bisher 20 Folgen, Folge 1–20

  • Folge 1
    Bild: ORF 2
    Das Korrespondenten-Magazin! Drei Reporter:innen auf Spurensuche. Jeweils ein Thema aus unterschiedlichen Perspektiven und aus verschiedenen Regionen der Welt! Wie gehen andere Länder mit aktuellen Problemen um: wie Wohnungsnot, Altersarmut oder das kränkelnde Gesundheitssystem? Welche Erfolgsmodelle gibt es und wenn, wie sind sie auf Österreich übertragbar? Wo gehen Sachen richtig schief und wie hängen die Dinge zusammen? Die WeltWeit Reporter:innen sind unterwegs, fragen nach und suchen gemeinsam nach Antworten. Alt und arm. Muss das sein? Viele können sich ihr Leben im Alter kaum noch leisten. Nicht nur in Österreich in ganz Europa bleiben alte Menschen oft auf der Strecke. Welche Faktoren verursachen Armut im Alter und welche Weichen müssen anders gestellt werden, um das zu verhindern.
    In Großbritannien trifft Korrespondent Jörg Winter Pensionisten, für die Wohnen nur noch in heruntergekommenen Gegenden wie im nordenglischen Blackpool leistbar ist. In Deutschland findet Korrespondentin Maresi Engelmayer heraus, dass vor allem Frauen im Alter von Armut betroffen sind. Durch das sogenannte Ehegatten-Splitting im deutschen Steuerrecht werden sie am Ende oft zu Verliererinnen. In Dänemark erfährt Korrespondentin Isabella Purkart, dass die richtigen staatlichen Maßnahmen zu glücklichen und finanziell gut gestellten Pensionistinnen führen. Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind dort – anders als in Österreich – verpflichtet, in eine Betriebspension einzuzahlen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 12.01.2024ORF 2
  • Folge 2
    Die Mietpreise sind neben den Kosten für Energie und Lebensmittel explodiert. Nicht nur in Österreich kämpfen Menschen mit dieser monatlichen Mehrbelastung. Es ist ein globales Problem, vorrangig im städtischen Bereich. Preistreiber sind aber längst nicht nur Teuerung und eine steigende Nachfrage an Wohnraum. Es sind vor allem die Machenschaften großer Konzerne und Investmentfirmen, die für die überteuerten Mieten verantwortlich sind. Für WeltWeit sind Christophe Kohl in den USA, Andreas Pfeifer in Deutschland und Vanessa Böttcher in Schweden auf Spurensuche. Sie zeigen auf, wie einige wenige „Big Player“ auf dem internationalen Immobilienmarkt ganze Stadtviertel aufkaufen, Gewinne in Milliardenhöhe einstreifen und Menschen dabei mit skrupellosen Methoden an den Rand ihrer Existenz treiben.
    Wie Alan aus San Diego, der in seinem 2.000 Dollar teurem Ein-Zimmer-Apartment hilflos einer Rattenplage ausgeliefert ist, oder der Berliner Pensionist Lutz Jung, der Angst hat, sich seine kleine Mietwohnung – nach horrenden Nachzahlungen – nicht mehr leisten zu können. In Stockholm sitzt eine junge Frau in einer 15 Grad kalten Wohnung, weil ihr Vermieter die Heizung nur reparieren will, wenn sie mehr Miete bezahlt. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 19.01.2024ORF 2
  • Folge 3
    WeltWeit – Gute Besserung! Wo krankt es im Gesundheitssystem? – ÄrztInnen am Rande der Überforderung, PflegerInnen kurz vor dem Burnout und PatientInnen, die oft monatelang auf Operationen warten – das ist österreichische Realität geworden. Seit Jahren wird der Notstand in der Gesundheitsversorgung thematisiert, doch zu wenig wird dagegen unternommen. Ein Blick auf die Nachbarländer zeigt: Europa hat offensichtlich einen gemeinsamen Patienten: das staatliche Gesundheitssystem. Die WeltWeit KorrespondentInnen sind unterwegs auf der Suche nach den Ursachen für die Probleme und möglichen Lösungen. In Italien findet Korrespondentin Cornelia Vospernik heillos überfüllte Spitäler. Ein Arzt aus Neapel hat vor kurzem mit einem Video, in dem er sich vor dem Dienst in der Notaufnahme eine kugelsichere Weste anzieht, geschockt. Er wollte darauf aufmerksam machen, dass es in Italiens Notaufnahmen immer öfter zu Gewalt kommt, weil bei allen die Nerven blank liegen. Wegen der katastrophalen Zustände hat das Land in den vergangenen 20 Jahren 180.000 Gesundheitsbedienstete an das Ausland verloren. Agenturen, die Mediziner an Krankenhäuser privat vermieten, sollen jetzt die Lage entschärfen. In Spanien besucht Korrespondent Josef Manola die sogenannten Centros de Salud, die staatlichen Gesundheitszentren, die auch in der Nacht geöffnet sind, und vor allem Primärversorgung leisten. Das entlastet die Ambulanzen der Spitäler. Überweisungen an Spezialisten werden zentral verwaltet. PatientInnen und ÄrztInnen sind zufrieden. Doch Sparmaßnahmen bedrohen das funktionierende System. In der Schweiz erfährt Korrespondent Gerhard Janser, dass das Gesundheitssystem der Eidgenossen ähnlich teuer ist wie das österreichische, aber viel effizienter. Er trifft dort vor allem medizinisches Personal aus dem benachbarten Ausland wie Italien, die die gute Bezahlung angelockt hat. Ein Lösungsansatz, der auch beim Mangel an Pflegekräften Abhilfe schafft. – Im Bild: Dreharbeiten vor Schweizer Bergkulisse im Kanton Graubünden. Foto: ORF. Veröffentlichung honorarfrei nur für redaktionelle Berichterstattung in Sendungszusammenhang und mit Copyrightangabe. Kontakt: foto@orf.at
    ÄrztInnen am Rande der Überforderung, PflegerInnen kurz vor dem Burnout und PatientInnen, die oft monatelang auf Operationen warten – das ist österreichische Realität geworden. Seit Jahren wird der Notstand in der Gesundheitsversorgung thematisiert, doch zu wenig wird dagegen unternommen. Ein Blick auf die Nachbarländer zeigt: Europa hat offensichtlich einen gemeinsamen Patienten: das staatliche Gesundheitssystem. Die WeltWeit KorrespondentInnen sind unterwegs auf der Suche nach den Ursachen für die Probleme und möglichen Lösungen. In Italien findet Korrespondentin Cornelia Vospernik heillos überfüllte Spitäler.
    Ein Arzt aus Neapel hat vor kurzem mit einem Video, in dem er sich vor dem Dienst in der Notaufnahme eine kugelsichere Weste anzieht, geschockt. Er wollte darauf aufmerksam machen, dass es in Italiens Notaufnahmen immer öfter zu Gewalt kommt, weil bei allen die Nerven blank liegen. Wegen der katastrophalen Zustände hat das Land in den vergangenen 20 Jahren 180.000 Gesundheitsbedienstete an das Ausland verloren. Agenturen, die Mediziner an Krankenhäuser privat vermieten, sollen jetzt die Lage entschärfen. In Spanien besucht Korrespondent Josef Manola die sogenannten Centros de Salud, die staatlichen Gesundheitszentren, die auch in der Nacht geöffnet sind, und vor allem Primärversorgung leisten.
    Das entlastet die Ambulanzen der Spitäler. Überweisungen an Spezialisten werden zentral verwaltet. PatientInnen und ÄrztInnen sind zufrieden. Doch Sparmaßnahmen bedrohen das funktionierende System. In der Schweiz erfährt Korrespondent Gerhard Janser, dass das Gesundheitssystem der Eidgenossen ähnlich teuer ist wie das österreichische, aber viel effizienter. Er trifft dort vor allem medizinisches Personal aus dem benachbarten Ausland wie Italien, die die gute Bezahlung angelockt hat. Ein Lösungsansatz, der auch beim Mangel an Pflegekräften Abhilfe schafft. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 26.01.2024ORF 2
  • Folge 4
    „Krisenmodus“ wurde zum Wort des Jahres 2023 gewählt. Die Begründung: angesichts der Vielzahl gleichzeitiger Krisen sei der Ausnahmezustand zum Dauerzustand geworden. Wer hat nicht längst den Überblick verloren bei all den Krisen? Der Wunsch nach einfachen Erklärungen ist groß. Doch kann es auf komplexe Fragen eine simple Antwort geben? Diese extreme Vereinfachung der Realität ist es, die den Populismus so gefährlich macht, sagen Forscher. Das Denken in Gegensätzen polarisiert die politische Debatte, zerstört die Meinungsvielfalt und das Miteinander. Demokratie und Rechtsstaatlichkeit kommen unter Druck.
    Was passiert mit Ländern, die von Populisten regiert werden und welche Folgen hat das für die Menschen, die dort leben? Korrespondent Ernst Gelegs zeigt, wie sehr die Menschen in Ungarn manipuliert werden. 80 Prozent der Medien verbreiten nur Regierungspropaganda. KritikerInnen werden öffentlich diffamiert, wie die Studentin Blanka Nagy, die Opfer einer Hetzkampagne wurde, weil sie Orbán kritisiert hatte. Der Medienunternehmer Zoltán Varga wurde unter Druck gesetzt und bespitzelt, weil er sich nicht auf Linie bringen lassen wollte. Die Rechtspopulisten unter Ministerpräsident Viktor Orbán haben die Demokratie im Land systematisch untergraben.
    In Finnland sitzen die „Wahren Finnen“ seit den Wahlen im vergangenen Jahr in der Regierung. Korrespondent Patrick Hafner hat sich die rechts-nationale Partei genauer angesehen und versucht die Ursachen für die zahlreichen Skandale rund um rassistische Äußerungen in der Ministerriege herauszufinden. Und er trifft Menschen, wie Jesse Virta, der die Partei gewählt hat, jetzt aber enttäuscht ist, dass seine Partei den Abbau der Arbeitnehmerrechte durch den konservativen Koalitionspartner in der Regierung mitträgt. Korrespondent Benedict Feichtner war in Polen unterwegs und zeigt auf, wie schwierig der Weg zurück ist, wenn die rechtsstaatlichen Prinzipien einmal unterwandert wurden.
    Nach 8 Jahren an der Macht hat die rechtsnationalistische PiS-Partei die Mehrheit im Parlament verloren. Der neue Ministerpräsident Donald Tusk versucht jetzt die Medienfreiheit wiederherzustellen, die Gerichte zu entpolitisieren und das Land auf EU-Kurs zurückzuführen. Frauenrechtsaktivistin Aleksandra Magryta hat jetzt wieder Hoffnung, nach Jahren, in denen ihr Kampf immer gefährlicher und aussichtsloser wurde. Doch nicht alle sehen den Regierungswechsel positiv, Tusk stößt auch auf viel Widerstand. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 02.02.2024ORF 2
    Österreichische Erstausstrahlung ursprünglich angekündigt für den 09.02.2024
  • Folge 5
    Yann Ollivier-Henry, Skiverleiher in La Sambuy in den französischen Alpen, und Kameramann Nicolas Grimard.
    Österreich war Jahrzehnte lang eine Skifahrernation. Der Wintertourismus in den Bergen ist auch heute noch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Dennoch lässt sich eine Trendwende beobachten: einerseits trägt die hohe Inflation dazu bei, dass immer weniger Familien sich noch einen Skiurlaub leisten können und andererseits fahren immer mehr Menschen aus Klimaschutzgründen nicht mehr Ski. Nach aktuellen Umfragen sind fast 60 Prozent der erwachsenen Österreicher:innen keine Skifahrer:innen mehr. Ist diese Entwicklung auch in anderen Ländern zu beobachten? Steht der Wintertourismus, wie wir ihn kennen, vor dem Aus? Für WeltWeit ist Korrespondentin Cornelia Primosch im Familien-Skigebiet La Sambuy in den französischen Alpen unterwegs, das wie 30 Prozent aller Skigebiete in Frankreich in den vergangenen Jahren schließen musste.
    Sie begleitet Yann Olliver-Henry, der bisher einen Ski-Verleih betrieben hat und nun sich und seine Geschäftsgrundlage neu erfinden will. Korrespondentin Katharina Wagner zeigt, dass sich Albanien hingegen – was den Tourismus betrifft – auf Aufholjagd befindet. Die Zahl der Urlauber:innen steigt jährlich um 30 Prozent. Die Gründe: noch unberührte Natur und niedrige Preise. Noch kommen die Gäste vor allem im Sommer ins Land.
    Ein österreichischer Architekt will jetzt aber die Berge Albaniens – sanft und umweltfreundlich – zum neuen Hotspot für Skifahrer machen. Korrespondentin Isabella Purkart hat sich im Extrem der Extreme umgeschaut und die Skier in einer Wintersporthalle in Dubai angeschnallt. Während draußen brütende Hitze herrscht, wird drinnen Winter simuliert. Die Luft ist auf Minusgrade heruntergekühlt, auf den Pisten liegt künstlicher Schnee. Während sich die einen auf ein außergewöhnliches Skivergnügen freuen, blicken die anderen skeptisch auf die Klimabilanz der Skihalle. Wird so die Zukunft des Skifahrens vielleicht auch bei uns aussehen? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 09.02.2024ORF 2
    Österreichische Erstausstrahlung ursprünglich angekündigt für den 02.02.2024
  • Folge 6
    Vom Flugzeugingenieur zum Gemüsebauern: ORF-Korrespondentin Leonie Heitz trifft Florent Fayaud, der sein Leben radikal geändert hat
    Ob wir bis zum Umfallen arbeiten, durch Roboter und KI ersetzt, oder doch ganz in Work-Life-Balance leben werden, noch lässt sich das nicht genau vorhersagen. Die meisten Trendforscher betonen: jedes Szenario sei möglich. Worüber aber im Allgemeinen Einigkeit herrscht: unsere Arbeitswelt befindet im Wandel. Und das spüren wir heute schon. Nicht nur in Österreich sondern überall machen sich Menschen Gedanken darüber, wie sie in Zukunft ihr Geld verdienen werden. Frankreich, das Land der 35 Stunden-Woche und Dauerstreiks, war noch nie für seine Liebe zur Arbeit bekannt.
    Korrespondentin Leonie Heitz trifft junge Menschen, die lieber weniger verdienen und dafür mehr Freizeit haben, und solche, die vor allem Tätigkeiten im Einklang mit ihren Wertvorstellungen verrichten wollen. Doch wie wirkt sich das auf den Arbeitsmarkt und die französische Wirtschaft aus? In Deutschland geht Korrespondentin Diana Weidlinger der Frage nach, ob die traditionellen Jobs in Industrie- und Bauwirtschaft an die Anforderungen der Zukunft angepasst werden können und wenn, wie? Das Pensionsantrittsalter wird stetig angehoben.
    Was muss sich verändern, damit wir auch bis ins hohe Alter arbeiten können? Kerstin Baumgarten von der Hochschule in Magdeburg erklärt, was gesunde Jobs von jenen unterscheidet, die krank machen. Korrespondentin Vanessa Böttcher ist auf Spurensuche in Japan. Dort ist in vielen Bereichen des Arbeitsmarkts die Zukunft bereits angekommen. Roboter als Fachkräfte lautet die Devise und so ist es keineswegs ungewöhnlich, im Restaurant von einer Maschine bedient oder im Altenheim von einem Roboter gepflegt zu werden.
    „Ich bin immer da, wenn meine Patienten mich brauchen“, sagt PALRO im Interview. Der kleine humanoide, mit fortschrittlicher KI ausgestattete Roboter arbeitet als „Pfleger“ in einem Altenheim. Er sorgt für Unterhaltung, leitet Gymnastikstunden und soll damit Demenz und Einsamkeit vorbeugen. Wer sind die Verlierer, wer die Gewinner dieser Entwicklung und welche Auswirkungen hat das auf die Gesellschaft? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 16.02.2024ORF 2
  • Folge 7
    Korrespondent Patrick A. Hafner berichtet zum Jahrestag der russischen Großoffensive aus der Ukraine. Nach zwei Jahren Krieg setzt dort jene Zermürbung ein, die der Stellungskrieg mit sich bringt.
    Jeden Tag sehen oder lesen wir mindestens eine Nachricht vom Krieg in der Ukraine. Es ist Alltag geworden, seit Wladimir Putin im Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland gestartet hat. Die mit großen Erwartungen verknüpfte ukrainische Gegenoffensive ist bis auf wenige Erfolge gescheitert. Die Unterstützung des Westens beginnt zu bröckeln. Die blutigen Kämpfe, knapp zwei Tagesreisen von uns entfernt, scheinen mehr und mehr in Vergessenheit zu geraten. Immer öfter fällt der Begriff „Kriegsmüdigkeit“. Doch wie geht es den Menschen, die unmittelbar vom Krieg betroffen sind? Zwei Jahre an der Front haben die Soldaten in der Ukraine zermürbt.
    Mütter und Frauen gehen vermehrt auf die Straße und fordern, dass ihre Männer endlich wieder nach Hause können. Auch in Russland regt sich Widerstand, doch offene Kritik an Putins Krieg gegen die Ukraine gibt es wegen der drohenden Repressionen und Haftstrafen kaum. Korrespondent Patrick A. Hafner trifft im Südwesten der Ukraine Männer, die von Rekrutierungssoldaten aufgegriffen und gezwungen werden, an die Front zu ziehen. Denn der Ukraine geht der Nachschub an Soldaten aus. Zu viele verstecken sich inzwischen aus Angst vor dem Kriegsdienst. Jene, die sich vor zwei Jahren noch freiwillig für den Kampf um die Heimat gemeldet haben, brauchen dringend eine Pause.
    Korrespondentin Carola Schneider ist in Russland unterwegs und zeichnet ein Stimmungsbild der Bevölkerung: viele Russen glauben noch immer der Kreml-Propaganda, die den Krieg als Überlebenskampf Russlands gegen den feindseligen Westen darstellt. Manche tragen die Kriegspolitik Putins stillschweigend mit, weil sie darin eine Pflicht für das Vaterland sehen – so wie Ljubow Spis, die um ihren gefallenen 20-jährigen Sohn trauert. Doch all ihren Gesprächspartnern ist eines gemeinsam, sie wünschen sich ein Ende der Kämpfe.
    Korrespondent Christian Wehrschütz durfte in Kiew die Trauerfeier für einen 41 Jahre alten Oberstleutnant mit der Kamera begleiten. Er hat dabei auch die beiden Kinder des gefallenen Soldaten getroffen. Die zwölfjährige Tochter ist verzweifelt und nur schwer zu trösten. Und so wie dem kleinen Mädchen, geht es vielen im Land. Wie viele ukrainische Soldaten in den vergangenen zwei Jahren gefallen sind, wird von der politischen Führung geheim gehalten. Dass die Siegeszuversicht gesunken ist, ist deutlich spürbar im Land, auch wenn für viele Verhandlungen mit Russland nach wie vor keine Option darstellen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 23.02.2024ORF 2
  • Folge 8
    Kein Handyempfang an der Bahnstrecke Salzburg – München: Korrespondent Gerhard Janser und Kameramann Daniel Gmainer in einem Funkloch in Rimsting am Chiemsee.
    Es ist noch gar nicht so lange her, da war Europa Innovations-Lieferant und exportierte technisches Know-how in die Welt. Noch um die Jahrtausendwende spielten europäische Konzerne in vielen Bereichen weit vorne mit. Nokia war einst Platzhirsch am Weltmarkt für Handys, bis die Finnen den Trend zum Smartphone verschliefen. Inzwischen reichen die europäischen Versäumnisse von Schienen- über Datenverkehr bis Mobilfunk. Verlieren wir in Sachen Technologie-Fortschritt den Anschluss an die Welt? Korrespondentin Sophie Roupetz trifft in England, dem Geburtsland der Dampflokomotive, auf verärgerte Pendler, die im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke bleiben.
    Veraltete Zugwaggons, überteuerte Ticketpreise und ständige Verspätungen bestimmen ihren Alltag. Die britische Regierung hat gerade Europas größtes Infrastrukturprojekt aus Kostengründen beerdigt. Die geplante Schnellzugstrecke hätte den abgehängten Norden Englands wirtschaftlich beleben sollen. Zu Wort kommen auch Anrainer, die für den Bau von Gleisen voreilig ihre Häuser räumen mussten, und Experten, die sich das politische Versagen nur schwer erklären können.
    In Deutschland landet Korrespondent Gerhard Janser selbst auf internationalen Bahnstrecken im Funkloch. Pendler stranden im Niemandsland, Bewohner im ländlichen Raum klagen über schlechten Handyempfang und Firmen versenden auch heute noch lieber ein Fax statt einer E-Mail. Die mächtige Industrienation Deutschland wird durch zähe Bürokratie und verschlafene Reformen immer mehr zum Schlusslicht in Europa.
    Spanien sticht hingegen in Sachen Digitalisierung hervor und liegt im europäischen Vergleich weit vor Deutschland und auch Österreich. Korrespondent Josef Manola fragt in landwirtschaftlichen Betrieben nach, wofür die Digitalisierung taugt und ob sie auch beim Einsparen von Dünger und Pflanzenschutzmitteln nützlich ist. Können automatisierte Bewässerungsanlagen im Kampf gegen die Wasserknappheit etwas ausrichten? Und wird es Spanien gelingen, die Landflucht mit Breitband-Internet und Co-Working zu bremsen? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 01.03.2024ORF 2
  • Folge 9
    ORF-Korrespondentin Katharina Wagner in einem Teheraner Park im Gespräch mit der Journalistin Fatemeh Rajabi, die sich vor vier Jahren scheiden ließ.
    Sportlich sein, genug Geld verdienen, in der Beziehung das Sagen haben – das gehört laut einer Umfrage aus 2023 zum Bild von Männlichkeit für junge Männer in Deutschland. Ganz offensichtlich dominiert immer noch die Vorstellung von traditionellen Rollenbildern, in denen Frauen keine gleichberechtigten Partnerinnen sind. Ein enttäuschendes Ergebnis, das einmal mehr zeigt, wie weit entfernt wir noch von einer Gleichberechtigung von Frauen und Männern in der Gesellschaft sind. Auch wenn in westlichen Ländern in der Regel diese Gleichberechtigung vor dem Gesetz zumindest auf dem Papier geschaffen ist. Anlässlich des Internationalen Frauentags wirft „WeltWeit“ einen Blick auf jene Länder, die meist nur im Zusammenhang mit der Verletzung von Frauenrechten genannt werden.
    Korrespondentin Katharina Wagner hat in Teheran eine Anwältin begleitet, die Frauen bei Scheidungen zur Seite steht. Wie schwierig das Leben von Frauen im Iran ist, ist seit September 2022, als Zehntausende nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini auf die Straße gingen, einmal mehr deutlich geworden. Denn obwohl Frauen eine enorm wichtige Rolle im wirtschaftlichen Leben des Landes spielen, sind sie vor dem Gesetz der islamischen Republik stark benachteiligt.
    Das spiegelt sich auch im Scheidungsrecht wider. In Tunesien trifft Korrespondentin Cornelia Primosch Aktivistinnen, die bei der Umsetzung von Frauenrechten noch viel Luft nach oben sehen, aber auch selbstbestimmte Frauen, die ihre ehebrecherischen Gatten ins Gefängnis schicken. In der arabischen Welt nimmt Tunesien eine Sonderstellung ein. Schon nach der Unabhängigkeit 1956 hat das Land die Frauenrechte gesetzlich verankert und den Tunesierinnen eine aktive Teilhabe am sozialen, wirtschaftlichen und politischen Leben ermöglicht. In Kolumbien taucht Korrespondentin Isabella Purkart in die Welt des „Machismo“ ein, die – wie in ganz Lateinamerika – noch immer fest in der Gesellschaft verankert ist.
    Von klein auf lernen Mädchen und Burschen, dass sie sich nach bestimmten Stereotypen zu verhalten haben. Männer dürfen keine Gefühle zeigen, einzig Aggression und Gewalt sind akzeptabel. Das Projekt „Hombres al Cuidado“ in der Hauptstadt Bogotá will ein Umdenken in der Gesellschaft erreichen, denn durch die starren Rollenbilder seien nicht nur Frauen, sondern auch die Männer selbst benachteiligt. Vom Busfahrer bis zum Gefängnisinsassen – alle sollen an den Kursen teilnehmen und so den Kulturwandel herbeiführen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 08.03.2024ORF 2
  • Folge 10
    Korrespondentin Cornelia Vospernik mit Stefano Tiozzo, Gemüsebauer aus Fiumicino – Bauern kämpfen immer öfter auch mit Ernteausfällen versursacht durch den Klimawandel.
    Einkaufen gehen, das Auto volltanken, Miete, Strom- und Heizkosten bezahlen, die monatlichen Ausgaben sind für viele kaum noch zu bewältigen. Die wirtschaftlichen Folgen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine machen uns nach wie vor zu schaffen. Da Österreich stark von russischem Gas abhängig ist, waren die rasant gestiegenen Energiepreise seit Februar 2022 Inflationstreiber. Obwohl die Teuerungsrate im vergangenen Jahr dann deutlich gesunken ist, blieb vieles unverändert teuer, vor allem Nahrungsmittel und Dinge des täglichen Lebens. Entspricht dieses Bild auch der Wahrnehmung in anderen europäischen Ländern? Vor acht Jahren musste Griechenland mit Krediten in der Höhe von rund 260 Milliarden Euro vor der Pleite gerettet werden.
    Schneller als geplant konnte das Land seinen Schuldenberg abbauen. Dem Staat geht es heute wieder gut, seinen Menschen jedoch nicht. Die Bevölkerung leidet unter der nach wie vor hohen Inflation von 5,7 Prozent. Korrespondent Ernst Gelegs geht den Fragen nach, warum der Preis für Fisch von der Angel bis zum Teller derart gestiegen ist, warum die Mieten im Athener Stadtviertel Exarchia durch die Decke gehen, und ob wir uns heuer unseren Urlaub in Griechenland noch leisten können.
    Italien scheint auf den ersten Blick das Musterland in Sachen Kampf gegen die Teuerung zu sein. Innerhalb nur eines Jahres ist die Inflationsrate massiv zurückgegangen. Derzeit liegt sie unter einem Prozent. Doch auch in Italien kämpfen die Menschen mit enorm hohen Preisen bei Dingen, die sie täglich kaufen. Die Inflationsrate bei Obst beträgt 13%, bei Gemüse gar 18%. Die Bauern im Land leiden unter einer Vielzahl von Problemen: hohen Energie,- und Transportkosten, viele Zwischenhändler, die alles teurer machen, und immer häufigere Ernteausfälle als Folge des Klimawandels.
    Korrespondentin Cornelia Vospernik ist unterwegs, um herauszufinden, warum in einem Land, das ein bedeutender Agrarproduzent in der EU ist, Obst und Gemüse Inflationstreiber sind. Und sie besucht einen Bauern, der einerseits als Zulieferer anbaut, aber auch seine Produkte direkt vermarktet und so seine Preise selbst bestimmen kann. In Großbritannien gibt es einen neuen Ausdruck: „Greedflation“, eine Teuerung, die maßgeblich von der Profitgier großer Supermarktketten und Agrarkonzerne angetrieben ist.
    Dank enormer Preissteigerungen fahren sie Rekordgewinne ein. Die Teuerung in Diskont-Supermärkten ist doppelt so hoch wie in Gourmet-Geschäften. Wer wenig Geld hat, fühlt die Teuerung nicht nur stärker, sondern sie ist für ärmere Menschen auch tatsächlich höher. Warum sind Lebensmittel in Großbritannien so teuer, wer verdient daran und womit helfen sich die Britinnen und Briten? Korrespondent Jörg Winter sucht in der Londoner Finanzwelt nach Antworten, zeigt, wo die britische Oberschicht einkauft, und findet heraus, was die Welle an Diebstählen in britischen Supermärkten mit der Inflation zu tun hat. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 15.03.2024ORF 2
  • Folge 11
    Korrespondent Andreas Jölli trifft ein Paar, das von einer stromfressenden Heizung im E-Auto erzählt, die im Winter Komfort und Reichweite stark einschränkt
    Wer sich in Österreich als Privatperson ein Elektroauto kauft, kann bis zu 5.000 Euro Förderung kassieren. Und das wird sich auch 2024 nicht ändern. Insgesamt fast 15 Millionen Euro werden zur Verfügung stehen, um die E-Mobilität zu fördern. Glaubt man unterschiedlichen Prognosen, dann sollen E-Autos in diesem Jahr in vielen Ländern auch deutlich günstiger werden und so den Boom weiter anheizen. Der bisher vergleichsweise hohe Anschaffungspreis war für viele ein starkes Argument gegen den Kauf eines E-Autos. Korrespondentin Vanessa Böttcher ist in Norwegen unterwegs und schaut sich an, wie das Land die Mobilitätswende geschafft hat.
    In Europas E-Auto-Nation fährt mehr als die Hälfte der Bevölkerung inzwischen elektrisch. Im Februar waren über 90 Prozent aller neu zugelassen Fahrzeuge Elektroautos. In Oslo trifft sie Frederic Hauge, den bekannten norwegischen Umweltschützer, der 1989 den Grundstein für den Erfolg der E-Mobilität im Land gelegt hat. Er importierte gemeinsam mit befreundeten Musikern der norwegischen Band „a-ha“ das erste Elektroauto. In den USA ist die Begeisterung für Elektroautos in den vergangenen Monaten deutlich abgekühlt.
    Die Hersteller schrauben ihre Absatzprognosen zurück, die Umweltagentur EPA überlegt die Fristen für verpflichtende Kontingente emissionsfreier Fahrzeuge zu verlängern. Korrespondent Thomas Langpaul versucht in Lordstown, Ohio herauszufinden, warum der Plan, ein Werk für batteriebetriebene Pickups zu errichten, nicht umgesetzt wurde. Er spricht mit passionierten E-Auto-Fahrern und mit jenen, die weiterhin aus Überzeugung Verbrenner kaufen. Für viele Amerikaner sind vor allem Preis und Reichweite ein wichtiges Thema. In Deutschland ist Korrespondent Andreas Jölli zum Lokalaugenschein bei VW in Zwickau.
    Es ist das das einzige Werk des VW-Konzerns, das komplett auf die Produktion von Elektroautos umgestellt wurde. In der Nähe von Berlin trifft er ein Paar, das im Interview von einer stromfressenden Heizung im E-Auto erzählt, die im Winter nicht nur den Komfort, sondern auch die Reichweite stark einschränkt. Generell wird Deutschland heuer – anders als anderen Ländern – in Sachen Elektromobilität eine Vollbremsung vorhergesagt. Der Grund: mit 1. Jänner ist die Förderung für den Kauf von E-Autos weggefallen, weil die Regierung ein Budgetloch von rund 30 Milliarden Euro stopfen muss. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 22.03.2024ORF 2
  • Folge 12
    Korrespondent Patrick A. Hafner hat 2016 die Demonetisierung in Indien erlebt. Über Nacht wurden dreiviertel des Bargelds für ungültig erklärt. Von den neuen Scheinen gab es zu Beginn viel zu wenig und das Geld wurde knapp.
    Kaum eine Debatte wird so emotional geführt wie die um das Bargeld. Das Volksbegehren „Für uneingeschränkte Bargeldzahlung“ hat es mit mehr als 500.000 Stimmen in den Nationalrat geschafft. Im Sommer vergangenen Jahres haben viele Regierungsmitglieder – allen voran Kanzler Nehammer – lautstark gefordert, dass das Recht auf Bargeld in der Verfassung verankert werden soll. 43 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher finden die Möglichkeit, bar bezahlen zu können, sehr wichtig. Im restlichen Euro-Raum sind es im Vergleich nur 27 Prozent. Dass die EU derzeit an einem digitalen Euro arbeitet, ist Wasser auf den Mühlen derjenigen, die eine Abschaffung des Bargeldes befürchten.
    Noch kann man in allen Ländern auch cash bezahlen, doch die Digitalisierung bei der Bezahlung schreitet weltweit voran. Patrick A. Hafner erlebt in Indien, dass das bevölkerungsreichste Land der Welt in Sachen Zahlen mit dem Handy sehr weit entwickelt ist. So gut wie jeder Straßenhändler akzeptiert, wenn man über QR-Code bezahlt. Möglich gemacht hat das ein indisches Sofortzahlungssystem, das 2016 entwickelt wurde. Das System, kurz UPI, Unified Payments Interface, genannt, erleichtert die Abwicklung des Zahlungsverkehrs zwischen Käufer, Händler und den Banken.
    Neben der Millionen-Metropole Mumbai ist Hafner auch in den abgelegensten Regionen des Landes unterwegs, um herauszufinden, ob man auch ohne Bargeld auskommen kann und was passiert, wenn es keinen Strom gibt, um das Smartphone zu laden? Schweden ist eines der ersten Länder, das bald komplett bargeldlos sein könnte. Seit Jahren zahlen immer weniger Menschen damit – 2023 war es nur mehr jeder Zehnte. Michael Mayrhofer trifft Menschen, die inzwischen komplett auf Bargeld verzichten – unter anderem auch ein Priester.
    Die Kollekte in seiner Kirche wurde auf einen digitalen Klingelbeutel umgestellt. Dennoch hat das Land ein Bargeldsicherungsgesetz, das seinen Bürgern jederzeit Cash garantiert, alle 25 Kilometer muss ein Bankomat verfügbar sein. Die Bedenken in der Bevölkerung wachsen vor allem in Bezug auf einen möglichen Blackout. Kurz gefragt: Wo liegen die Grenzen einer bargeldlosen Gesellschaft? In China testet Josef Dollinger bargeldloses Zahlen im Alltag und fragt bei Finanz- und Technikexperten nach, wie die Zukunft des Zahlungsverkehrs aussehen wird.
    In Peking wird Cash-Zahlung zwar immer seltener, ist aber fast überall noch akzeptiert. Dass jede Transaktion Spuren hinterlässt und wir damit mehr und mehr zum „gläsernen Menschen“ werden, ist kein Thema in der Debatte. Anders als wir im Westen vermuten, sorgen sich die Chinesinnen und Chinesen kaum darum, durch digitales Bezahlen der Überwachung Tür und Tor zu öffnen. Es ist vielmehr die Datensicherheit, die den Menschen im Land Sorgen bereitet. Von ihrer Regierung erwarten sie sich daher vor allem Schutz vor Betrügern. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 05.04.2024ORF 2
  • Folge 13
    Wer das Stromspeicherproblem löst, gewinnt die Energiewende. In Norwegen will man zum Kompetenzzentrum für umweltfreundliche Batterietechnologien werden. Doch so einfach ist das gar nicht.
    Geht es nach unserer Regierung, dann wird Österreich bis 2040 klimaneutral sein. Einen wesentlichen Beitrag, um dieses Ziel zu erreichen, leistet die Energiewende. Dazu gehört der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas. Doch nach wie vor sind über 600.000 Öl- und rund eine Millionen Gasheizungen in Betrieb. Bis 2030 soll der Strombedarf bereits zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden. Im vergangenen Jahr gab es einen hohen Zuwachs bei Photovoltaik sowie einen Anstieg bei der Windkraft. Mehr als 60 Prozent des in Österreich produzierten Stroms stammen aber aus Wasserkraft, was eine stabile Grundversorgung ermöglicht.
    Neben dem Klimaschutzaspekt hat der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine deutlich gemacht, wie wichtig es ist, eine unabhängige Energieversorgung gewährleisten zu können. Vanessa Böttcher schaut sich an, wie Norwegen zum großen Vorbild in Sachen Energiewende geworden ist. Viel Wasser, Berge und Wind machen es den Norwegern einfach, auf Erneuerbare zu setzen. Damit die Energiewende aber auch global gelingen kann, braucht es vor allem gute und leistbare Speichermöglichkeiten für Wasser-, Wind- oder Sonnenenergie.
    Batterien spielen dabei eine zentrale Rolle. Auch auf diesem Sektor will Norwegen vorne mit dabei sein. In Mo i Rana, einer kleinen Industriestadt im Norden des Landes, hat der norwegische Batterienhersteller „Freyr“ die erste Gigafactory gebaut. Denn, „wer das Stromspeicherproblem löst, gewinnt die Energiewende“, ist Hilde Rønningsen, Sprecherin der Batteriefabrik, überzeugt. In den USA werden Milliarden investiert, um erneuerbare Energietechnologien ins Land zu holen. Christophe Kohl ist in Texas unterwegs und überzeugt sich davon, dass das Klischee vom „Öl- und Cowboystaat“ ausgedient hat.
    Texas liegt bei der Produktion von Wind- und Sonnenenergie auf Platz eins in den USA. Im Industriegebiet rund um die Stadt Dallas wird derzeit eine riesige urbane Sonnenenergiestation gebaut. Im Umland wurden große Windparks wie auch kleine Windfarmen errichtet. Mit Joe Bidens Plan, aus den USA eine Ökonation zu machen, soll zukünftig in Houston ein Hotspot für „Energy-Startups“ entstehen. In Griechenland geht Diana Weidlinger der Frage nach, ob die Regierung ihre Versprechen in Sachen Energiewende hält: weg von Braunkohle und Gas, hin zu Sonnen- und Windenergie.
    Allem voran sollen die zahlreichen Inseln künftig auf Strom aus erneuerbaren Energien zurückgreifen. Wie leben die Menschen auf Griechenlands erster energieautarker Insel, auf der ein riesiger Photovoltaik-Park die Bewohner mit Ökostrom versorgt? Am Festland hingegen ist von der Energiewende noch wenig zu sehen. Im Norden des Landes bestimmen Braunkohlekraftwerke das Landschaftsbild. Lokaljournalist Sokratis Moutidis beobachtet seit mehr als 15 Jahren die Energiepolitik der Region und kritisiert die fehlende Kommunikation der Regierung. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 12.04.2024ORF 2
  • Folge 14
    Koka-Bauer Carlos (Name geändert) mit Korrespondentin Isabella Purkart auf dem beschwerlichen Weg zu seinem Koka-Feld mitten im kolumbianischen Dschungel.
    Seit dem 1. April ist in Deutschland ein umstrittenes Gesetz in Kraft getreten, das Erwachsenen den Besitz und Anbau von Cannabis unter bestimmten Vorgaben erlaubt. Dealen bleibt weiterhin strafbar. Fast 23 Millionen Menschen haben 2022 Marihuana konsumiert, so die Schätzungen der europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht. Nach Cannabis zählt Kokain in Europa zu den am häufigsten konsumierten Drogen. Und seit einiger Zeit gibt es so viel Kokain am Markt wie nie zuvor. Europa wird quasi überschwemmt. Mit einer geschätzten Verbreitung von 6,2 Prozent bei Erwachsenen liegt Österreich sogar noch über dem EU-Durchschnitt.
    Die „WeltWeit“-Reporterinnen zeichnen den Weg der Droge nach – vom Produzenten über die Dealer bis zum Konsumenten. In Kolumbien besucht Korrespondentin Isabella Purkart einen Bauern, der die Koka-Pflanzen mitten im Dschungel illegal anbaut. Seine Ernte verarbeitet er zu Kokapaste, aus der später Kokain hergestellt wird. Der Anbau ist seine einzige Möglichkeit, den Lebensunterhalt für sich und seine Familie zu verdienen. Reich wird er davon nicht.
    Das große Geld machen nur die Drogenkartelle, an die er seine Kokapaste verkauft, denn Kokain ist eines der wichtigsten Exportgüter Kolumbiens. Tendenz steigend: Laut einem UNO-Bericht werden in dem lateinamerikanischen Land auf 230.000 Hektar Koka-Pflanzen angebaut – eine Fläche fast so groß wie Vorarlberg. In Belgien begibt sich Korrespondent Benedict Feichtner auf die Spuren der internationalen Drogenschmuggler. Die Hafenstadt Antwerpen hat sich in den vergangenen Jahren zum wichtigsten Umschlagplatz für Kokain in Europa entwickelt. Jahr für Jahr werden neue Rekordmengen beschlagnahmt: 2023 wurde so viel Kokain sichergestellt, dass die Behörden mit dem Verbrennen kaum noch nachkamen.
    Die Drogenhändler versuchten indessen, sich die beschlagnahmte Ware zurückzuholen. Aber, auch wenn es Verluste gibt, das Geschäft ist und bleibt lukrativ. Die Gewalt, die mit der Drogenkriminalität einhergeht, hat mittlerweile die gesamte Stadt erfasst. In Frankreich erlebt Korrespondentin Leonie Heitz, wie verfeindete Drogen-Banden um Territorium und Kundschaft kämpfen und dabei immer häufiger Schusswaffen einsetzen.
    In den verarmten Vierteln im Norden von Marseille eskaliert die Gewalt. Der Drogenkrieg hat im vergangenen Jahr mit 49 Toten und über 100 Verletzten so viele Opfer gefordert wie noch nie. Immer öfter sterben auch Unbeteiligte im Kugelhagel. Amine Kessaci, der seinen Bruder in diesem Bandenkrieg verloren hat, will seine Stadt aus der Misere führen. Der 20-Jährige tritt für die Grünen zur Europawahl an und macht die Drogenkriminalität zum großen Thema. Denn in Marseille muss dringend etwas passieren, da die Polizei die Gewalt nicht in den Griff bekommt. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 19.04.2024ORF 2
  • Folge 15
    „Es ist das schönste Büro der Welt“ erzählt der französische Schäfer Julien Fontaine unserer Reporterin Vanessa Böttcher.
    Im März attackiert ein Braunbär fünf Menschen in einer slowakischen Kleinstadt, im April stürzt eine Wanderin auf der Flucht vor einem Bären in den Tod. Erneut beginnt die Debatte um Großraubtiere in unserer Umgebung. Als vergangenen Frühling ein 26-jähriger Jogger im italienischen Trentino von einer Bärin getötet worden war, war die Betroffenheit groß. Denn aus dieser Region wandern immer wieder Bären nach Tirol ein. Auch im Dreiländereck zwischen Kärnten, Friaul und Slowenien sind immer wieder Bären unterwegs. Doch in der Regel bleiben sie nicht dauerhaft in Österreich.
    Der Tod des Joggers hat aber die Debatte um ein Zusammenleben von Großraubtier und Mensch in Europa wieder kräftig angeheizt. Wölfe sind – nachdem sie über ein Jahrhundert in unseren Breiten als ausgerottet galten – wieder zurück und ihre Präsenz wird vielerorts zum Problem. Immer öfter werden Schafe gerissen, auf massiven Druck der Bauern wurden in einigen Bundesländern Abschüsse von Wölfen per Verordnung freigegeben. Tierschutzorganisationen halten erwartungsgemäß wenig vom Griff zur Flinte.
    Gefordert wird vielmehr der Einsatz von Herdenschutzmaßnahmen. Korrespondent Christian Wehrschütz begleitet einen Jäger durch die Wälder Sloweniens und will herausfinden, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, bei einem Spaziergang einen Bären zu treffen. Immerhin zählt Slowenien zu den Ländern mit einer großen Bärenpopulation – nach Schätzungen sollen es an die 1.200 Tiere sein. Als gefährlich für den Menschen werden die slowenischen Braunbären nicht eingestuft und sie sind sowohl durch EU-Gesetze als auch durch staatliche Regelungen geschützt.
    Bären, die die Scheu vor Menschen verloren haben und daher eine Gefahr darstellen, werden jedoch getötet. Korrespondentin Ines Pedoth war in Südtirol unterwegs, wo nach der tödlichen Attacke der Bärin in der Nachbarprovinz Trentino, die Angst umgeht. Für viele der Bewohner hier war klar, ausgewilderte Bären und Wölfe sollten wieder gänzlich aus der Region verschwinden. Die Gräben zwischen Befürwortern und Gegnern werden von Jahr zu Jahr tiefer.
    Viele Landwirte mussten bereits erleben, dass ihre Tiere von Wölfen angegriffen wurden. „Das ganze Wolfsproblem führt früher oder später noch zu einem Bürgerkrieg, denn wir lassen uns das nicht gefallen“, sagt der Schafzüchter Robert Angler im Interview. Korrespondentin Vanessa Böttcher hat sich in Frankreich angeschaut, welche Maßnahmen hier zu einem weitgehend reibungslosen Zusammenleben zwischen Mensch und Wolf geführt haben. In den „Alpes Maritimes“, genauer im Nationalpark Mercantour, hatte sich vor ziemlich genau 30 Jahren der Wolf wieder angesiedelt.
    Seitdem nehmen Anzahl und Verbreitung der Wölfe in Frankreich stetig zu. Um Wolfsattacken zu verhindern, arbeiten auf Frankreichs Almen zahlreiche Schafhirten und die meisten von ihnen halten zudem Herdenschutzhunde. „Es ist das schönste Büro der Welt“ erzählt Julien Tack, der vier Monate im Jahr für über 1.000 Schafe verantwortlich ist. In Frankreich wird jedes Jahr der Abschuss von 150 bis 200 Wölfen offiziell genehmigt. Eine eigene Einheit aus freiwilligen Jägern, die sogenannten „lieutenants de louveterie“ regulieren den Bestand der Wölfe. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 26.04.2024ORF 2
  • Folge 16
    Korrespondentin Katharina Wagner besucht die Insel Hydra. Die kleine Insel trotzt dem Tourismus und versucht sich seine Authentizität zu bewahren. Transportmittel sind hier Esel, Maultiere und Pferde.
    Planen auch sie schon ihren Sommerurlaub? Haben sie die Traum-Destination bereits gefunden und wenn nicht, wovon träumen sie? Vom einsamen Strand am Ende eines idyllischen Fischerdorfes, von unentdeckten Sehenswürdigkeiten oder von abenteuerlichen Wanderwegen in menschenleeren Bergen? Für die meisten von uns sieht die Urlaubsrealität aber – vor allem in der Hochsaison – anders aus. Mit Ende der Pandemie ist auch das Phänomen Massentourismus zurückgekehrt, mit all seinen Problemen für Reisende und Einheimische. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass es heuer wieder Rekorde bei den Buchungen geben wird. Und abseits aller Proteste sind viele der Urlauber-Hotspots zum Teil abhängig vom Tourismus.
    Sollten wir unser Reiseverhalten nicht dringend überdenken? In Italien schaut sich Korrespondentin Cornelia Vospernik an, ob Eintrittsgeld und vorab Online-Reservierung im Touristen-Magnet Venedig den Besucherandrang eindämmen können. Ab 25. April tritt die – bereits seit langem angekündigte – Gebühr für Tagestouristen in Kraft. Und in Rom stürzt sich Vospernik ins Baustellen-Chaos. Die Hauptstadt bereitet sich auf das „Heilige Jahr“ 2025 vor und damit auf noch mehr Besucher als sonst. Bereits jetzt gibt es im Zentrum fast nur noch Souvenirs zu kaufen.
    Immer mehr Bewohner wollen wegziehen, weil alles vermüllt und überfüllt ist. In Spanien ist Korrespondent Josef Manola in Barcelona und auf Mallorca unterwegs, um herauszufinden, wie sich die Rückkehr des Massentourismus dort auf das Leben der Einheimischen auswirkt. Hat der Erfolg im Fremdenverkehr eine neue Wohnungskrise ausgelöst? Immer weniger Menschen finden eine leistbare Bleibe, während die Zahl der Touristen-Unterkünfte ständig steigt. Der Ruf nach staatlicher Regulierung wird im Land immer lauter. In Griechenland trifft Korrespondentin Katharina Wagner Bewohnerinnen und Aktivisten, die sich wünschen, die Authentizität der ägäischen Urlaubsorte zu bewahren.
    Nach dem Einbruch während der Pandemie verzeichnete das Land 2023 einen neuen Rekord mit 32 Millionen Besuchern. Viele der griechischen Inseln sind vom Tourismus stark verändert, nicht so die kleine Insel Hydra. Hier sorgen strenge Bauauflagen und ein Verbot von Autos und Fahrrädern seit Jahrzehnten für einen fast unveränderten Zustand. Auch andernorts im Land beginnt ein Umdenken, so wurde erst vor kurzem im Parlament ein Gesetz verabschiedet, das die kommerzielle Nutzung von Stränden schon in dieser Saison stark einschränkt. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 03.05.2024ORF 2
  • Folge 17
    Korrespondentin Diana Weidlinger packt beim „Tegelwippen“ mit an, einem landesweiten Wettbewerb zur Vergrünung von Gärten
    Die verheerenden Folgen der Bodenversiegelung – dieses eigenartig anmutenden Wortes – kann man jedes Jahr deutlicher sehen: Hochwasser, weil Regen nicht ausreichend versickern kann, sogenannte Hitzeinseln mit Temperaturen bis über 60 Grad in den Städten, weil sich Beton und Asphalt aufheizen. Und trotzdem: rund 12 Hektar Boden – also 12 große Fußballfelder – werden in Österreich im Schnitt pro Tag verbraucht. Nach einem vorübergehenden Rückgang hat der Flächenfraß seit 2022 wieder zugenommen. Bodenverbrauch bedeutet, dass immer mehr Grün- und Agrarland durch Verbauung für Siedlungs- und Verkehrszwecke verlorengeht.
    Vergangenes Jahr war Österreich Europameister im Bodenverbrauch. Eine traurige Bilanz. Und wie sieht die Bilanz in unserem europäischen Umfeld aus? Lässt sich das EU-Ziel, bis 2050 den Bodenverbrauch auf null zu senken, noch erreichen? Korrespondentin Diana Weidlinger ist in den Niederlanden unterwegs, wo knapp 18 Millionen Menschen auf einer Fläche, die nur halb so groß ist wie Österreich, leben. Die Folge: ein Bodenverbrauch, der im europäischen Spitzenfeld liegt. Sie spricht mit einem Stadtplaner über die Möglichkeiten des „Entsiegelns“, erfährt vom Amsterdamer Wassernetzbetreiber, wie sogenannte „intelligente“ Dächer die Stadt vor Hitze und Überschwemmungen schützen, und packt beim sogenannten „Tegelwippen“ mit an: ein landesweiter Wettbewerb mit dem Ziel, so viele alte Waschbetonplatten und Steinklinker wie möglich zu entfernen und durch Pflanzen zu ersetzen.
    Korrespondent Jörg Winter geht der Frage nach, wie es im bevölkerungsreichen Großbritannien, das nur sehr begrenzt Raum zu Verfügung hat, um die Bodenversiegelungsbilanz steht. Die Städte hier fressen sich viel weniger ins Umland und die Zersiedelung ist sichtbar geringer als in Österreich oder den Niederlanden.
    Wie kann das sein? Im Umland der 9-Millionenstadt London beleuchtet er aber auch die Kehrseite idyllischer, unverbauter Landschaften: den eklatanten Wohnungsmangel mit den höchsten Immobilienpreisen Europas. Und er trifft im gewaltigen Grüngürtel rund um die britische Hauptstadt Menschen, die Bauprojekte verhindern wollen, damit alles so bleibt, wie es ist: landschaftliche Schönheit für einen hohen Preis. In Griechenland folgt Korrespondent Patrick A. Hafner der Spur des Geldes. Auf Mykonos bekommt, wer eine Investition ab 100 Millionen Euro tätigt, eine Baugenehmigung im Schnellverfahren.
    Inzwischen gibt es auf der kleinen Insel 73 Fünf-Sterne Hotels und innerhalb der vergangenen zehn Jahre hat sich die versiegelte Fläche vervierfacht. Den Einwohnern geht die Bauwut der meist ausländischen Investoren inzwischen zu weit. Der Widerstand gegen den Ausverkauf ihrer Heimat wird täglich größer. Doch es ist ein Kampf David gegen Goliath: das nächste Großprojekt am letzten unverbauten Küstenabschnitt soll bereits Ende des Jahres realisiert werden: 55 Bungalows mit eigenem Pool, ausnahmslos für eine zahlungskräftige Klientel. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 10.05.2024ORF 2
  • Folge 18
    Korrespondentin Vanessa Böttcher in Indonesien.
    Einfach jederzeit den Wasserhahn aufdrehen und wir haben klares, sauberes Trinkwasser zur Verfügung. Was wir in Österreich als Selbstverständlichkeit erachten, ist für viele alles andere als normal. Derzeit haben rund eine Milliarde Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Laut Schätzungen der Vereinten Nationen soll sich die Zahl bis 2050 verdreifachen. Die Folgen des Klimawandels sind maßgeblich für den zunehmende Wassermangel in einzelnen Regionen verantwortlich und das Trinkwasservorkommen ist darüber hinaus in der Welt sehr ungleich verteilt. In Afrika, Lateinamerika und Asien herrscht in Dürreperioden vielerorts bereits eine lebensbedrohende Wasserknappheit, während andere Länder ihr Trinkwasser, abgefüllt in Flaschen, verkaufen.
    Wasser wird zunehmend zur Ware, mit der einige wenige riesige Profite machen. Korrespondentin Isabella Purkart ist in Kenia unterwegs, wo die schweren Überschwemmungen bereits mehr als 250 Todesopfer gefordert haben. Die Regenzeit wird dieses Jahr durch das Wetterphänomen El Niño verstärkt. Wie immer sind die Ärmsten der Armen am meisten betroffen. In den Elendsvierteln Nairobis wird ein Ausbruch von Seuchen befürchtet, da es – mehr denn je – an sauberem Trinkwasser fehlt.
    Besonders kritisch ist die Situation in Mathare, einem der am dichtesten besiedelten Slums der Hauptstadt. Schon vor den Überflutungen haben dort Wasserkartelle die Versorgung beherrscht. Die Folgen für die Menschen sind gravierend: hohe Preise, unzuverlässige Lieferungen und gesundheitliche Risiken, weil das teuer gekaufte Wasser oft verunreinigt ist. Auch Korrespondentin Vanessa Böttcher trifft in Indonesien Menschen, die in der paradoxen Situation leben, beinahe zu verdursten, obwohl ihnen das Wasser bis zum Hals steht.
    In der Hauptstadt Jakarta hat fast die Hälfte der Bewohner keinen Zugang zu sauberem Wasser, gleichzeitig droht die Megacity aber unterzugehen. Mit 11 Millionen in der Stadt und rund 33 Millionen Einwohnern in der Metropolregion ist Jakarta eine der größten Städte der Welt. Fast 40 Prozent des Stadtgebiets liegen unterhalb des Meeresspiegels. Jedes Jahr sinkt die Stadt ein Stückchen weiter ab, auch weil die Menschen überall auf der verzweifelten Suche nach Grundwasser das Fundament der Stadt untergraben. Der Alltag ist für viele zum täglichen Kampf um und gegen das Wasser geworden.
    Korrespondent Patrick A. Hafner erlebt am äußersten Rand von Europa das absolute Gegenteil. Auf Island gibt es Trinkwasser im Überfluss. So viel, dass es für alle Bewohner gratis zur Verfügung steht. Einer, der aus dem Wasserreichtum der Insel ein Geschäft gemacht hat, ist der Unternehmer Jon Olafsson. Er besitzt die Rechte an der Ölfus-Quelle, vermarktet das Wasser als Gletscherwasser und verkauft es in alle Welt. Doch in Island regt sich auch Widerstand gegen den Ausverkauf der wertvollen Ressource Wasser nur für den Profit eines Privatunternehmers wie Olafsson. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 24.05.2024ORF 2
  • Folge 19
    Es ist noch gar nicht so lange her, da war Europa Innovations-Lieferant und exportierte technisches Knowhow in die Welt. Noch um die Jahrtausendwende spielten europäische Konzerne in vielen Bereichen weit vorne mit. Nokia war einst Platzhirsch am Weltmarkt für Handys, bis die Finnen den Trend zum Smartphone verschliefen. Inzwischen reichen die europäischen Versäumnisse von Schienen- über Datenverkehr bis Mobilfunk. Verlieren wir in Sachen Technologie-Fortschritt den Anschluss an die Welt? Korrespondentin Sophie Roupetz trifft in England, dem Geburtsland der Dampflokomotive, auf verärgerte Pendler, die im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke bleiben.
    Veraltete Zugwaggons, überteuerte Ticketpreise und ständige Verspätungen bestimmen ihren Alltag. Die britische Regierung hat gerade Europas größtes Infrastrukturprojekt aus Kostengründen beerdigt. Die geplante Schnellzugstrecke hätte den abgehängten Norden Englands wirtschaftlich beleben sollen. Zu Wort kommen auch Anrainer, die für den Bau von Gleisen voreilig ihre Häuser räumen mussten, und Experten, die sich das politische Versagen nur schwer erklären können.
    In Deutschland landet Korrespondent Gerhard Janser selbst auf internationalen Bahnstrecken im Funkloch. Pendler stranden im Niemandsland, Bewohner im ländlichen Raum klagen über schlechten Handyempfang und Firmen versenden auch heute noch lieber ein Fax statt einer E-Mail. Die mächtige Industrienation Deutschland wird durch zähe Bürokratie und verschlafene Reformen immer mehr zum Schlusslicht in Europa.
    Spanien sticht hingegen in Sachen Digitalisierung hervor und liegt im europäischen Vergleich weit vor Deutschland und auch Österreich. Korrespondent Josef Manola fragt in landwirtschaftlichen Betrieben nach, wofür die Digitalisierung taugt und ob sie auch beim Einsparen von Dünger und Pflanzenschutzmitteln nützlich ist. Können automatisierte Bewässerungsanlagen im Kampf gegen die Wasserknappheit etwas ausrichten? Und wird es Spanien gelingen, die Landflucht mit Breitband-Internet und Co-Working zu bremsen? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 14.06.2024ORF 2
  • Original-TV-PremiereFr 05.07.2024ORF 2

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