bisher 9 Folgen, Folge 1–9

  • Folge 1 (45 Min.)
    Schloss Steyregg. – Bild: ZDF und ORF/​Ranfilm.
    Schloss Steyregg.
    Vom Strudengau bis ins Obere Mühlviertel – die Burgen und Schlösser in der oberösterreichischen Donauregion werden von ihren Besitzern mit Weitblick für die kommenden Generationen bewahrt. Bei allem Stolz auf die Leistungen ihrer Vorfahren geben sich die Schlossherren entlang der Donau in Oberösterreich bescheiden. Sie leben und wirken in dem Bewusstsein, dass sie mit der Instandhaltung ihrer Häuser eine gesellschaftliche Verantwortung tragen. 1822 hat die deutsche herzogliche Familie Sachsen-Coburg und Gotha Schloss Greinburg in Grein an der Donau erworben.
    Erbprinz Hubertus von Sachsen-Coburg und Gotha besucht das Haus im Strudengau mehrmals im Monat, es ist das älteste Wohnschloss Österreichs. Das majestätische Gebäude und seine imposanten Räumlichkeiten dienen klassischen Ensembles als Konzertkulisse – besonders das spätgotische Diamantgewölbe besticht durch seine klare Akustik. Einzigartig ist auch die mit Millionen Donau-Kieselsteinen ausgeschmückte „Sala Terrana“. Weiter westlich, dort wo Österreichs längster Binnenfluss – die Enns – in die Donau mündet, befindet sich die vorgeblich älteste Stadt Österreichs: Enns.
    Die Stadtrechtsurkunde aus dem Jahr 1212 bezeugt die strategische Bedeutung, die dem Gebiet schon damals zukam. Als Teil der Stadtbefestigung dienten einst Teile der Anlage von Schloss Ennsegg. Der heutige Besitzer, Karl Weilhartner, hat das Schloss in den vergangenen Jahren nicht nur saniert: Die Leidenschaft des Immobilienexperten ist es vor allem auch, es mit Leben zu füllen. Nur wenige Kilometer von der Landeshauptstadt Linz entfernt befindet sich die Stadtgemeinde Steyregg.
    Niklas Salm-Reifferscheidt leitet seit 2009 die Forst- und Gutsverwaltung seiner Familie auf Schloss Steyregg. Durch zwei Brände in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hat das Schloss, dessen historische Ursprünge weitgehend im Dunkeln liegen, rund drei Viertel seiner ursprünglichen Größe eingebüßt. Seit rund 450 Jahren ist Schloss Starhemberg in Eferding westlich von Linz im Besitz der fürstlichen Familie Starhemberg. Heute beherbergt es das Familienmuseum sowie das Museum der Stadt Eferding – und es ist der Wohnsitz des heutigen Besitzers Georg Adam Starhemberg.
    Wenn er im Ahnensaal inmitten von 50 prachtvollen Bildern seiner Ahnherren verweilt, hält er sich nicht lange mit einem Rückblick auf die stolze Vergangenheit seiner Familie auf. Er sieht sich und das Haus im Hier und Jetzt verankert. So hat er das Schloss als kulturelles Begegnungszentrum der Region Eferding etabliert. Schloss Altenhof im Oberen Mühlviertel gehörte einst wie auch die in der unmittelbaren Umgebung gelegene Burg Falkenstein zur Herrschaft der mächtigen Falkensteiner, die im 13. Jahrhundert von dort aus das Gebiet nördlich der Donau erschlossen haben.
    Seit über 400 Jahren sind Schloss Altenhof und die Ruine Falkenstein im Besitz der Grafen Salburg-Falkenstein. Die heutige Schlossherrin Alice Silich-Salburg ist ihren Eltern unendlich dankbar dafür, dass sie seit Ende der 1950er-Jahre alljährlich ein Zimmer des Hauses renoviert haben. Und auch in ihrer Verantwortung vergeht kein Jahr, in dem sich nicht eine weitere Baustelle im und rund um Schloss Altenhof auftut. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.05.20233sat
  • Folge 2 (45 Min.)
    Schloss Freistadt.
    Die einen erstrahlen längst in neuem Glanz, die anderen werden noch vor dem Verfall gerettet: Die Burgen und Schlösser im Mühlviertel sind Ausdruck der Liebe der Menschen zu ihrem Land. Hier ein Mittelalterfest, da ein Zentrum für Erwachsenenbildung: Entlang des Burgen- und Schlösserwegs im Mühlviertel in Österreich stehen Authentizität und Atmosphäre in der Nutzung der historischen Gemäuer, die es dort so zahlreich gibt, an vorderster Stelle. Wenn sich die Männer der Ritterschaft zu Judenburg zum Kampf rüsten, ist es Zeit für das frühsommerliche Mittelalterspektakel auf Burg Clam.
    Burgherr Carl Philip Clam-Martinic beehrt Bernold Mraulak und seine Gefolgschaft wie jedes Jahr zum abendlichen Umtrunk. Clam-Martinic hatte das Glück, die 1149 erbaute Burg im Jahr 2003 in einem sehr guten Zustand von seinen Eltern übernehmen zu können. Bei seinen Burgführungen lässt er kein Detail aus – vom Burgtor, das allen Angriffen quer durch die Jahrhunderte getrotzt hat, bis hin zur prächtig gedeckten Tafel im sogenannten Landschaftszimmer. Burg Reichenstein, im Jahr 1230 errichtet, war seit der Mitte des 18. Jahrhunderts dem Verfall preisgegeben.
    In den 1980er-Jahren hat sich ein Verein formiert, der sogleich mit der Sanierung und der Renovierung der Gemäuer begonnen hat. Heute befindet sich dort das „Oberösterreichische Burgenmuseum Reichenstein“, das von den Lebenswelten auf den Burgen der Region erzählt. Geleitet wird es von Edeltraud Jungwirth, die seit über 20 Jahren im Renaissancetrakt, einem baulichen Restbestand aus dem 16. Jahrhundert, lebt. Auch auf der Ruine Prandegg hat sich ein Burgverein der Instandhaltung der immer noch imposanten Mauerreste verschrieben.
    Alljährlich im Sommer trifft sich dort ein beherztes Team von ehrenamtlichen Helfern, um das Mauerwerk aus dem 13. Jahrhundert zu sichern. Verköstigt werden die Arbeiter von Franz Leitner, der die Taverne am Fuß der Ruine betreibt. Im wiederaufgebauten Backhäuschen aus dem 16. Jahrhundert kann der gelernte Bäcker das Brot zur reichhaltigen Jause wie anno dazumal backen. Und der pensionierte Geschichtslehrer Berthold Moser vom Burgverein erzählt im Museum im „Zehentstöckl“ vom einst so schwierigen Verhältnis zwischen Herrschaft und Untertanen.
    Eine aufwendige Restaurierung durch das Land Oberösterreich ab 1986 hat für die heutige Pracht von Schloss Weinberg in Kefermarkt gesorgt. Seit 1629 befindet sich das Schloss im Besitz der Familie von Carl-Friedrich Wentzel. Der deutsche Agrarunternehmer ist froh, dass er das Schloss Ende der 1980er-Jahre an das Land Oberösterreich verpachten konnte. Für ihn war es in all den Jahren zuvor vor allem eine Belastung. Heute genießt er seine Aufenthalte in Kefermarkt, wo er im ehemaligen Meierhof des Schlosses einen Wohnsitz hat.
    Schloss Weinberg ist heute ein Zentrum für Erwachsenenbildung. Die historische Substanz von Freistadt – mit 8000 Einwohnern ein urbanes Zentrum des Mühlviertels – ist so gut erhalten wie an wenigen anderen Orten in Österreich. Schloss Freistadt wurde zwischen 1363 und 1397 unter Herzog Rudolf IV. errichtet. Neben dem Finanzamt ist das Mühlviertler Schlossmuseum untergebracht. Museumsleiterin Nicole Wegscheider wacht über 21.000 Exponate der Volkskultur, des Handwerks und der Stadtgeschichte. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.05.20233sat
  • Folge 3 (45 Min.)
    Schloss Mondsee.
    Die Burgen und Schlösser vom oberösterreichischen Salzkammergut bis ins Kremstal sind unverwechselbare Kleinode. Als architektonische Wahrzeichen glänzen sie seit Jahrhunderten – sei es Schloss Ort im Traunsee oder Burg Altpernstein auf einem Felsvorsprung über dem Kremstal. Die ehrwürdigen Gemäuer sind für die heutigen Burgherren und Schlossdamen vor allem Quelle der Inspiration. Seit Jahrzehnten ist das Wasserschloss Ort im Traunsee bei Gmunden ein touristisches Aushängeschild des Salzkammerguts in Oberösterreich – nicht zuletzt dank des internationalen Erfolgs der deutsch-österreichischen Fernsehserie „Schlosshotel Orth“.
    Andreas Murray, der die Dreharbeiten miterlebt hat und für die Vermarktung der Serie für die Stadtgemeinde Gmunden zuständig war, erinnert sich an den Ansturm der Gäste, den die Ausstrahlung der Serie in China damals für Gmunden bedeutet hat und führt zu den Drehorten in dem schmucken Gebäude. Der Direktor des Kammerhofmuseums Gmunden, Johannes Weidinger, gewährt Einblicke in die turbulente Geschichte des malerischen Seeschlosses.
    Das gediegene historische Ambiente eines ehemaligen Benediktinerklosters in Einklang zu bringen mit den Anforderungen eines modernen Hotelbetriebs war in den vergangenen Jahren ein wahrer Kraftakt für Gerald Kienesberger, der die Geschicke des Hotels im Schloss Mondsee im Salzkammergut mit einer gehörigen Portion Stolz lenkt. Bei seinen Gästeführungen durch das Schloss blitzt sie immer wieder aufs Neue auf, die Faszination, die er schon als Kind für das Haus gespürt hat. Er kann sich noch gut erinnern an jene Jahrzehnte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als hier die letzte Gräfin von Mondsee, Micheline Almeida, die legendäre Castello-Bar betrieben hat.
    Aus tiefer persönlicher Überzeugung hat Harald Seyrl die Erhaltung der wertvollen historischen Substanz von Schloss Scharnstein im oberösterreichischen Almtal zu seiner Lebensaufgabe erwählt. 1967 hat der Historiker das zwischen 1587 und 1606 vom Geschlecht der Jörger errichtete Renaissanceschloss in vollkommen desolatem Zustand vom Stift Kremsmünster erworben und es gemeinsam mit seiner Frau, der Ärztin Regina Seyrl-Norman, auf Vordermann gebracht.
    Die Sommermonate leben sie auf Scharnstein, im Winter in Wien. Da wie dort betreiben sie ein Kriminalmuseum. Mitunter führen die Seyrls ihre Gäste aber auch in ihre privaten Gemächer im Schloss, wo in frechen Deckenmalereien aus Zeiten der protestantischen Jörger gegen die katholische Kirche gewettert wird. Weiter östlich über dem Kremstal thront die rund 1.000 Jahre alte Burg Altpernstein auf einem markanten Felsvorsprung.
    Sie ist heute ein Haus der Jugend und beherbergt das Institut für Soziale Kompetenz. Der Institutsvorsitzende und Burgverwalter Peter Leeb lädt Jugendliche und Schulklassen hier zu Feriencamps und Erlebniswochen ein, wo er es sich nicht nehmen lässt, sich gemeinsam mit den Kindern auf den Klettersteig entlang des steil abfallenden Felssporns, auf dem die Burg ruht, zu wagen. Seine Burgführungen beginnen im Dachstuhl, dem wichtigsten Bauteil einer jeden Burg, und tauchen dann tief in die Sagenwelt von Burg Altpernstein ein. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 15.05.20233sat
  • Folge 4 (45 Min.)
    Sie sind Wahrzeichen und hüten unverwechselbare Kulinarik – die Burgen und Schlösser vom Vulkanland bis ins Schilcherland. Ihre Geschichten sind unerlässlich für die steirische Identität. Dem Edlen verpflichtet – dafür stehen die Schlossherren und – damen in diesen Regionen. Ob als freigeistige Winzer oder als Hüter der weltberühmten Lipizzaner – sie alle haben sich der Tradition ihrer Häuser verschrieben und diese in die Moderne geführt. Ausgangspunkt der filmischen Reise vom steirischen Vulkanland ins Schilcherland in der Weststeiermark ist die imposante Riegersburg, die wohl stärkste historische Festung des Abendlandes, die noch heute im Besitz des Fürstenhauses Liechtenstein ist und als eine der wichtigsten Touristenattraktionen der Steiermark gilt.
    Prinz Emanuel von und zu Liechtenstein ist in die Fußstapfen seiner Eltern getreten und hat gemeinsam mit seiner Ehefrau Sonja eigene Visionen zum Erhalt der wohl bekanntesten steirischen Burg entwickelt. Auf Schloss Kornberg führt Schlossherr Andreas Bardeau höchstpersönlich durch die opulent ausgestatteten Salons seines Schlosses und hat so manches Bonmot aus der weitreichenden Familiengeschichte der Bardeaus parat.
    Das Adelsgeschlecht, das seit 1871 in Besitz von Schloss Kornberg ist, wurde 1911 von Kaiser Franz Joseph in den österreichischen Grafenstand erhoben. Schloss Kapfenstein im Vulkanland hat sich zu einem wahren Genusstempel entwickelt. Hier kreiert die zehnköpfige Winzer- und Hoteliersfamilie Winkler-Hermaden international anerkannten Wein auf vulkanischem Boden. Christof Winkler-Hermaden, der sich um die Geschicke des Weinkellers kümmert, lädt zu seiner stilechten Hochzeit in die malerischen Weinhänge rund um das Schloss.
    Besonders in der Weststeiermark sind unverwechselbare Weine und Schlossanlagen untrennbar miteinander verbunden. Schloss Stainz, das Zentrum des Schilcherlandes, war einst im Besitz des steirischen Reformers Erzherzog Johann. Er hat die Kultivierung der Blauen Wildbacherrebe in der Region forciert und damit den Siegeszug des typisch weststeirischen Schilcherweins eingeläutet, der bis heute im einstigen Versuchsweingarten am Fuße des Schlosses angebaut wird.
    Franz Meran, der Urururenkel des Erzherzogs, leitet heute die Geschicke des Hauses. Als Förster ist er ein wahrer Naturbursche und lädt zum Sinnieren in seinen Wald – jenen Ort, an dem er sich am wohlsten fühlt. Ein Zentrum der Archäologie ist die Burg Deutschlandsberg. Ständige Ausgrabungen im Burg-Areal fördern zahlreiche Fundstücke zutage, die die frühgeschichtliche Besiedelung des Landes dokumentieren. Ein Team von Wissenschaftlern und Restauratoren hegt und pflegt die kostbaren Güter im reichhaltig ausgestatteten Burgmuseum.
    Auch Schloss Piber hat sich zu einem weststeirischen Wahrzeichen entwickelt. Im einstigen kaiserlichen Militärgestüt des Schlosses werden seit über 100 Jahren die weltberühmten Lipizzaner gezüchtet und für ihren Einsatz in der Spanischen Hofreitschule in Wien vorbereitet. Sonja Klima, die neue Leiterin der Hofreitschule, ist auch die Herrin über das Schloss und das Gestüt in Piber. In der Welt der Pferde ist sie ganz in ihrem Element – bereits als kleines Mädchen war sie von den edlen Tieren fasziniert. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 15.05.20233sat
  • Folge 5 (45 Min.)
    Tirol.
    Sie handeln von Narren, die die Welt regieren, von Bergsteigerschicksalen und ruhelosen Burggeistern: die Geschichten rund um Südtirols Burgen und Schlösser. Vom Vinschgau bis ins Ahrntal – in Südtirol sind Anzahl und Dichte an Burgen und Schlössern so hoch wie kaum sonst wo in Europa. Gepflegt und belebt werden sie von Menschen, die Verantwortung spüren, nicht nur für das Erbe ihrer Ahnherren, sondern für das ganze Land. Besonders wenn der Sommer dem Herbst weicht, werden sie in ein außergewöhnliches Licht gerückt: Südtirols Burgen und Schlösser stehen nun in der Auslage.
    Im Vinschgau im dem äußersten Westen des Landes ist für Johannes Trapp die Zeit der Obsternte angebrochen. Vom Frühjahr bis in den Herbst lebt er auf der „Churburg“ über Schluderns, die seit mehr als 500 Jahren im Besitz seiner Familie ist. Der „Herr Graf“, wie er im Ort genannt wird, kümmert sich auch persönlich um die Führungen durch die um 1259 errichtete Burg. Weiter östlich im Burggrafenamt rund um die Stadt Meran befindet sich Schloss Schenna. In dem um 1350 erbauten Baujuwel dreht sich alles um den Ahnherren der Grafen von Meran, den „Steirischen Prinzen“, Erzherzog Johann, der sich schon als Kind in das Tiroler Land verliebt hatte.
    Dort wollte er begraben sein. Der heutige Schlossherr Franz Spiegelfeld begegnet dem Wirken seines Vorfahren und dessen Verdiensten mit dankbarer Demut. Von herausragender Bedeutung für das ganze Land ist Schloss Tirol. Die im 11. Jahrhundert errichtete Anlage im Dorf Tirol gilt als Wiege der Grafschaft Tirol. Heute beherbergt sie das „Südtiroler Landesmuseum für Kultur- und Landesgeschichte“.
    Der Museumsdirektor und Kunsthistoriker Leo Andergassen präsentiert dort eine mittelalterliche Bilderwelt, die ihresgleichen sucht. Am Fuß von Schloss Tirol ist die Brunnenburg ein weiterer architektonischer Blickfang. Die hochmittelalterliche Hangburg wurde um 1250 zur Absicherung des Weges erbaut. Heute lebt und wirkt Siegfried de Rachewiltz in den verwinkelten Gemäuern. Der Kulturhistoriker und Schriftsteller ist der Enkelsohn des amerikanischen Dichters Ezra Pound, der zwischen 1958 und 1962 auf der Brunnenburg gelebt hat.
    Dort wollte er sein Hauptwerk „Die Cantos“ beenden, dort haderte er aber auch mit seiner Vergangenheit als Unterstützer des italienischen Faschismus. Über dem Südwesten des Bozener Talkessels thront die Festungsanlage von Schloss Sigmundskron – auch „Firmian“ genannt. Sie ist ein symbolischer Ort für die Südtiroler Zeitgeschichte. Heute beherbergt Sigmundskron das Herzstück der Museenwelt von Reinhold Messner. Die Südtiroler Bergsteigerlegende hat sich dort einen Traum erfüllt.
    Geführt wird das Haus von Messners Tochter Magdalena. Seit dem 13. Jahrhundert wacht Burg Taufers auf ihrem felsigen Thron über dem Eingang zum Ahrntal. Der Castellan Alexander Maier setzt bei seinen Führungen durch die einstmalige „Dynastenburg“ der Herren von Taufers vor allem auf Humor. Ob bei der Schilderung der grausamen mittelalterlichen Rechtsprechung im ehemaligen Gerichtssaal oder beim Hinweis auf knarrende Spukerscheinungen im sogenannten Geisterzimmer – stets erzählt er die Geschichten in den mystischen Mauern mit einem Augenzwinkern. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 21.08.20233sat
  • Folge 6 (45 Min.)
    Schloss Rakican.
    Was einst ein herrschaftlicher Adelssitz war, ist heute Hochzeitskulisse oder Regionalmuseum – ihren Glanz haben die Prachtbauten von der Steiermark bis nach Slowenien bis heute bewahrt. So standhaft ihre Mauern sind, so sehr hat sich ihr Nutzen geändert: Die Schlösser in der Steiermark und Slowenien erzählen vom Wandel der einst vereinten Länder. In den steirischen Stiften wie Rein und Admont scheint die Zeit hingegen stets stillzustehen. Stift Rein im Norden von Graz, gegründet im Jahr 1129, beherbergt die Grablege des ersten Landeshauptmanns der Steiermark, Markgraf Leopold der Starke.
    Auch die erste steirische Landtagssitzung fand in dem ältesten noch bestehenden Zisterzienserkloster der Welt statt. Der barocke Prunk, der seit der Mitte des 18. Jahrhunderts nicht nur in der Stiftskirche regiert, steht im Widerspruch zur Intention der Klostergründer aus dem Zisterzienserorden. Abt Philipp Helm verdeutlicht die Bescheidenheit der Mönche in ihren einstmaligen Bautätigkeiten. Schloss Halbenrain im äußersten Südosten des Landes beherbergt heute eine Fachschule für Land- und Ernährungswirtschaft.
    Zwischen 1724 und 1980 war das üppige Barockschloss im Besitz der steirischen Grafen Stürgkh. Die 96-jährige Ladislaja Seyffertitz, Nachfahrin der Stürgkh, hat dort ihre Kindheit verbracht – „in vollkommener Freiheit“, wie sie sagt. Schloss Rakičan 20 Kilometer südöstlich in der slowenischen Region Pomurje wurde im 15. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Robert Celec, der die Geschicke des Hauses lenkt, ist stets um Einklang zwischen Tradition und Moderne bemüht.
    So wurde der Kutschenfuhrpark im Pferdezentrum des einstigen mittelalterlichen Handelsstützpunktes um eine Hybrid-Kutsche erweitert, deren Elektromotor die Arbeit der Pferde bei ihren Ausfahrten durch den Schlosspark wesentlich erleichtert. Seit 1938 gewährt das Regionalmuseum im Stadtschloss von Maribor Einblicke in die Geschichte des nördlichen Slowenien. Die Kunsthistorikerin Valentina Bevc Varl betont bei ihren Führungen durch das Haus und seine kunstgeschichtlichen Sammlungen die gemeinsame Vergangenheit Sloweniens mit der Steiermark bis ins Jahr 1918, als das Ende der Habsburgermonarchie besiegelt wurde.
    Das Umland von Maribor ist ein Geheimtipp unter den Weinanbaugebieten Europas. Wenn zu Winterbeginn die Arbeit in den Weinhängen ruht, ist es in dem im Jahr 1074 erstmals erwähnten Schlösschen Jarenina – einst „Jaringhof“ genannt – an der Zeit, die edlen Tropfen zu verkosten. Danilo Flakus vom dort ansässigen Weingut Dveri-Pax lässt es sich nicht nehmen, höchstpersönlich den Aperitif aus den Lagen nordöstlich von Maribor zu servieren.
    Seit mehr als 800 Jahren ist das Gut im Besitz des obersteirischen Stifts Admont. Es trägt wesentlich zum wirtschaftlichen Fortbestand der Klosteranlage im steirischen Bergland bei, die für ihre prachtvolle Bibliothek – es ist die größte Klosterbibliothek der Welt – längst internationale Bekanntheit erlangt hat. Stift Admont und das Weingut im Landschloss Jarenina zeigen: Die gemeinsame Geschichte der Steiermark und Sloweniens wird weitergelebt. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 21.08.20233sat
  • Folge 7 (45 Min.)
    Von der römischen Siedlung zur mächtigen Seerepublik – die kroatische Küstenstadt Dubrovnik hat eine bewegte Geschichte. Die historische Stadtmauer und die Festungsanlagen zeugen davon. Die Festungen Lovrijenac, Bokar, St. Johannes und Sokol sowie die Befestigungen rund um das Fischerdorf Ston sind Juwele mittelalterlicher Baukunst und wurden als Verteidigungsstruktur für die Abwehr von feindlichen Angriffen und Naturkatastrophen errichtet. Atemberaubende Luftaufnahmen von Dubrovnik zeigen die Schönheit der Altstadt und ihre historische Stadtmauer mit den imposanten Festungsanlagen.
    Die beeindruckenden Wehrbauten bezeugen eine jahrhundertealte Geschichte – von der Gründung der kroatischen Küstenstadt als römische Siedlung und ihrer Entwicklung zur mächtigen Seerepublik. Rund zwei Kilometer lang und bis zu 30 Meter hoch ist die Festungsmauer, die die Altstadt von Dubrovnik umschließt und seit 1979 zum UNESCO-Welterbe zählt. Kriege und Naturkatastrophen haben die Architektur der Altstadt geprägt, ebenso wie der Seehandel und die Zeit der Ragusa-Republik.
    Die Festung Lovrijenac, auch als „St. Lawrence Fortress“ bekannt, thront majestätisch auf einem 37 Meter hohen Felsen im Westen der Altstadt. Sie liegt außerhalb der Stadtmauer, ihre Geschichte reicht zurück bis ins 11. Jahrhundert. Mit 60 Zentimeter dicken Mauern in Richtung Stadt und zwölf Meter dicken Mauern zum Meer hin wurde die Festung als Sicherungsort für die Bevölkerung gebaut. Nur Napoleon Bonaparte gelang es mit einem Trick, die Burgfestigung zu durchbrechen.
    Die Festung Bokar am westlichen Ende der Stadtmauer von Dubrovnik spielte eine wesentliche Rolle bei den Verteidigungsstrategien der Stadt. Ihre strategisch günstige Lage am Meer erwies sich außerdem als ideal für Artillerieübungen. Neben ihrer Verteidigungsfunktion diente die Festung im 19. Jahrhundert zeitweise auch als Gefängnis. Die Festung des Heiligen Johannes, Sv. Ivan, beschützte den alten Hafen von Dubrovnik. Runde und schräg abfallende Mauern zur Seeseite hin erschwerten potenzielle Angriffe vom Meer aus.
    Der Turm des Heiligen Johannes war nicht nur ein Verteidigungsbauwerk, sondern diente auch als Symbol der Stärke für die Bewohner Dubrovniks. 300 Kilometer nördlich von Dubrovnik liegt das Fischerdorf Ston, das im Mittelalter ebenfalls befestigt wurde. Die imposanten Verteidigungsanlagen umfassen zahlreiche Festungen, zehn runde und 31 quadratische Flankentürme sowie sechs halbkreisförmige Bastionen. Die Mauern erwiesen sich als äußerst widerstandsfähig und schützten die Stadt über mehrere Jahrhunderte vor feindlichen Angriffen.
    Die Salzwerke von Ston gelten als die ältesten und größten Salzwerke in der Geschichte des Mittelmeers. 60 Kilometer von Dubrovnik entfernt im Landesinneren sitzt die Festung Sokol auf einem imposanten Felsen. Im 14. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt, wurde sie von Dubrovnik im Jahr 1420 erobert und wechselte danach mehrmals den Besitzer, bis sie schließlich im 17. Jahrhundert nach einem Erdbeben aufgegeben wurde. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.07.20243sat
  • Folge 8 (45 Min.)
    Die historischen Baujuwele von Split bis Stari Grad auf der Insel Hvar locken nicht nur viele Gäste nach Dalmatien – sie sind vor allem eines: der Stolz der Menschen, die dort leben. Passioniert tradiert man die Geschichten der Prachtbauten – wie jene der Uskoken auf der Festung Klis, die sich beharrlich gegen die Osmanen gewehrt haben, oder jene von Petar Hektorović auf Schloss Tvrdalj, der den Fischern ein literarisches Denkmal gesetzt hat. So manch architektonisches Vermächtnis der stolzen Vergangenheit Dalmatiens ist heute UNESCO-Weltkulturerbe.
    Der Diokletianpalast in Split, der zweitgrößten Stadt Kroatiens, zählt ohne Zweifel weltweit zu den am besten erhaltenen Denkmälern römischer Baukunst. Einst ließ sich der römische Kaiser Diokletian diesen weitreichenden Palastkomplex als Alterssitz erbauen, ab 305 nach Christus residierte er dort und inszenierte sich als gottgleicher Herrscher. Die zum Palast gehörenden Bauwerke wie das einstmalige Mausoleum Diokletians und das Peristyl bilden heute das Herzstück der Altstadt von Split. Die Gemäuer des Komplexes haben die Fantasie von Anita Birimiša schon als Kind beflügelt, heute lässt sie als leidenschaftliche Stadtführerin ihre Gäste in die Welt des Diokletian eintauchen.
    In Stari Grad auf der Insel Hvar hat sich der bedeutende kroatische Dichter und Edelmann Petar Hektorović im 16. Jahrhundert über einen Zeitraum von 40 Jahren nach eigenen Entwürfen ein Schloss errichten lassen: Schloss Tvrdalj. Heute lebt dort Niko Politeo, ein Nachkomme der Familie des Universalgelehrten. Während er sich darum kümmert, das Bauwerk und den Schlossgarten in Schuss zu halten, hat sich die Stadtführerin Klaudija Gamuli ganz dem Wirken und der Philosophie von Petar Hektorović verschrieben.
    Rund 14 Kilometer nordwestlich von Hvar auf der Insel Šolta wurde im 18. Jahrhundert vom für Kroatien so bedeutenden Adeligen Ivan Petar Marchi ein Schloss gebaut – Martinis Marchi. Das Anwesen war nach seinem Wirken weitgehend dem Verfall preisgegeben. Zu Beginn der 2000er-Jahre wurde es unter der Expertise des Architekturhistorikers und Konservators Radoslav Bužančić restauriert, der auf die Herausforderungen in der Erhaltung der historischen Bausubstanz zurückblickt.
    Martinis Marchi beherbergt heute ein luxuriöses Hotel. Zurück auf dem Festland: Zehn Kilometer nördlich von Split thront die Festung Klis auf einem imposanten Felsmassiv. Die bereits im Jahr 852 als Fürstensitz erwähnte Burg war aufgrund ihrer strategisch herausragenden Lage stets von großer militärischer Bedeutung. Im 16. Jahrhundert wurde Klis zu einem für ganz Europa wichtigen Bollwerk gegen die Osmanen, eine Schlüsselrolle nahmen hier die Uskoken unter der Führung des Adeligen Petar Kružić ein.
    Heute hält ein Verein die Erinnerung an die außergewöhnlichen Krieger hoch. Das Zentrum der Hafenstadt Trogir westlich von Split gleicht einem Museum, seit 1997 zählt die gesamte Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Ein wahres Urgestein von Trogir ist Milan Bilić, der als Stadtführer mit unermüdlichem Esprit und stets mit einer kleinen Kroatien-Flagge in den Händen die so vielfältigen architektonischen Schätze seiner geliebten Heimat präsentiert – von der Kathedrale Sveti Lovro über den Cipiko-Palast bis hin zur Festung Kamerlengo, die den Hafen von Trogir bewacht. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.07.20243sat
  • Folge 9 (45 Min.)
    Šibenik ist heute eine lebendige Stadt an der kroatischen Adriaküste – die wechselvolle Geschichte des Ortes lässt sich heute noch an der Architektur, vor allem an den Wehrbauten, ablesen. St. Michael, St. Johannes, St. Nikolaus und Barone – insgesamt vier Burgen gibt es in Šibenik. Burg Knin im Hinterland ist die größte Festungsanlage Kroatiens. Die Balance zwischen historischen Wurzeln und Öffnung für die Moderne macht die Atmosphäre Šibeniks aus. Šibenik wurde als antike Siedlung gegründet und erlebte seine Blütezeit als Festung unter venezianischer Herrschaft.
    Die Küstenstadt ist reich an kulturellen Schätzen, die zum Teil zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören, wie die Kathedrale des Heiligen Jakob, ein Meisterwerk der Renaissance-Architektur. Das Belvedere wurde von den 1875 zu Ehren von Kaisers Franz Joseph I. anlässlich seines Besuchs gebaut. Beeindruckt von der herrlichen Aussicht, soll der Kaiser lange Zeit damit verbracht haben, die landschaftlichen Schönheiten zu betrachten. Die St.-Michael-Festung ist der Kern, um den sich die Stadt Šibenik entwickelt hat.
    Die 60 Meter hohe Steinmauer liegt an der Mündung des Flusses Krka. Die Festung des Heiligen Michael wurde auf der steilen, steinigen Erhöhung erbaut, von der sich ein wunderschöner Blick auf die zahlreichen Inseln des Šibenik-Archipels und die mittelalterliche Stadt bietet. Der kroatische König Petar Krešimir veröffentlichte dort 1066 eine Charta, in der Šibenik zum ersten Mal erwähnt wurde. Die ältesten erhaltenen Teile der Festung stammen aus dem 13. Jahrhundert.
    Die Festung des Heiligen Johannes ist die größte und höchstliegende unter den vier Burgen der Stadt. Sie wurde 1646 auf einem Hügel errichtet, der 120 Meter über das Zentrum von Šibenik ragt. Die Burganlage, die im Kroatischen „Tvrđava Sveti Ivan“ heißt, liegt an der Nordseite des Stadtkerns. Die Festung ist nach einer kleinen Kirche benannt, die dort mehrere Jahrhunderte gestanden hatte. Die erhöhte Lage der Festung Barone ermöglichte die Kontrolle der Bucht von Šibenik sowie des Kanals ins offene Meer, aber auch des Umlands.
    Benannt ist die Festung nach dem deutschen Baron Christoph Martin von Degenfeld, der für die Errichtung der Anlage verantwortlich zeichnete. Die Festung des Heiligen Nikolaus ist eine der neuesten Ergänzungen auf der Liste des UNESCO-Welterbes und integraler Bestandteil des venezianischen Verteidigungssystems vom 15. bis zum 17. Jahrhundert. 1895 wurde das erste integrale Elektroenergiesystem mit Wechselstrom in Kroatien in Betrieb genommen.
    Es bestand aus einem Wasserkraftwerk am Fluss Krka, einer elf Kilometer langen Drei-Kilovolt-Stromübertragungsleitung auf Holzmasten und der öffentlichen Beleuchtung der Stadt Šibenik. Der architektonische Komplex des Wasserkraftwerks befindet sich in der Nähe der Festung Knin, einst ein periodischer Sitz der elf Grafschaften des kroatischen Königreichs. Im Westen der Innenstadt von Knin, auf dem Berg Spas oberhalb der Krka erbaut, ist sie mit ihrer unglaublichen Länge von 470 Metern und einer Breite von etwa 110 Metern die größte Festungsanlage in Kroatien. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.07.20243sat

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