6 Folgen, Folge 1–6

  • Folge 1 (26 Min.)
    Seit einigen Jahren erlebt Shanghai einen Ansturm von Neuankömmlingen, die ihr Glück in der größten Hafenstadt der Welt suchen. Der niederländische Fotograf Ruben Terlou will wissen, was nötig ist, um in hier Erfolg zu haben. Er trifft sich mit einigen der zugewanderten Neulinge und den Träumern, die in der Millionenstadt Fuß fassen wollen. Laut Chinas Präsident Xi Jinping erfordert eine erfolgreiche Nation ebenso erfolgreiche Individuen, weshalb sich im Leben alles dem sogenannten Chinese Dream unterordnen soll. Um die moderne Skyline der Stadt in Bildern einzufangen, ist Ruben mit einem Kranführer verabredet, der die Entwicklung Shanghais zur Metropole miterlebt und diese Entwicklung fotografisch – von seiner Aussicht im Kran – dokumentiert hat.
    Miss Ting zählt zu den privilegierteren Bewohnerinnen Shanghais. Ihr Vater hat es in 20 Jahren geschafft, ein Imperium aufzubauen. Während ihrer Kindheit war sie genauso arm wie alle anderen, heute fährt sie Ferrari und findet das bescheiden. Beim Besuch eines Schönheitschirurgen erfährt Ruben von einer jungen Patientin, dass hohe Wangenknochen zu Unglück führen, weshalb sich viele junge Frauen, in der Hoffnung ihr Schicksal zu ändern, operieren lassen.
    Auf seinem weiteren Weg durch die Stadt begegnet Ruben außerdem dem jungen Xia Sun, der erst vor kurzer Zeit vom Land in die Metropole gekommen ist. Eigentlich wollte er Schriftsteller werden, nun verdient er als Aushilfskraft in einer Werkstatt mühsam seinen Lebensunterhalt. Jetzt muss er seine Träume vom Schreiben der mühevollen Jagd nach dem Geld unterordnen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 07.10.2019arteDeutsche Online-PremiereSo 06.10.2019arte.tvOriginal-TV-PremiereSo 07.02.2016NPO 2
  • Folge 2 (26 Min.)
    In China ist Liebe und Glück auch mit Verpflichtungen verbunden. So ist es ein ernstes Problem, wenn man bis zum 30. Lebensjahr noch nicht verheiratet ist. Eltern und Großeltern üben auf ihre Kinder und Enkel viel Druck aus, möglichst schnell Partner zu suchen. Dabei spielt der eklatante Männerüberschuss natürlich eine gravierende Rolle. Oft nehmen die Eltern die Partnerwahl selbst in die Hand, so auch Frau Ma. Der niederländische Fotograf Ruben Terlou trifft sich auf seiner Reise entlang des Yangtse mit Frau Ma und ihrer Tochter.
    Die Tochter legt ihren Fokus nicht auf das Heiraten, sondern auf ihre Karriere, was den Vorstellungen ihrer Mutter widerspricht. In China gilt es als unangebracht, wenn Frauen besser gebildet sind als Männer. Aus diesem Grund sind die meisten ledigen Männer schlecht und die meisten ledigen Frauen sehr gut ausgebildet. Die Tochter von Frau Ma ist ein solcher Fall, sie wird abschätzig als Leftover Woman bezeichnet. Des einen Leid, des anderen Freud: Der junge Amigo hat sich eine Karriere als Dating-Coach aufgebaut, indem er den Junggesellen mit schicken Frisuren und kitschigen Anmachsprüchen bei der Partnersuche hilft.
    Aber selbst mit der Hilfe von Dating-Coaches wie Amigo bleiben viele Singles alleine und haben weiterhin mit familiärem und gesellschaftlichem Druck zu kämpfen. Viele halten diesen Druck nicht aus, erzählt Mr. Chen, der bereits mehr als 280 Menschen auf einer berüchtigten Brücke in Nanjing, dem Ort mit der höchsten Zahl von Suiziden weltweit, das Leben gerettet hat. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 08.10.2019arteDeutsche Online-PremiereMo 07.10.2019arte.tvOriginal-TV-PremiereSo 14.02.2016NPO 2
  • Folge 3 (26 Min.)
    Patriotismus wird in China seit dem Kindesalter gelehrt. Obwohl 1976 verstorben, scheint Mao Tsetung so lebendig und beliebt wie nie zuvor. Millionen Menschen starben unter seinem Regime an Hunger und Gewalt. In der Öffentlichkeit werden aber nur seine Heldentaten thematisiert. Bis heute werden in der Schule dieselben Lieder gesungen. Der niederländische Fotograf Ruben Terlou begibt sich auf seiner Reise entlang des drittlängsten Flusses der Welt, dem Yangtse, auf die Suche nach dem Vermächtnis des „großen Vorsitzenden“. In einem Museum wird alles über Mao ausgestellt. Bilder, Amulette, Spiegel und Tassen – Maos Konterfei ist überall abgebildet. Aber ist es wirklich ein Zeichen der Verehrung, das den Sammler antreibt, oder eine Möglichkeit, den Wahnsinn über die pure Masse der Objekte darzustellen? Offen will sich niemand äußern.
    Der berühmteste Mao-Imitator Chinas verdient mit seiner Verkörperung gutes Geld. Er unterschreibt kapitalistische Verträge für Geschäfte, die im kommunistischen China undenkbar gewesen wären. Am Honghu-See lebt eine Gemeinde von Fischern, die stark unter dem Regime von Mao gelitten hat. Infolge der großen chinesischen Hungersnot flohen viele Fischer an den Honghu-See, um dort Hausboote zu bauen und mit dem selbst gefangenen Fisch zu überleben. Sie haben diesen Ort seitdem nicht verlassen, doch nun werden sie umgesiedelt. Im See sind keine Fische mehr. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 09.10.2019arteDeutsche Online-PremiereDi 08.10.2019arte.tvOriginal-TV-PremiereSo 21.02.2016NPO 2
  • Folge 4 (26 Min.)
    In China ist wieder ein Mega-Bauwerk entstanden: das größte Wasserkraftwerk der Welt – der Drei-Schluchten-Damm. Das Werk ist das Kernstück einer großangelegten Planung für Chinas Stromwirtschaft. Schätzungsweise ein Zehntel des aktuellen chinesischen Stromverbrauchs soll durch das Werk gedeckt werden. Der Yangtse ist mit 6.380 Kilometern der längste Fluss Chinas und der drittlängste der Welt. Der Damm wird als Sieg der Menschheit über die Natur betrachtet, aber die Auswirkungen spürt man noch Hunderte Kilometer entfernt.
    Der niederländische Fotograf Ruben Terlou beginnt diese Reiseetappe am Poyang-See. Am größten Süßwassersee Chinas sollen noch seltene Glattschweinswale leben, aber die scheuen Tiere machen sich rar. Ihre Lebensbedingungen haben sich durch den Damm verändert. Die Größe des Sees war schon immer jahreszeitenabhängig, aber seit der Damm existiert, sind die Unterschiede noch extremer geworden. Ein Unterschied, den vor allem die Fischer zu spüren bekommen. Auch für die 1,5 Millionen Chinesen, die umgesiedelt wurden, haben sich die Lebensbedingungen durch den Damm geändert.
    Vereinzelt wurden historische Dörfer 160 Meter höher, fast originalgetreu, wiederaufgebaut. Nicht alle Bewohner können sich mit ihrem Schicksal arrangieren. Der Damm lockt Touristen an, eine Flusskreuzfahrt in den drei Schluchten des aufgestauten Yangtse ist für viele Chinesen ein Traum. Auch Ruben Terlou ist an Bord. Und er kann das Wasserkraftwerk besichtigen. Die gigantischen Generatoren können 22,5 Gigawatt Strom erzeugen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 10.10.2019arteDeutsche Online-PremiereMi 09.10.2019arte.tvOriginal-TV-PremiereSo 28.02.2016NPO 2
  • Folge 5
    Original-TV-PremiereSo 06.03.2016NPO 2
  • Folge 6 (26 Min.)
    Das Quellgebiet des längsten Flusses Chinas, des Yangtse, liegt im Hochland von Tibet. Die letzte Etappe seiner Reise verschlägt den niederländischen Fotografen Ruben Terlou an die Ausläufer des Himalaja. Aufgrund der felsigen Landschaft und der Mäanderströmung ist das eine der faszinierendsten Landschaften Chinas. Tausende Jahre lang war diese Region schwer zu erreichen, deswegen leben hier viele ethnische Gruppen mit eigenen Sprachen und Bräuchen. Jetzt wird die Region erschlossen. Die Arbeiten an Straßen und Tunneln sind auf 4.000 Höhenmetern beschwerlich, Arbeiter von weit her verbringen Monate auf engstem Raum, weit weg von Zivilisation und Ablenkung. Viele sind Han-Chinesen, sie bilden die Mehrheit in China.
    Insgesamt gibt es über 90 ethnische Gruppen, 56 davon sind von der Regierung anerkannt. Ruben Terlou trifft auf seiner Reise Volksgruppen, deren Kultur und Sprache sehr wahrscheinlich durch die Erschließung des Gebiets verschwinden werden. Die Bewohner des Volks der Malimasa sehen auch die Vorteile der Erschließung: bessere medizinische Versorgung und weniger Abhängigkeit vom eigenen Ertrag in der Landwirtschaft. Je mehr sich Ruben Tibet nähert, desto weniger Menschen verstehen Chinesisch. Aber er sieht erstaunliche Bauten, die von großer Handwerkskunst zeugen, lernt interessante Menschen und Rituale kennen. Am Ende seiner Reise will er noch etwas über das Ritual der Wasserbestattung erfahren. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 11.10.2019arteDeutsche Online-PremiereDo 10.10.2019arte.tvOriginal-TV-PremiereSo 13.03.2016NPO 2

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