44 Folgen, Folge 1–22

  • Folge 1 (30 Min.)
    Sie ist das blaue Band Böhmens – die Elbe. Auf einer Flussreise quer durch Tschechien begleitet Danko Handrick den Elblauf von der Quelle im Riesengebirge bis zur sächsischen Grenze. Auf dem Fahrrad und manchmal auch anders entdeckt er die fruchtbare Weite des Elbtals, aber auch finstere Schluchten und einen echten Vampirfriedhof. Er trifft Schlossherren und Datschenbesitzer, besucht den explosivsten Ort des Landes, nimmt eine Abkürzung durch die afrikanische Savanne – und erfährt schließlich, warum die Elbe eigentlich gar nicht nach Deutschland fließt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 06.09.2014Das Erste
  • Folge 2 (30 Min.)
    Sao Tomé und Principe – der zweitkleinste Staat Afrikas ist wohl das, was sich viele unter einem Paradies vorstellen. Einsame Strände, Abgeschiedenheit, eine Welt abseits ausgetretener Pfade. Sao Joao beispielsweise hat etwa 2500 Einwohner: Für uns eher ein Dorf, ist es eine der größeren Städte auf Principe. Die Holzhäuser sind in leuchtenden Farben gestrichen – Relikte aus der Kolonialzeit. Auf den Straßen spielen Kinder, andere versammeln sich auf dem Dorfplatz vor dem Fernseher – für die meisten hier ihr einziges Fenster zur Welt. Hier leben vor allem die Angolares, Nachfahren der Sklaven aus Angola. Sie leben vom Fischfang – ein täglicher Kampf ums Überleben. Denn mit den großen Flotten können ihre kleinen Holzboote nicht mithalten. Auf der Schwesterinsel Sao Tomé dagegen geht es seit jeher quirliger zu. Jetzt wird auch noch Öl vor der Insel vermutet. Eine Zeitenwende? Eine Reise von unserer ARD Korrespondentin Shafagh Laghai an einen Ort zwischen Aufbruch und Stillstand. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 20.09.2014Das Erste
  • Folge 3 (30 Min.)
    Über Jahre und Jahrzehnte haben Luftfahrtexperten Ihnen erklärt, dass ihre Mission unmöglich sei. Aber Bertrand Piccard und André Borschberg hielten Kurs. Ihr Traum: mit einem Solarflugzeug einmal um die Welt. Ohne einen Tropfen Kerosin. 2015 könnte er wahr werden. Nach zwölf Jahren Entwicklungszeit präsentierten sie jetzt das erste solargetriebene Flugzeug der Welt, das nonstop fliegen kann: Solar Impulse II. Die Spannweite eines Airbus A380, das Gewicht eines Kleinwagens. Im Mini-Cockpit hat nur eine Person Platz. Tagsüber lädt sich die Batterie mit Solarenergie auf, nachts wird die gespeicherte Energie abgerufen. Mit Rückenwind sind gerade einmal 70 Stundenkilometer drin.
    Aber das High-Tech-Wunder fliegt. Nach dem Jungfernflug mit dem deutschen Testpiloten Markus Scherdel im Juni 2014 stehen umfangreiche weitere Testflüge an. Wann genau die Erdumrundung stattfindet, hängt nicht nur von politischen Fragen wie einer Start- und Landeerlaubnis in China, sondern vor allem auch vom Wetter ab. Regen bremst den Solarflieger brutal aus. Mit Hochdruck arbeitet das Team von Ingenieuren und Wetterexperten nun an der idealen Route. Die „Reportage im Ersten“ begleitet die beiden Schweizer Pioniere auf ihrer schwierigen Mission; den Piloten und Unternehmer André Borschberg und den Gründer von Solar Impulse, Bertrand Piccard, Spross einer berühmten Erfinderfamilie.
    Der Film zeigt, wie sie sich mit Yoga und Selbsthypnose auf die Überquerung des Atlantiks vorbereiten, im Simulator, bei Besprechungen mit ihrem Team, am Steuer von Solar Impulse II. Um das Projekt herrscht ein globaler Medienhype, was wichtig für die Sponsoren ist. Sie kommen für die Kosten auf, können mit dem Image werben, die Innovationen selbst nutzen. Und der Sinn des Ganzen? Für Piccard ist es ein Signal an die Welt, dass Fliegen ohne Kerosin möglich ist. Kritiker meinen, bis zur Serienreife werde es der Flieger wohl nie schaffen. Ein Passagierflugzeug, das mit Solarkraft fliegt, bleibe eine Illusion. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 27.09.2014Das Erste
  • Folge 4 (30 Min.)
    „Ich hatte ja keine Ahnung, wie wunderschön so eine Reise ist!“ Die 50-jährige Susanne ist erschöpft, aber begeistert. Gerade hat sie die Strecke von Chicago nach San Francisco auf Schienen zurückgelegt. Knapp drei Tage hat das gedauert. Natürlich kann man fliegen – und locker in viereinhalb Stunden ankommen. Die meisten Amerikaner tun das auch. Denn die Eisenbahn, die einst die Besiedlung des westlichen Teils der USA erst möglich machte, ist als alltägliches Verkehrsmittel nahezu vergessen. Einmal täglich fährt er aber noch – der „California Zephyr“, der „Kalifornische Westwind“.
    An Bord ein paar hundert Passagiere. Die meisten gönnen sich – wie Susanne – zum allerersten Mal dieses ganz besondere Reise-Erlebnis. Die Tour von Chicago nach San Francisco ist die längste durchgehende Zugfahrt, die man in den USA auf Schienen bewältigen kann. Sie ist legendär, denn es war diese Schienenstrecke, die im 19. Jahrhundert unzählige europäische Einwanderer in ihre neue Heimat Amerika brachte. Manche Passagiere erinnern auch heute noch an diese Vergangenheit: Zugfahren ist besonders bei Mennoniten und Amish beliebt, Anhängern von Glaubensgemeinschaften, die viele technische Errungenschaften der Moderne ablehnen.
    Flugzeug und Auto sind für sie tabu. Der Zug allerdings ist erlaubt, und das nutzen viele von ihnen, wenn sie auf Reisen gehen. Doch auch alle anderen, die sich auf das dreitägige Zugabenteuer einlassen, werden reich belohnt: Die Fahrt im Panoramawagen bietet großartige Ausblicke – in die endlosen Weiten Nebraskas, die grandiosen Canyons Colorados, die Salzwüsten in Utah und die Wildwest-Dörfer Nevadas.
    Wer – ein wenig zerknittert von den Nächten im engen Schlafwagen und durchgeschüttelt vom enormen Rumpeln auf den alten Schienen – im kalifornischen San Francisco ankommt, hat eine besondere Erfahrung hinter sich. Der Zug fährt durch ein Amerika, das sich abseits der üblichen Touristenstrecken viel von der Seele der Pionierzeit bewahrt hat. Das ARD-Fernsehteam ist mit dem „Kalifornischen Westwind“ gereist, bestaunt gemeinsam mit unseren Mitreisenden die spektakulären Ausblicke und Landschaftspanoramen und erzählt Geschichten von Menschen, die auf Schienen reisen oder an den Schienen leben. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 04.10.2014Das Erste
  • Folge 5 (30 Min.)
    Mitten im Nordatlantik, zwischen den britischen Inseln und Island, liegen die Färöer. 50.000 Menschen leben auf den 18 Inseln, pflegen ihre Traditionen und ihre Sprache, das Färingisch. Die Inselgruppe gehört zu Dänemark, ist aber nicht in der EU. Die Färinger sagen über sich selbst, dass sie glücklich sind. Die Einsamkeit scheint sie nicht zu stören. ARD-Skandinavien-Korrespondent Clas Oliver Richter und das Kamera-Team wollen herausfinden, warum die Menschen auf den Färöern so glücklich sind – und wie sie ihren Alltag bewältigen. Da es kaum Verbrechen auf den Inseln gibt, kann sich Polizist Lars seiner Leidenschaft widmen: Fußballspiele pfeifen.
    Der Sport ist auf den Inseln sehr beliebt. Lars ist begeisterter Schiedsrichter. Mit ihm besuchen wir ein Meisterschaftsspiel und treffen dort Adeshima Lawal aus Afrika. Durch einen Spielertransfer ist er in dieser kühlen Inselwelt gelandet und gehört nun zu den Leistungsträgern seiner Mannschaft. Julia Kavalid dagegen schreckt die raue Brise nicht. Sie hat lange im Ausland gelebt, bis sie vor einem Jahr das Heimweh packte. Nun versucht die Filmemacherin, auf den Färöern Filme zu produzieren.
    Die Insel Stora Dimun ist nur mit dem Helikopter zu erreichen, oder mit der Fähre. Zwei Familien leben dort, neun Menschen! Wir besuchen diesen einsamen Ort und erleben mit, wie die Kinder unterrichtet werden, was der Höhepunkt des Tages für die Eltern ist. In der Hauptstadt Torshavn besuchen wir das einzige Restaurant auf den Färöern, das sich einen Michelin-Stern erkocht hat: Das KOKS! Eine der Spezialitäten: Gammelfleisch. Schaffleisch, das durch den Verwesungsprozess haltbar gemacht wurde und einen ganz zarten Geschmack hat.
    Dafür reisen leidenschaftliche Gourmets von weit her an. Ganz im Norden liegt das Dorf Eidi. Dort lebt Fischer Soni mit seiner Frau. Obwohl Soni schon über 70 Jahre alt ist, fährt er regelmäßig raus mit seinem Kutter. „Für mich bringt ein Tag auf dem Meer mehr Glücksmomente als eine Woche zu Hause vor dem Fernseher.“ Es ist ein besonderer Menschenschlag auf den Färöern, der Wind und Kälte trotzt. Die Natur ist atemberaubend, aber eben auch sehr hart. Sie zeigt den Menschen sehr schnell und oft unbarmherzig ihre Grenzen auf. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 11.10.2014Das Erste
  • Folge 6 (30 Min.)
    Die UN-Diplomatin und Syriens Chemiewaffen Es ist „ein Sisyphus-Job, aber man kann nicht bei der UNO arbeiten ohne den Ehrgeiz zu haben, die Welt ein bisschen zu verbessern“, so die Überzeugung von Angela Kane, der UN-Abrüstungsbeauftragten. Am 21. August 2013 wurde sie und die Weltöffentlichkeit von Berichten aus Syrien aufgeschreckt. Mehr als Tausend Menschen waren qualvoll durch Giftgas gestorben. Ein Unfall oder ein gezielter Giftgasangriff? Die USA beschuldigten das Assad-Regime und drohten mit Luftschlägen.
    Angela Kane flog nach Damaskus, um mit dem Assad-Regime zu verhandeln. Mit Erfolg! UN-Waffeninspektoren konnten in Syrien den Einsatz von Giftgas untersuchen und ihn eindeutig nachweisen. Im Oktober 2013 trat Syrien der Chemiewaffenkonvention bei und verpflichtete sich, sein gesamtes Chemiewaffenarsenal unter internationaler Aufsicht zu vernichten, und zwar laut einer UNO-Resolution bis Mitte 2014. Doch wegen des anhaltenden Bürgerkriegs in Syrien konnten erst Ende Juni 2014 die letzten chemischen Kampfstoffe im Hafen von Latakia angeliefert, auf ein Frachtschiff verladen und außer Landes gebracht werden.
    Nachdem sich kein Staat bereit erklärt hatte, auf seinem Territorium Syriens Chemiewaffen zu zerstören, sollte die Vernichtung an Bord des US-Spezialschiffes „Cape Ray“ mitten im Mittelmeer stattfinden als internationale Mission. Im süditalienischen Hafen Gioia Tauro wurden die Giftgase Anfang Juli 2014 umgeladen auf die „Cape Ray“. Mittels eines mobilen Hydrolyse-Systems wurden die Giftgase an Bord der „Cape Ray“ auf hoher See unschädlich gemacht.
    An der militärischen Absicherung, u. a. gegen Terroranschläge, war auch die Bundeswehr beteiligt mit drei Fregatten. Obwohl laut Zusicherung der US-Regierung bei der Hydrolyse an Bord der „Cape Ray“ keine Schadstoffe ins Meer gelangen würden und auch die Giftgas-Verladung im Hafen Gioia Tauro streng abgesichert wurde, gab es erhebliche Ängste und Proteste in Süditalien und auf Kreta gegen die Chemiewaffenvernichtung im Mittelmeer, die erstmals auf hoher See durchgeführt wurde.
    Ende August 2014 waren 600 Tonen Giftgase an Bord der „Cape Ray“ neutralisiert. Die verbliebenen Reststoffe wurden von der „Cape Ray“ nach Finnland und Bremen gebracht und Anfang September weiter transportiert ins niedersächsische Munster zu ihrer endgültigen Entsorgung. Das Ziel der UNO und der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OVCW), dass bis Ende 2014 alle syrischen Chemiewaffen zerstört sein sollen, ist damit greifbar nahe.
    Ein großer Erfolg für Angela Kane als Abrüstungschefin. Die ranghöchste Deutsche innerhalb der Vereinten Nationen gilt als enge Vertraute von UN-Generalsekretär Ban, als geschickte Diplomatin, die diskret im Hintergrund agiert: verbindlich, hartnäckig und effizient. Hilde Stadler und ihr Kamerateam haben die UN-Diplomatin mit der Kamera begleitet und folgten auch dem Transport der syrischen Chemiewaffen, u. a. an Bord der Bundeswehr Fregatte „Augsburg“ von Süditalien bis ins zentrale Mittelmeer. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.10.2014Das Erste
  • Folge 7 (30 Min.)
    Sie gewinnen immer mehr an Fahrt – die Unabhängigkeitsbewegungen Europas. Immer mehr Regionen wollen sich von ihrem Mutterland abspalten. Katalonien im Nordosten Spaniens gehört dazu. Seit Jahren gibt es hier eine erstarkende Autonomie-Bewegung, die wie gebannt auf ein Datum gegen Ende dieses Jahres starrt. Am 9. November will die Regionalregierung in Barcelona – gegen den wütenden Protest der Zentralregierung in Madrid – in einem Referendum die Katalanen befragen, ob sie die Unabhängigkeit wünschen. „Reportage im Ersten“ beginnt ihre Reise durch dieses eigenwillige Katalonien in Barcelona am 11. September – denn die Katalanen haben ihr ganz eigenes „9/​11“.
    Vor genau 300 Jahren wurde Katalonien von den Bourbonen am 11.9.1714 besiegt und verlor damit seine Selbstverwaltung. Seitdem fühlen sich viele Katalanen von den spanischen Herrschern unterdrückt und ihrer Kultur beraubt. Während der verhassten Franco-Diktatur war die katalanische Sprache unterdrückt, gar teilweise verboten. Und am 11. September 2014 demonstrierten mehrere Hunderttausend Katalanen für die Unabhängigkeit von Spanien. Jetzt erlebt die katalanische Kultur bei Volksfesten eine Renaissance, etwa die „Castells“, riesenhohe Menschentürme, oder auch die „Correfox“, die Feuerteufel, die ein pyrotechnisches Spektakel veranstalten.
    All das wird nun für viele zum Symbol des Unabhängigkeitstraumes. Andere dagegen fürchten die Abspaltung von Spanien, gerade auch viele Unternehmer – denn ein unabhängiges Katalonien wäre nicht automatisch in der EU und damit der Handel für das exportstarke Katalonien schwieriger und teurer. Und so reisen die Zuschauer in der Reportage durch ein Katalonien, das hoch politisiert und ziemlich gespalten ist. Katalonien will hoch hinaus, aber nicht alle wollen mit. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 25.10.2014Das Erste
  • Folge 8 (30 Min.)
    Wanderpfade gibt es viele – aber es gibt nur einen so wie diesen: den Pacific Crest Trail. Mehr als 4000 Kilometer, von der mexikanischen bis zur kanadischen Grenze, quer durch die US-Staaten Kalifornien, Oregon und Washington. Mitten durch die heißeste Wüste Amerikas (Mojave), vorbei am höchsten Punkt der USA in den Lower 48 (Mt. Whitney), entlang der spektakulärsten Wildnis des Kontinents (allein sieben Nationalparks, darunter Yosemite und Sequoia). Ein Weg der Superlative, eine Herausforderung in jeder Hinsicht, körperlich und mental.
    Jedes Jahr machen sich Hunderte Wanderer auf den Weg, den kompletten PCT zu laufen. Diese sogenannten Through-Hikers brauchen meist sechs Monate dafür. Ingo Zamperoni hat über ein halbes Jahr verschiedene Wanderer begleitet und verfolgt. Ein deutsches Pärchen aus Kiel, das sich nach jahrelangem Training einen Traum erfüllen will. Einen Kellner aus Seattle, der zuletzt vier Jobs gleichzeitig hatte, um sich das Abenteuer finanzieren zu können. Und zwei Freundinnen, die sich als AuPair in Italien kennengelernt und spontan beschlossen haben, den PCT gemeinsam zu meistern.
    Mit etwas Naivität, aber mit umso mehr Begeisterung. Wer von ihnen wird es schaffen, wer wird am Ende der Strapazen die kanadische Grenze erreichen? Und was werden sie in dieser Zeit erleben, sehen, aushalten? Wie werden sie sich verändern? Der Pacific Crest Trail – eine Reportage von Ingo Zamperoni über einen Weg, der mehr ist als ein Pfad und bei der mehr denn je gilt: der Weg ist das Ziel. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 08.11.2014Das Erste
  • Folge 9 (30 Min.)
    Sie müssen entscheiden, was sie wollen. Es sind große Entscheidungen für sie: Nicko, 19, steht auch auf Männer, hat aber ein Problem mit dem Schwulsein. Hilft es ihm, wenn er sich bei seinen alten Freunden outet? Conny, 16, könnte einen Traum-Sommer haben. Stattdessen kämpft sie ständig mit dem Gefühl, zu dick zu sein. Schafft sie es, dass sich endlich mal nicht mehr alles um die Figur dreht? Kosrat, 21, will seinen irakischen Eltern nichts von der deutschen Freundin sagen. Auch jetzt nicht, da seine Familie zurück in den Irak geht? Die Filmautoren verfolgen für ihre Reportage einen Sommer lang die Entwicklung der drei Protagonisten. Immer wieder stoßen sie an ganz alltägliche Grenzen der Toleranz – bei anderen und bei sich selbst. Was wollen sie wirklich? (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 15.11.2014Das Erste
  • Folge 10 (30 Min.)
    Großartige Natur, unendliche Weiten, schneebedeckte Berge – und eine Vielzahl faszinierender Kulturen. Das lockt ARD-Korrespondentin Ariane Reimers und Kameramann Ronald Schütze wieder auf das Rad, um die entlegenen Regionen Chinas hoch im Himalaya vor den Toren Tibets zu erkunden. Durch das Rad ganz nah an den Menschen, die so viel aufgeschlossener gegenüber den Fremden sind. Die anstrengende Tour soll sie vom Qinghai-See bis hinauf zum Animaqing führen, einem heiligen Berg der Tibeter. Doch nach einigen Tagen werden Ariane Reimers und das Team gestoppt – nicht vom drohenden Wintereinbruch, sondern von den lokalen Behörden.
    Die Gesetze Pekings, die die Fahrt gestatten, gelten hier am Rande des Riesenreichs nicht viel. Die Provinzfürsten fürchten mögliche Berichte über die Freiheitsbestrebungen der Tibeter. Und so muss die Unterkunft in den Bergen noch in der Nacht verlassen werden, mit Polizeieskorte. Was jetzt? Den Dreh abbrechen? Für Ariane Reimers keine Frage: jetzt erst recht! Und so setzen sich Ariane Reimers und Ronald Schütze ein neues Ziel: Chengdu, die Millionenstadt in Szechuan.
    Auf dem Weg dorthin liegen Gebirgszüge, Passstraßen in 4000 Metern Höhe und jeden Tag über 100 km Strecke mit dem Rad. Eigentlich kaum zu schaffen, es sei denn, man ist Extremsportler. Und dabei ist das Wesentliche ja das Drehen und Berichten. Die neue Strecke führt nicht nur durch grandiose Landschaften, sondern auch durch das Gebiet misstrauischer Muslime und Tibeter, die sich voneinander abschotten. „Grenzerfahrungen“ im wahrsten Sinne des Wortes. Mit der Möglichkeit zu scheitern. Werden sie diese neue, noch einmal über 1000 Kilometer lange Strecke schaffen? (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 22.11.2014Das Erste
  • Folge 11 (30 Min.)
    USA Korrespondent Markus Schmidt erzählt die Geschichte von Ryan Klatt, dem Performancekünstler, der mit Belugas musiziert und davon träumt, eine Unterwasseroper mit ihnen zu produzieren. Er trifft Maria Mattice, die Indianerin, die dagegen kämpft, dass demnächst von Churchill aus Erdöl nach Europa verschifft wird. Und er trifft sich mit dem Forscher Ryan Brook, der erklärt wie sehr der Klimawandel den Lebensraum der Eisbären verändert hat. Sie alle vereint die Liebe zur einzigartigen Naturlandschaft der Hudson Bay. Und die ist in Gefahr, seitdem der Klimawandel dafür sorgt, dass die Hudson Bay immer länger eisfrei bleibt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 29.11.2014Das Erste
  • Folge 12 (30 Min.)
    Dem Feinschmecker hat die Gastronomie auf Helgoland eine seltene Delikatesse zu bieten: fangfrischen Hummer. Doch die Krustentiere vor der Hochseeinsel sind rar geworden. Nur noch 300 bis 500 Exemplare gehen den Fischern pro Jahr in die Körbe. Einst lebten rund um den Helgoländer Felssockel etwa 80.000 Hummer. Doch die Minen und Bomben des Zweiten Weltkriegs zerstörten Teile der unterseeischen Felsenlandschaft und nahmen damit zahlreichen Tieren ihren Lebensraum. Auch die Verschmutzung der Nordsee könnte dazu beigetragen haben, dass der Hummerbestand in der Deutschen Bucht vom Aussterben bedroht ist.
    Wissenschaftler des Alfred Wegener Instituts haben sich jetzt ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Rund 3000 Helgoländer Junghummer sollen im Offshore-Windpark Riffgat, 15 Kilometer vor Borkum, ausgewildert werden. Dort sollen sie sich auf den künstlichen Unterwasser-Steinfeldern auf den mächtigen Sockeln der Windräder ansiedeln. Da Hummer nur auf einem harten, felsigen Meeresgrund leben können, sind die Voraussetzungen im Windpark optimal. Doch ob der neue Lebensraum den Bestand des Helgoländer Hummers in der Deutschen Bucht tatsächlich stabilisieren kann, ist ungewiss.
    Die Artenschutzmaßnahme sei bisher einmalig, meint der Umweltwissenschaftler Dr. Roland Krone aus Bremerhaven. Er ist Forschungstaucher und spezialisiert auf Bodentiergemeinschaften an Wracks und Offshore-Anlagen in der Nordsee. Vor der Auswilderung muss er mit seinem Team die Unterwasser-Fauna und den Fischbestand im Windpark gründlich überprüfen. Denn wenn es dort zahlreiche sogenannte Fressfeinde gibt, wäre das Hummer-Projekt von Anfang an gefährdet. Krone ist Projektpartner der biologischen Anstalt des Alfred Wegener Instituts auf Helgoland und unterstützt dort Experten, die sich seit vielen Jahren mit der Hummeraufzucht beschäftigen.
    Im „Öko-Labor“ hat Technik-Leiter Michael Jahnke 3000 winzige Hummer für den Windpark aufgezogen. Jedes Tier lebt in einer eigenen privaten Mini-Höhle, denn Hummer sind kannibalisch und müssen einzeln gehalten werden. „Für uns ist das völliges Neuland“, meint Michael Jahnke. „Im letzten Moment kann immer noch etwas schiefgehen.“ Die Tiere sind empfindlich und der Transport ist schwierig.
    NDR Reporter Stefan Weiße und sein Kamerateam haben nach langen Vorbereitungen die Genehmigung erhalten Taucheinsätze, Probefänge und die anvisierte Auswilderung im Windpark zu drehen. Erst nach einem mehrtägigen Sicherheitstraining durfte der Autor das Forscherteam zum Offshore-Park begleiten. Sollte das Experiment klappen, wäre das nicht nur ein Gewinn für das Ökosystem, sondern auch für die Helgoländer Fischer und Gastronomen. In Deutschland fast ausgerottet, kommen auch in den Helgoländer Restaurants vor allem Tiere aus Kanada und den USA auf den Tisch. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 13.12.2014Das Erste
  • Folge 13 (30 Min.)
    Eine rote Ampel in Hanoi. An der Kreuzung rauscht ein nicht endender Strom aus Mopeds vorbei – bepackt mit allem, was sich transportieren lässt: Fünf lebende Schweine im Käfig, 200 Hühner oder sechs Leute bequem auf der Sitzbank: Vater, Mutter und die Kinder. Auch vor der Ampel das gleiche Schauspiel: Hunderte Zweiräder, knatternd, mit der Hand am Gaspedal und der Kupplung leicht gelöst. Wartend auf das Startsignal: auf Grün! Let’s go! Wie ein riesiges Lebewesen, eine Schlange, oder besser wie ein vietnamesischer Drache schlängelt sich die Moped-Lawine durch die vielen Straßen. Ein Alltag im Rhythmus der Ampelschaltung.
    Geschäftig, rasant, mit nahezu italienischem Herzblut und fast immer sanftem Lächeln. So zeigen sie sich Philipp Abresch auf seiner Reise durch Vietnam. Das ganze Land ist unterwegs – 40 Jahre nach Kriegsende. Nur wohin? Südostasienkorrespondent Philipp Abresch reiht sich ein in den Strom aus Zweirädern, in den geschäftigen Alltag der Vietnamesen. Auf dem Moped durchstreift er das langgestreckte Land von Nord nach Süd. Kämpft sich mit vibrierenden Nerven durch den Verkehr der pulsierenden Städte. Entdeckt die malerische Bergwelt entlang der chinesischen Grenze.
    Lernt die Menschen und ihr Leben in den Dörfern kennen. Dort oben in den Bergen leben die Ureinwohner Vietnams. Aber auch der touristische Aufbruch des lange abgeschotteten Landes ist spannend – und bietet ganz nebenbei wunderschöne Ausblicke. Ob das Weltkulturerbe Halong Bay, die vielen Naturschutzgebiete oder die pazifische Inselwelt: immer ein Erlebnis – auf zwei Rädern. Manchmal ist es bitter-traurig auf den Schlachtfeldern von einst. Und zugleich ist Philipp Abresch immer wieder überrascht, wie begeistert die Vietnamesen nach der harten Vergangenheit jetzt ihren ganz eigenen Weg in die Zukunft suchen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 24.01.2015Das Erste
  • Folge 14 (30 Min.)
    Anja Lehnertz ist die letzte übrig gebliebene Beleg- und Hausgeburtshebamme in der gesamten Umgebung von Trier an der Mosel. Ständig klingelt ihr Telefon. Werdende Mütter wollen ihre Unterstützung. Doch ihr Terminkalender ist meistens voll. Rund um die Uhr ist sie erreichbar, ständig unterwegs, immer auf dem Sprung. Und das alles auch noch als alleinerziehende Mutter von fünf Kindern. Trotz Stress und ständiger Hetze – Anja Lehnertz liebt ihren Beruf und möchte nichts anderes im Leben tun. Doch seit 31. Dezember 2014 ist vorerst Schluss – an diesen Tag war der Geburtstermin der letzten Mutter, die sie als freie Hebamme noch betreut.
    Danach muss sie aufhören, weil sich die Arbeit einfach nicht mehr rechnet. Denn seit Januar 2015 kostet eine Haftpflichtversicherung für Hebammen 6275 Euro – und das bei einem Stundenlohn von 7,50 Euro und stundenlangen Anfahrtswegen: Das geht einfach nicht mehr. „Wie ich das emotional hinbekomme, weiß ich noch nicht. Denn die freie Geburtshilfe ist meine Berufung, aber es bleibt mir keine andere Wahl“, sagt Anja Lehnertz, obwohl der Gedanke, den Job aufzugeben, für sie eigentlich unvorstellbar ist. Hebamme sein, dass ist für sie viel mehr als nur die reine Geburtshilfe.
    Anja Lehnertz ist Vertraute in schwierigen Momenten. Sie tröstet, baut auf und greift – wenn es notwendig ist – auch ein. Als bei einer „ihrer Schwangeren“ in der Klinik eine Schwangerschaftsvergiftung übersehen wird, ist sie es, die mit ihrer Intuition das Leben von Mutter und Kind rettet. Die Reportage „Hebamme am Limit“ begleitet Anja Lehnertz auf ihren letzten Einsätzen als freie Hebamme und zeigt eine Frau, die sich förmlich zerreißen muss, um alles zu bewältigen: Die Vorbereitung der letzten Geburt, die Nachsorge junger Mütter, ihr politisches Engagement – und zwischendrin auch noch den Alltag mit ihren fünf Kindern. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 07.02.2015Das Erste
  • Folge 15 (30 Min.)
    Sie schreien laut und schneiden martialische Grimassen. So wollen sie ihren Gegnern Furcht einflößen. So war das früher und so wird es auch noch heute gemacht, beim Tapati-Fest. Mit dem die Einwohner der Osterinsel ihre polynesische Vergangenheit jedes Jahr aufleben lassen. „Te pito o te henua“, so beschreiben die Ureinwohner ihre Heimat. „Nabel der Welt“ heißt das auf Deutsch. Gemeint ist damit ihre Insel in der Muttersprache Rapa Nui. Kaum ein anderer Ort auf Erden liegt so abgeschieden wie die Osterinsel. Mitten im Südpazifik, fünf Flugstunden von Chile, sechs bis Tahiti.
    Nabel der Welt? Ein Mythos auf jeden Fall. Optisch wird das schon durch die 900 Moai klar. Kolossale Steinfiguren mit übergroßen Köpfen. Manche über 1000 Jahre alt. Zeugen einer Kultur, die fast verschwunden wäre. Kannibalismus, Kriege, Sklaverei und Krankheiten, von Seefahrern eingeschleppt, führten dazu, dass 1877 nur noch 111 Einwohner übrig waren. Fast wäre die polynesische Kultur untergegangen. Aber dann griff Chile zu. 1888 versprach das südamerikanische Land seinen Schutz. Seitdem gehört die Osterinsel zu Chile und ist nun auch wirtschaftlich und politisch von dem südamerikanischen Land abhängig.
    Heute leben rund 6000 Menschen auf der Insel. „Wir sind Polynesier, als Chilenen haben wir uns nie gefühlt!“ sagen die meisten. Auch deshalb gibt es alljährlich ein zweiwöchiges Fest. Spektakulär und nah an den Traditionen der Vorfahren. Tanz und Kräftemessen. Die Tapati-Wettkämpfe. Die Kontrahenten sehen furchterregend aus. Fast nackt, nur mit Lendenschurz bekleidet. Die Haut bemalt. So geht es in Wettrennen auf Bambuskanus, auf Bananenschlitten und in einer Art Triathlon durch den Vulkankrater. So hatten sich schon die Vorfahren auf ihre Kriege vorbereitet. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 28.02.2015Das Erste
  • Folge 16 (30 Min.)
    Transsilvanien, das klingt nach einsamen Bergtälern, in denen Wölfe heulen und Graf Dracula im bleichen Licht des Vollmonds sein Unwesen treibt. In dieses sagenumwobene Land geht die Winterreise für die „Reportage im Ersten“. Wer Transsilvanien hört, der denkt fast schon automatisch an Vampire oder Werwölfe – doch wie ist Transsilvanien wirklich? Auf seiner Reise durch das kalte Herz Rumäniens begegnet ARD-Korrespondent Till Rüger einem hundebegeisterten Priester, der regelmäßig Hundeschlittenrennen organisiert, um Gott näher zu kommen. Mit Husky- und Malamut-Hunden erkunden wir auf dem Rennschlitten schneebedeckte Weiten.
    Vom Schlitten wechseln Till Rüger und sein Kamerateam aufs Snowboard und begleiten den rumänischen Snowboardchampion Laurnetiu Stan auf seiner rasanten Fahrt durch die transsilvanischen Schneeberge bei Kronstadt (Brasov). In Bran besucht Till Rüger das Schloss des Grafen Dracula. Hier lebte angeblich das historische Vorbild für die vom irischen Romanautor Bram Stroker erfundene Figur des blutsaugenden Vampirs Graf Dracula: Der Graf Vlad Tepes -Spitzname „Der Pfähler“- da er mehrere tausend seiner Feinde auf Pfählen qualvoll aufspießen ließ.
    Egal ob man dran glaubt oder nicht, sich ab und zu ein wenig zu gruseln, ist irgendwie prickelnd. Und wo geht das besser als in Transsilvanien? Einen echten Grafen, nämlich Graf Tibor Kálnoky, trifft Till Rüger in dessen altem Jagdschloss in Miclosoara. Die Familie Kálnoky lebt seit Generationen in Transsilvanien und restauriert inzwischen alte Schlösser und Bauernhöfe. Graf Kálnoky gibt dem ARD-Kamerateam auch einen exklusiven Einblick in das rumänische Urlaubsdomizil des britischen Thronfolgers Prinz Charles, der jedes Jahr drei Wochen in Transsilvanien verbringt.
    Caroline Fernolend, die sich um den Erhalt des kulturellen Erbes der Siebenbürger Sachsen bemüht, erklärt dann den Ursprung der historischen Kirchenburg von Deutsch-Weißkirch (Viscri) und führt zum letzten Kalkbrenner der Region, der sich auch noch als Sänger und Komponist entpuppt. Schließlich erforscht Till Rüger noch die Almasche-Höhle, in der Eiszapfen wie von Geisterhand aus dem Boden wachsen und menschliche Figuren bilden. Spannende und berührende Geschichten von Menschen inmitten einer spektakulären Landschaft, die einem auch in der winterlichen Kälte Transsilvaniens das Herz erwärmen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 07.03.2015Das Erste
  • Folge 17 (30 Min.)
    Schon wieder schrillt der Alarm, schon wieder kommt das Fax mit den Infos zum Einsatz, und schon wieder ist es die A3. Die Männer von „Christoph Gießen“ müssen so schnell wie möglich zum Unfallort. Was genau passiert ist, wissen sie nicht. Notarzt Dr. Bergold, Rettungsassistent Olaf Peréz-Preiß und Pilot Sven Brückner sind unterwegs mit einem der größten und schnellsten Helikopter, der in Deutschland im Rettungsdienst eingesetzt wird. Eigentlich sollen sie mit dem medizintechnisch besonders aufwendig ausgestatteten Hubschrauber vor allem schwerkranke Patienten deutschlandweit verlegen, aber häufig müssen sie auch zu Rettungseinsätzen bei Unfällen fliegen.
    Pausen gibt es kaum. Nachdem der Notarzt bei der Massenkarambolage auf der A3 Patienten versorgt und Unfallzeugen medizinisch sowie psychologisch betreut hat, müssen die Rettungsflieger zu einem Modellhubschrauber-Unfall, einer kleinen Boule-Partie-Katastrophe und einer umgekippten Frau, die in Lebensgefahr schwebt. Wie schnell sich ein Leben verändern kann, das sehen sie leider oft. Schaffen sie es, die Patientin zu retten? Aber wie ist das mit der Lebensrettung um jeden Preis? Das Leben hängt oft am seidenen Faden, da wird man schon sehr nachdenklich, sagt der Notarzt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 21.03.2015Das Erste
  • Folge 18 (30 Min.)
    Jetzt kommen die Maker. Die Macher. Sie setzen alles auf eine Karte – und dann legen sie los. Die Heimat der Maker ist Brooklyn. Von hier kommt nicht nur der Hipster, sondern auch der 3D-Drucker – und jetzt auch der digitale Haustürschlüssel. Aus Brooklyn kommen Gurken, Schokolade und ein Lebensgefühl, das eher ein Vibe ist. Der Takt lautet: „Selber machen, riskieren – und wenn du fällst, stehst du halt wieder auf. Aber mach es!“ Daniel Sklaar ist ein Beispiel. Er war mal im „Finance Business“, schmiss alles hin, rührte in seinem Loft Schokolade an, verkaufte sie mit dem Fahrrad und hat mittlerweile ein richtiges Schoko-Unternehmen.
    Oder Mark Jupiter, der altes Holz aufkauft, was gerade noch Asseln gefallen könnte und daraus edelste Möbel baut. Gerade hat er einen großen Auftrag von Twitter bekommen. Er strahle seinem Weg nach oben entgegen. Oder der Director von Grand Theft Automobile Navid Khonsari, der in einem dieser Workspaces an der Manhattan-Bridge sitzt und an seinem nächsten Blockbuster arbeitet. Ohne soziale Absicherung wagen hier junge, kreative Maker, die aus der ganzen Welt kommen, ihre Ideen auf den Markt zu bringen, der kapitalistischer kaum sein könnte. Mit Erfolg. „Made in Brooklyn“ scheint Paris und auch Manhattan Konkurrenz zu machen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 28.03.2015Das Erste
  • Folge 19 (30 Min.)
    Jordanien ist anders. Das Haschemiten-Königreich Jordanien liegt in einer der unruhigsten Gegenden dieser Welt. Gemeinsame Landgrenzen verbinden das Land mit Syrien, dem Irak, Saudi-Arabien und Israel. Aus Syrien haben sich hunderttausende Flüchtlinge auf den Weg ins sichere Jordanien gemacht. Das Sechs-Millionen-Einwohner-Land trägt schwer an den Belastungen, die die Versorgung dieser Menschen mit sich bringt – aber größere Konflikte sind bislang ausgeblieben. Trotz großer Schwierigkeiten überwiegt die Solidarität – Jordanien ist anders als viele Länder der Region.
    Zu den Flüchtlingen gehören auch viele Christen. Seit die Terrormiliz vom sogenannten „Islamischen Staat“ im Irak und Syrien wütet, sehen Christen in ihrer alten Heimat oft keine Zukunft mehr. Und Jordanien ist biblisches Land: in Bethanien soll Jesus getauft worden sein. Allerdings erhebt auch Israel Anspruch auf eine Taufstelle im heute austrocknenden Jordan – auf der anderen Uferseite. Unstrittig jedoch ist, dass in Jordanien Christen und Muslime seit Generationen friedlich zusammenleben.
    Jordaniens Haschemiten-Könige betonen ihre Abstammung direkt vom Urgroßvater des Propheten Mohammed. Sie setzen sich gleichwohl für den Dialog mit Christen und Juden ein. Toleranz wurde gewissermaßen zur Staatsdoktrin – auch weil letztlich das Überleben des kleinen Landes vom friedlichen Miteinander abhängt. Seit 2003 ist ein eigenes Forschungsinstitut mit der Förderung gegenseitigen Respekts und friedlichen Zusammenlebens der drei abrahamitischen Religionen beauftragt. Von der Höhe des Mukawir, einst Machaerus genannt, überblickt man eine karge Wüstenlandschaft.
    In der Ferne spiegelt sich das Tote Meer. Hier stand einst eine Burg des Herodes, hier soll Johannes der Täufer enthauptet worden sein. Jordanien ist reich an historischen Schätzen, und viele davon sind eng mit der Geschichte des Christentums verknüpft. In der Felsenstadt Petra, einst Zentrum der untergegangenen Kultur der Nabatäer, wurden gut 400 Jahre nach Christi Geburt etliche der in den Fels gehauenen Grabkammern in Kirchen umgewandelt. Und in Jordanien ist man sich ziemlich sicher, dass Petra letzte Station der Heiligen Drei Könige auf ihrer Reise nach Bethlehem war.
    Jordanien gehört zu den trockensten Ländern der Welt. Wind, Wetter und Zeit haben im Wadi Rum einen beeindruckenden Ort geschaffen, der von Menschen weitgehend unberührt blieb. Das „Tal des Mondes“ kann man auch im Ballon oder Ultraleichtflugzeug erkunden, höchst modern also. Wenn man traditionell auf der Erde bleibt, trifft man mitunter Beduinen, die noch immer halbe Nomaden sind und in ihrem eigenen, konservativen Kosmos leben. All das hat Platz in einem einzigen Land: Jordanien. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 11.04.2015Das Erste
  • Folge 20 (30 Min.)
    Ein Sturz aus 15 Metern Höhe, ein zerschmetterter Körper auf dem Schulhof: Am 25. Juni 2013 fällt der 15-jährige Schüler Marcelo beim Toben aus dem vierten Stock eines Mannheimer Gymnasiums. Dabei zieht er sich lebensgefährliche innere Verletzungen und eine Gehirnblutung zu. In der BG Unfallklinik Ludwigshafen kämpfen die Notfallärzte um sein Leben. Eine Woche lang liegt Marcelo im Koma – niemand weiß, ob er überleben wird, seine Chancen stehen bei etwa 20 Prozent. Die Reportage zeigt nicht nur den dramatischen Kampf in den ersten Tagen nach dem Unfall sondern begleitet den Jungen fast zwei Jahre lang auf seinem Weg zurück ins Leben – mit weiteren OPs, Therapien und Reha-Aufenthalten.
    Wie kam es zu dem Unfall und wie gingen seine Schulkameraden, seine Familie mit dem Schock um? Wie hat Marcelo die monatelange Isolation der Reha überstanden? Wie wird er heute von seinen Freunden gesehen? Was geschieht in seinem Körper – und: Wird Marcelo je wieder völlig gesund werden? Das Leben dieses Jungen – mitten in der Pubertät – wurde durch einen unglücklichen Augenblick vollständig und unumkehrbar verändert. Nun steht er vor der größten Herausforderung: Sein Leben neu zu gestalten, mit all seinen Grenzen, aber auch Möglichkeiten und Chancen. „Marcelo“ ist die Chronik einer Rettung, die nach wie vor andauert. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.04.2015Das Erste
  • Folge 21 (30 Min.)
    „Die Anden am Äquator“ ist eine Reportage über die Rettung des vom Aussterben bedrohten Kondors in Ecuador, über Indigene, die es zu Anerkennung und gewissem Wohlstand gebracht haben und über den Panama-Hut, der gar nicht in Panama hergestellt wird, sondern im Hochtal der ecuadorianischen Anden. Sie haben es zu etwas gebracht: Die Otavalos gelten heute als die wohlhabendste Ureinwohner-Ethnie Lateinamerikas. Ihr Kunsthandwerk, vor allem gewebte Textilien, ist weltweit gefragt. Der Kunsthandwerksmarkt in Otavalo ist der bedeutendste Südamerikas. Auch politisch sind sie gut organisiert, sie stellen mehrere Bürgermeister. Vom Wappentier Ecuadors, dem Andenkondor, gibt es in Freiheit nur noch rund 50 Tiere.
    Nahe der Hauptstadt Quito am Fuße des Vulkans Cotopaxi befindet sich die Zuchtstation Parque Condor. Hier sind schon mehrere Kondorküken geschlüpft. Wenn sie anfangen zu fliegen, bekommen sie einen GPS-Chip an die Flügel und werden bald darauf in den Anden ausgewildert. Entlang des berühmten und heute touristisch genutzten Inkapfades geht die Reise durch die Anden bis zur Inka-Ruinenstadt Ingapirca, dann mit einem der zu Bussen umgebauten Lastwagen, dem praktischen aber waghalsigen öffentlichen Verkehrsmittel der Anden nach Cuenca. Das schöne, kleine Städtchen ist das Zentrum der Panama-Hut-Produktion. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 25.04.2015Das Erste
  • Folge 22 (30 Min.)
    Pakistan ist für manche das gefährlichste Land der Welt, auf jeden Fall ist es das extremste. In der Kulturmetropole Lahore singen Sufi-Rocker von Liebe und Leidenschaft, während radikale Islamisten den Hass auf Andersgläubige predigen. In der riesigen Hafenstadt Karachi tummeln sich Models und Hipster am Traumstrand „Paradise Point“, während sich die Slums ausdehnen und die Kriminalität grassiert. Und im Hunza-Tal, einer Bilderbuchlandschaft im Himalaya, liegt angeblich das legendäre Shangri-La, das friedvolle Kontrastprogramm zum Taliban-Terror.
    Südasien-Korrespondent Markus Spieker begibt sich auf einen irren Trip zu idyllischen Orten in höllischen Zeiten. Er trifft dabei Menschen, die innere und äußere Schönheit gegen den Schrecken setzen: unter anderem eine Leipziger Nonne, die unter Leprakranken arbeitet; ein Super-Model, das von einer Hollywoodkarriere träumt und die Nachwuchs-Bergsteigerinnen, die an einer Extremkletter-Schule lernen, wie Frau den K2 oder den Nanga Prabat erklimmt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 02.05.2015Das Erste

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