Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

  • Folge 1 (45 Min.)
    Für viele gehören sie zur Familie, die Stars der großen Fernsehserien. Von den Schölermanns über Dallas und Denver bis zur Lindenstraße – sie haben Millionen von Menschen oft über Jahrzehnte vor den Fernseher gebannt und das Fernsehen zum generationsübergreifenden Lagerfeuer gemacht. Am 3. November 1983 lief um 20:15 Uhr die erste Folge von „Ich heirate eine Familie“. Eine Stunde später ging das Telefon bei Thekla Carola Wied: Das ZDF teilte ihrem damaligen Freund mit: „Sagen Sie der Thekla: Ab heute ist sie ein Star.“ Und das stimmte.
    Mit ihrer Rolle als alleinerziehende Boutiquenbesitzerin katapultierte sich die Schauspielerin in die Herzen der Deutschen. „Ich heirate eine Familie“ folgte den zwei Grundsätzen für Serien mit Straßenfegerwirkung: Erzähle erstens schwere Inhalte als leichte Kost und beende zweitens die Serie, wenn der Erfolg am größten ist. Erfolgreiche Serien schauen den Zuschauern zwar aufs Maul, aber sie reden ihnen nie nach dem Mund. Ekel Alfred war genau deshalb so erfolgreich.
    „Nähe durch Distanz“ heißt dieses Prinzip. In Bastian Pastewkas Worten: „Es geht in jeder einzelnen Folge von Pastewka nur darum, ihm dabei zuzusehen, wie er scheitert. Und das möglichst unterhaltsam.“ Die Charaktere müssen immer einen Tick entfernt sein von der Normalität. Dann können Serien sogar Jahrzehnte überdauern. Wenn den Zuschauern eine Geschichte gefällt, will es mehr davon sehen: „Dallas“ begeisterte das Publikum zehn Jahre lang, die „Lindenstraße“ läuft seit fast 30 Jahren – und von „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ wurden schon mehr als 5.600 Folgen produziert, Dabei müssen die Themen nie besonders spektakulär sein.
    Oft reicht der voyeuristische Blick hinter die Kulissen einer mehr oder weniger normalen Familie. So funktionierten „Die Schölermanns“ in 50er-Jahren und „Die Familie Hesselbach“ in den 60ern. Die Ewings und Carringtons waren zur Abwechslung mal reich (Dallas, Denver Clan). Die Waltons wurden vom Schicksal gebeutelt, die Tetzlaffs vom eigenen Oberhaupt (Ein Herz und eine Seele).
    Nur durften die Fernsehmacher dabei nie das Gesetz der Serie vergessen: „Die Umgebung darf nicht spannender sein als die Hauptpersonen“. Denn darin ist der Fernsehzuschauer berechenbar: Er will Menschen sehen und bei ihren Entwicklungen durch Höhen und Tiefen mitfiebern – so trivial diese auch sein mögen. Mit Ausschnitten aus den großen Serien tauchen wir ein in die TV-Welt der vergangenen sechs Jahrzehnte mit dem ganz persönlichen Blick der erfolgreichen Schauspieler Thekla Carola Wied, Sabine Kaack, Marie-Luise Marjan, Fritz Wepper und Bastian Pastewka. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 29.11.2013WDR
  • Folge 2 (45 Min.)
    Alle Fernsehzuschauer kennen sie, die meisten lieben sie: Kulenkampff, Frankenfeld, Gottschalk und von der Lippe, die Meister der Fernsehunterhaltung. Mit ihren Shows haben sie Millionen von Zuschauern samstags vor den Bildschirm gebannt – Straßenfeger eben. Und was verbindet Thomas Gottschalk, Jürgen von der Lippe und Eckart von Hirschhausen? Der Witz – und die Fehler! Für Eckart von Hirschhausen ist jedenfalls klar: „Sie können vor einem riesigen Fernsehpublikum nur dann bestehen, wenn Sie vor einem kleinen Publikum bereits alle Fehler einmal gemacht haben.“ Wer samstagabends im deutschen Fernsehen moderiert, hat also seine persönliche Geschichte des Scheiterns bereits hinter sich.
    Schon am ersten Sendetag des Fernsehens in Deutschland sollte gelacht werden. Hänsel und Gretel als heiter umgesetzte Ballettversion mit Orchesterbegleitung – live! Ähnlich brav ging es weiter, bis zur ersten Generation der deutschen Nachkriegs-Entertainer: Hans-Joachim Kulenkampff und Peter Frankenfeld mit ihrem – für damalige Verhältnisse – respektlosen Ton.
    Ende der 50er Jahre kam Heinz Ehrhardt, später Peter Alexander und Rudi Carrell. Anfang der 70er-Jahre schaltete das Fernsehen dann einen Gang höher. Zum einen betrat Otto Waalkes 1973 die Bühne und etablierte reinsten Klamauk im deutschen Fernsehen. Zum anderen ging im selben Jahr Klimbim auf Sendung – zotig, chaotisch und erotisch. Für die Fernsehunterhaltung in Deutschland markierten diese Shows eine regelrechte Zeitenwende. Der Start der privaten Fernsehsender 1984 steht für einen weiteren Schnitt.
    Viele junge Talente bekamen dort ihre ersten Shows oder wanderten von der öffentlich-rechtlichen Konkurrenz ab wie Hape Kerkeling, Ingolf Lück und Anke Engelke. „RTL Samstag Nacht“ und „Die Wochenshow“ auf Sat.1 folgten. Die ARD reagierte und verpflichtete einen Westfalen mit bunten Hemden. Und das funktionierte: Jürgen von der Lippe war mit „So isses“, „Donnerlippchen“ und „Geld oder Liebe“ in den 80er- und 90er-Jahren neben „Verstehen Sie Spaß“ mit Kurt Felix das Showgesicht der ARD.
    Heute ist die Unterhaltungsangebot im Fernsehen so groß wie nie zuvor: von Kabarettisten mit riesigen Shows (Eckhard von Hirschhausen und Dieter Nuhr), über hochgejubelte Castingshows (DSDS, Eurovision Song Contest) und volkstümliche Hitparaden bis zum Bier trinkenden Obernörgler (Dittsche). Mit Ausschnitten aus den großen Unterhaltungsshows tauchen wir ein in die Fernsehwelt der vergangenen sechs Jahrzehnte mit dem ganz persönlichen Blick der großen Stars Jürgen von der Lippe, Bastian Pastewka, Frank Elstner, Eckart von Hirschhausen, Götz Alsmann und Ingrid Steeger. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 06.12.2013WDR

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