheit der landwirtschaftlich geprägten Siedlungen. Die Wachau ist seit der Steinzeit besiedelt. Klöster aus dem bayrischen Raum begannen, den Donauabschnitt zwischen Melk und Krems zu bewirtschafteten. Noch heute prägen die von ihnen angelegten Weinterrassen die Landschaft.
    Hoch über der Donau wurden Burgen errichtet, die wie einst über die Landschaft wachen. An den Ufern des Flusses entstanden Dörfer und Ortschaften. In der eindrucksvollen Formensprache des Barocks bekrönen die Stifte Melk und Göttweig die Wachau. „Malerisch“ ist der Landstrich im doppelten Sinne: Im 19. Jahrhundert entdecken bildende Künstler die Wachau als Inbegriff der Naturromantik. Spektakuläre Bauwerke, versunkene Kulturen, beeindruckende Natur: Die dreiteilige Entdeckungsreise führt aus der Luft, über Dächer, Seen, Flüsse, Berge und Täler, zu „Österreichs Welterbe“. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 11.12.20233sat
  • Folge 2 (40 Min.)
    Gloriette – Blick über Wien.
    Deutsche TV-PremiereMo 11.12.20233sat
  • Folge 3 (45 Min.)
    Hallstatt im Sommer.
    Diese Reiseetappe beginnt in der Altstadt von Salzburg, wo sich mittelalterliche und barocke Baudenkmäler zu einem einzigartigen Ensemble fügen. Es ist Österreichs älteste Welterbestätte. Das barocke Ensemble wurde 1996/​1997 in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Seinen Namen verdankt Salzburg den großen Steinsalz-Vorkommen, die die Geschicke der Stadt und die Geschichte des Salzkammerguts jahrhundertelang wesentlich geprägt haben. Salzburg erlebte seine Blüte als eine Art barocker Stadtstaat und fürsterzbischöfliche Residenz vor einer spektakulären Naturkulisse.
    Die einstige Bedeutung als religiöses Zentrum ist immer noch spürbar – ein Meer aus Kirchtürmen prägt den Blick. Im Zentrum der Dom. Mehrere Klöster existieren bis heute mitten in der Stadt. Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau (1587 bis 1612) ließ Salzburg mithilfe italienischer Baumeister zu einem „Rom des Nordens“ bauen. Der für seinen beißenden Spott berüchtigte österreichische Schriftsteller Karl Kraus kommentierte diesen klugen Schachzug so: „Gut, dass die Italiener Salzburg gebaut haben.
    Sonst wäre es nur Linz geworden.“ Basis für die religiöse, politische und kulturelle Bedeutung Salzburgs war der Wohlstand der Stadt, der besonders eine Grundlage hatte: das namensgebende „weiße Gold“. Salz, der bedeutende Rohstoff, prägte eine ganze Landschaft, das Salzkammergut. Die Kulturlandschaft Hallstatt-Dachstein/​Salzkammergut wurde 1997 zum UNESCO-Welterbe erklärt. Seit prähistorischer Zeit wird in Hallstadt Salz gewonnen – und gehandelt. Die Region bildete lang das wirtschaftliche Rückgrat des Kaiserhauses Habsburg.
    In der Bronzezeit vernetzte sich die Region über wichtige Handelswege mit ganz Europa. Durch die konservierende Wirkung des Salzes im Berg wurden archäologische Zeugnisse bewahrt, die anderswo längst verschwunden sind: Textilien, hölzerne Werkzeuge, sogar die älteste Holztreppe der Welt geben Auskunft über das Leben der prähistorischen Bergleute. Im 19. Jahrhundert wird die Region von Literaten und anderen Künstlern entdeckt und zum idealtypischen Zentrum der Naturromantik im Alpenraum verklärt.
    Noch älter als die Funde aus Hallstatt sind jene Zeugnisse der Menschheitsgeschichte, die in den Wassern des Attersees, Mondsees und Keutschacher Sees verborgen liegen – Pfahlbauten. Dieses transnationale Welterbe mit 111 Fundstätten bietet unvergleichliche Einblicke in den Alltag von Siedlern 5000 Jahre vor der christlichen Zeitrechnung. Vor allem Holz, Stroh, Tierhäute und Haare haben sich dort erhalten – im Wasser „eingelegt“ oder luftdicht im Moor „verpackt“. Bevor die Menschen dort sesshaft wurden, waren vier Fünftel Europas mit Wald bedeckt.
    Ein geschütztes UNESCO-Weltnaturerbe in Österreich sind alte Buchenwälder und Buchenurwälder. Ihr Ursprung geht bis auf die vormenschliche Dominanz in Europa zurück. Im Rothwald im Wildnisgebiet Dürrenstein in Niederösterreich hat sich ein etwa vier Quadratkilometer großer Urwald erhalten. Weil die Klöster Gaming und Admont jahrhundertelang über Besitz- und Nutzungsrechte im Streit lagen, blieb der Wald unberührt. Nachdem das Waldstück auch noch das 20. Jahrhundert überdauert hat, genießt es nun den höchsten Status im international geregelten Naturschutz: Kategorie Ia.
    Der Nationalpark Kalkalpen in Oberösterreich hat sechs Buchenwaldgesellschaften. Einzelne Bäume sind über 500 Jahre alt. In den Buchenwäldern herrscht eine hohe Biodiversität. Der seltene Weißrückenspecht gilt als ein verlässlicher Indikator für eine intakte Umwelt. Derzeit leben dort auch sechs Luchse. Spektakuläre Bauwerke, versunkene Kulturen, beeindruckende Natur: Die dreiteilige Entdeckungsreise „Österreichs Welterbe“ führt aus der Luft, über Dächer, Seen, Flüsse, Berge und Täler, zu Österreichs Welterbestätten. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 11.12.20233sat

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