2 Folgen, Folge 1–2

    • Alternativtitel: Eismacher, Brunnenwärter und badende Ponys
    Folge 1
    Der Sommer, was für eine Jahreszeit! Blauer Himmel und Sonne – Lebensfreude pur! Für die meisten Menschen ist der Sommer die schönste Zeit des Jahres. Das Leben findet draußen statt, in Gärten, Eisdielen und an den Seen. Und selbst für die, die unter freiem Himmel arbeiten müssen, ist der Sommer eine besondere Zeit – manchmal auch eine besonders arbeitsintensive. Gemüsebauer Patrick Schwienheer ist schon um 5 Uhr auf dem Feld, um in der Kühle des Morgens den Salat zu ernten. Für ihn und seine Familie ist an Urlaub im Sommer kaum zu denken.
    Trotzdem genießen alle die Zeit. An den Krickenbecker Seen werden jetzt die Wasservögel gezählt – unter Zeitdruck. In Lüttringhausen bereitet sich das halbe Dorf auf die Aufführung an der örtlichen Freilichtbühne vor, überall fahren die Bauern die Ernte ein. Der reife Weizen muss jetzt in die Scheune, bevor ein Schauer kommt. In den Großstädten an Rhein und Ruhr ist die Hitze manchmal unerträglich. Doch es gibt Mittel dagegen. Duisburg besitzt 23 Brunnen! Städtische Brunnenwärter halten sie am Laufen.
    In Köln gehen die Menschen gleich ganz aufs Wasser: Besonders beliebt ist die Tour auf dem Rhein Richtung Siebengebirge. Resi und Udo sind Stammgäste auf einem Ausflugsschiff und feiern ihren Hochzeitstag an Bord. Zum ersten Mal nach 20 Jahren wollen sie auch wieder hoch auf den Drachenfels – eine schweißtreibende Unternehmung. Für die Schafe in der Westruper Heide ist es im Sommer einfach zu heiß. Sie sollen eigentlich Birken- und Kieferntriebe abfressen.
    Aber Schäfer Jens Holtkamp hat schon Mühe, sie überhaupt aus dem Schatten zu locken. Im Sommer ist die Waldbrandgefahr hoch. Wälder wie die Haard im nördlichen Ruhrgebiet sind besonders gefährdet. Siegfried Körner arbeitet als Feuerwächter. Von seinem Turm aus kann er das gesamte Gebiet überschauen. Am Möhnesee holen die Fischer erst im späten Sommer beim Sonnenaufgang ihre Netze ein. Erst jetzt können sie feststellen, wie sich Hechte und Zander über das Jahr hin entwickelt haben. Und es wird höchste Zeit für sie, denn bald beginnt der Herbst. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 20.06.2019WDR
    • Alternativtitel: Drachenflieger, Pferdehändler, Kappesbauern
    Folge 2 (90 Min.)
    Der Herbst, die bunte Jahreszeit! Die Natur strahlt in allen Farben. Der Herbst ist Übergangszeit. Menschen, Tiere und Vegetation bereiten sich auf den Winter vor. Ruhe kehrt ein. In Telgte im Münsterland findet immer am Anfang des Herbsts ein großer Pferdemarkt statt. Seit Generationen. Solche Viehmärkte waren für die Bauern ein wichtiges Ereignis: Die Felder waren bestellt, für die Tiere gab es nichts mehr zu tun. Sie wurden verkauft, um sie nicht durch den Winter füttern zu müssen. Franz Lürwer ist schon als kleiner Junge mit seinem Vater jedes Jahr nach Telgte gezogen, um Pferde zu verkaufen: „Das war genauso wichtig wie Weihnachten!“, erinnert er sich.
    Inzwischen zieht der Pferdemarkt vor allem Reitsportler und Reitstallbesitzer an, aber Franz Lürwer ist bis heute jedes Jahr dabei, um per Handschlag Ponys, Kutsch- oder Reitpferde zu verkaufen. Der Herbst ist auch die Zeit der Ernte. Im Siebengebirge beginnt die Traubenlese, im „Kappesland“ – so heißt die Anbau-Region um Krefeld – der Kohlschnitt. Frank Stieger leitet eine der letzten Sauerkraut-Fabriken im Kappesland. Sein Vater und sein Sohn arbeiten mit, versetzen den geraspelten Weißkohl mit Salz und lassen ihn fermentieren.
    Das Rezept ist einfach und uralt. Sauerkraut ist besonders vitaminreich, wichtig in den dunklen Monaten. Die Menschen wussten es schon immer zu schätzen. Sauerkraut vom Niederrhein, so heißt es, sei schon auf der Weltumseglung von James Cook im 18. Jahrhundert dabei gewesen, um die Mannschaft vor Skorbut zu bewahren. Anfang November holt Tobias Köhler seine Kühe von der Weide. Das Gras im Sauerland reicht nicht mehr, um die Herde zu ernähren. Der Viehtrieb hat es in sich, Familie und Freunde müssen helfen und aufpassen, dass die 20 Kühe auf ihrem Weg nicht ausreißen.
    Tobias Köhler fährt mit dem Fahrrad vorneweg und geleitet seine Tiere sicher in den Winterstall. Der Herbst ist auch die Zeit der Bräuche. Mitte November finden überall in Nordrhein-Westfalen Martinsumzüge mit selbstgebastelten Laternen statt. Für die Kinder einer katholische Grundschule in Köln ist der Martinszug der Höhepunkt des Jahres. Am Ende des Zugs wird ein riesiges Feuer entzündet, während Sankt Martin seinen Mantel teilt. Viele Menschen genießen den Herbst trotz der kalten Witterung. Ein Verein im Tecklenburger Land lässt jetzt die Drachen steigen .
    Und auf der Bislicher Insel, einem Naturschutzgebiet am Niederrhein, gehen Ricarda Sahl und Stefan Wenzel aus Düsseldorf schon seit Jahren mit der Fotokamera auf die Suche nach seltenen Wasservögeln. Der Herbst draußen in der Natur ist ein Erlebnis – Ausgleich für stressiges Leben und Arbeiten in der Stadt. Für Norbert Stock in Oelde im Münsterland bedeutet der Herbst jede Menge Arbeit. Er und seine Frau stellen Holzspielzeug her, Puppenwiegen, Ritterburgen, Bauernhöfe. Schon in wenigen Wochen werden sie als Geschenke unter dem Weihnachtsbaum liegen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 01.11.2019WDR

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