• Folge 14 (30 Min.)
    Megalopolis: Die Produktionsgeschichte dieses wahrscheinlich letzten großen Epos von Regielegende Francis Ford Coppola wäre einen eigenen Kinofilm wert. Seit über 40 Jahren versuchte Coppola diesen Film zu machen und jetzt gibt es ihn nur, weil Coppola 120 Millionen Dollar eigenes Geld reingesteckt hat, u.a. finanziert durch einen Teilverkauf seines Weingutes. Der Titan des New Hollywood hat immer alles riskiert, um einen großen, besonderen Film zu machen, sei es bei „Apocalypse Now“ oder bei „Der Pate“. Mit „Megalopolis“ geht Coppola nicht nur finanziell all in. Dieser Film will alles – und noch viel mehr.
    Er spricht sämtliche Weltprobleme an – und bietet die Lösung. Das mag manchem zu viel erscheinen, ist aber absolut faszinierend. Kinds of Kindness: Ein paar Monate erst ist es her, dass Giorgos Lanthimos für „Poor Things“ in Venedig den Goldenen Löwen und anschließend vier Oscars gewann. In der langen Zeit der Postproduktion drehte er mit einem Teil des Poor-Things-Casts einen weiteren Film. Wobei „Kinds of Kindness“ eigentlich drei Filme sind. Mit immer denselben Hauptdarstellern: Emma Stone und Willem Dafoe etwa sind in jeder Episode am Start – in jeweils unterschiedlichen Rollen.
    Es geht um menschliche Beziehungen, Macht und Kontrolle. Sehr viel Fleisch – nackt, und zuweilen, gegrillt. Parthenope: Seit Jahren zählt Paolo Sorrentino zu den Cannes-Darlings. Er ist ein Meister der makellosen Oberfläche – der großen Schönheit. Doch darunter lauert bei ihm stets tiefe Traurigkeit und Leere. Sein neuestes Werk „Parthenope“ ist einmal mehr eine Ode an seine Heimat Neapel, an die Schönheit und: die Vergänglichkeit. Limonov: Er emigrierte aus der Sowjetunion, hungerte sich durch New York, wurde in Paris ein Star und zurück in Russland ein faschistischer Schriftsteller. Der russische Regisseur Kirill Serebrennikov widmet ihm nun ein Biopic.
    Leid & Herrlichkeit – Sex & Blut: Cannes 2024 – das sind viele alte Meister: Schrader, Coppola und Cronenberg. Wie stets ist das Festival auch politisch. „The Apprentice“ etwa zeigt das Werden des Donald Trump: wie aus einem zu Zynismus und Brutalität neigendem Jungunternehmer ein sehr zynischer und brutaler Großunternehmer wird. Es geht um Diktatoren, um persönliches Leid auf diesem Festival. Und sehr, sehr häufig um Explizites: so viel nackte Beine, bloße Brüste, glimmende Kippen, spritzendes Blut haben wir im Kino lange nicht gesehen. Das alles und noch viel mehr in den Tops und Flops. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.05.2024Das Erste

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